Nach dem höchsten Auswärtssieg in der Leipziger Bundesliga-Geschichte stand Ole Werner vor einer Persönlichkeitsfrage. „Fühlen Sie sich als Bayern-Jäger?“, wurde er im Anschluss an das 6:0 (4:0) beim FC Augsburg gefragt.
Trotz Rekordsieg: Leipzig bleibt realistisch
Trotz Rekordsieg: Leipzig bremst
Werner schmunzelte, überlegte einen Moment und vermied eine Kampfansage: „Wir fühlen uns als RB Leipzig und wir sind froh, dass wir mehr und mehr unseren Fußball auf den Platz bekommen - und dass der auch zu Punkten führt.“
Mit nun 19 Zählern aus acht Spielen sind die Sachsen voll im Soll. Nach der 0:6-Reibung zum Saisonauftakt beim FC Bayern, blieb RB ungeschlagen und ist weiter der erste Verfolger des bislang makellosen Spitzenreiters. Fünf Punkte beträgt der Rückstand auf den deutschen Rekordmeister. Trainer Werner sprach daher lieber von „Rückenwind für die kommenden Aufgaben“. Übermut? Fehlanzeige.
„Zur Wahrheit“, sagte Sport-Geschäftsführer Marcel Schäfer, gehöre beim rekordträchtigen Spiel in Augsburg auch der ein oder andere „Lapsus im Aufbauspiel“ dazu. Das blieb unbestraft. Yan Diomande (10.), Romulo (18.), Antonio Nusa (22.) und Christoph Baumgartner (38.) sorgten früh für klare Verhältnisse. Nach der Pause legten Assan Ouedraogo (56.) und Castello Lukeba (65.) nach.
Für die zweite Runde im DFB-Pokal bei Drittligist Energie Cottbus am Dienstagabend (20.45 Uhr/Sky) und das Topspiel gegen den VfB Stuttgart (Samstag, 15.30 Uhr/Sky) sahen die neu formierten Leipziger Luft nach oben. „Auch heute war nicht alles optimal, wir haben Potenzial, uns zu verbessern. Es werden auch wieder schwerere Gegner kommen“, sagte Abwehrchef Willi Orban bei Sky. Dennoch freute sich der Kapitän über einen „Schritt in die richtige Richtung“. Sein Team trete „als geschlossene Einheit auf“.