Es war ein trauriger Tag für den deutschen Fußball, speziell für Werder Bremen.
Vor einem Jahr verlor die Bundesliga eine ihrer größten Torwart-Legenden
Das Vermächtnis einer Legende
Heute vor einem Jahr starb Dieter Burdenski, Ehrenspielführer und Bundesliga-Rekordspieler der Bremer, plötzlich und unerwartet. Die Nachricht traf den Klub zwei Monate nach dem Tod von Willi Lemke, einer weiteren ikonischen Figur der Vereinsgeschichte.
Dieter Burdenski war Werders Rekordspieler
Der in Bremen geborene Burdenski war der Sohn von Herbert Burdenski, selbst früherer Nationalspieler und der erste deutsche Länderspieltorschütze nach dem 2. Weltkrieg.
Für Werder Bremen absolvierte Dieter Burdenski 582 Spiele, davon 444 in der Bundesliga. Burdenskis Profi-Karriere hatte zuvor beim FC Schalke 04 begonnen (wo er wegen Verwicklung in den Bundesliga-Skandal zwischenzeitlich gesperrt wurde), nach einem Jahr bei Arminia Bielefeld kam er 1972 zurück in seine Geburtsstadt, stand dort bis 1988 zwischen den Pfosten und wurde zum Leitbild für alle späteren Bremer Keeper.
In seinem letzten Werder-Jahr war er als Ersatzmann seines Nachfolgers Oliver Reck Teil der Meistermannschaft von Trainer Otto Rehhagel.
Einer der besten deutschen Torhüter seiner Zeit
Für die Nationalmannschaft bestritt Burdenski zwölf Spiele, sein Debüt für die DFB-Elf gab er 1977 beim Länderspiel gegen Uruguay. 1978 nahm er an der WM in Argentinien teil und galt viele Jahre als bester deutscher Keeper hinter Sepp Maier.
Nach seiner aktiven Karriere war Burdenski zwischen 1997 und 2005 Werders Torwarttrainer. Er leitete auch eine große Eventagentur - die ihn zum größten Veranstalter deutscher Hallenfußball-Turniere machte - und einen Sportartikelhandel. Öffentlich präsent war er bis zuletzt auch als Zeitungskolumnist.
Noch wenige Tage vor seinem Tod war Burdenski im Bremer Weserstadion beim Spiel gegen den SC Freiburg, nahm an den Feierlichkeiten zum 25-Jahre-Jubiläum des Pokalsiegs 1999 teil, bei dem er Torwarttrainer des Teams von Thomas Schaaf war.
Burdenskis Tod war eine von vielen traurigen Nachrichten im Jahr 2024, in dem der deutsche Fußball neben Lemke auch Franz Beckenbauer, Bernd Hölzenbein, Andreas Brehme und Christoph Daum verlor.
„Ein großer Werderaner, ein toller Mensch“
„‚Budde‘ hat unsere Mannschaft zwei Jahrzehnte lang geprägt und gehört zweifellos zu den größten Werder-Spielern aller Zeiten”, sagte Dr. Hubertus Hess-Grunewald, Bremens Präsident und Aufsichtsratsvorsitzender nach Burdenskis Tod: „Wir alle haben ihn für seine Zuverlässigkeit, seine stets positive Einstellung zum Leben, seine Leidenschaft für Werder, aber auch seinen kritischen Geist sehr geschätzt.“
Werder-Boss Klaus Filbry würdigte Burdenski in einem auf der Webseite veröffentlichten Nachruf als einen „wichtigen Wegbereiter für den Erfolg in unserem Verein“. Filbry ergänzte: „Wir sind unsagbar traurig, verlieren wir mit Budde nicht nur einen großen Werderaner, sondern auch einen tollen Menschen.“
Dieter Burdenski wurde 73 Jahre alt.