Langsam gehen einem bei Harry Kane die Superlative aus. Der Engländer glänzt mittlerweile nicht nur mehr mit Toren, sondern überzeugt auch mit seiner Flexibilität.
Bayern taktiert bei Kane
Bayern taktiert bei Kane
Beim 2:1 gegen Borussia Dortmund war er überall zu finden. Zwar war er auf der Zehnerposition eingeplant, doch seine „Heatmap“ zeigt: Er agierte auch als Achter und Sechser, stand teilweise tiefer als Aleksandar Pavlovic, der eigentlich für den Raum vor der eigenen Abwehr zuständig war.
Kein Wunder also, dass man in München mehr als zufrieden ist mit dem Superstar.
Eine Verneigung des Bayern-Bosses
„Es ist Freude, es ist wirklich Freude. Wenn einer uns gesagt hätte, dass Harry von Saison zu Saison besser wird, dann hätten wir wahrscheinlich noch mehr bezahlt“, sagte Bayerns Vorstandsvorsitzender augenzwinkernd auf SPORT1-Nachfrage.
Eine Verneigung des Bayern-Bosses, der als Mann der Finanzen eigentlich nicht zum Überschwang neigt. Zumal man 2023 immerhin satte 95 Millionen Euro nach Tottenham überwiesen hatte …
Und Kane? Als SPORT1 ihn auf das Loblied des CEO ansprach, schmunzelte der 32-Jährige und sagte: „Ich habe ja bereits gesagt, wie wohl ich mich hier fühle – das sieht man in der Art, wie ich spiele und mit dem Team zusammenstehe.“
Kane-Verlängerung scheint reine Formsache
Das klingt so, als sei eine Verlängerung des im Sommer 2027 auslaufenden Vertrags nur noch eine Frage der Zeit oder gar Formsache. Beide Seiten wissen, was sie aneinander haben.
Kane öffnete jetzt die Tür zumindest einen Spalt weit: „Wann immer diese Verhandlungen stattfinden: Wir werden sehr ehrlich miteinander umgehen.“ Dass er für Gespräche bereit sei, offenbarte Kane bereits zuvor. Dass er fest damit rechnet, dass es welche geben wird, ist neu.
Die Karten liegen für den FC Bayern dabei nicht schlecht. Lange war man insbesondere in England davon ausgegangen, dass Kane den für ihn noch möglichen Torrekord in der Premier League im Blick habe und deswegen 2027 oder gar schon 2026 zurückkehren werde. Bereits Ende September hatte der Stürmerstar aber bei SPORT1 erklärt, dass seine Gedanken an diese Bestmarke mittlerweile verflogen seien.
„Es war womöglich ein Thema, als ich aus England wegging. Da habe ich mir gedacht: Es wäre schön, das zu erreichen. Aber seit ich hier bin, genieße ich es so sehr“, sagte Kane nach dem Spiel gegen Werder Bremen.
Viele Klubs werfen ein Auge auf Kane
Zur Erinnerung: Der aktuelle Kapitän der englischen Nationalmannschaft steht mit 213 Toren in der ewigen Bestenliste der Premier League auf Platz zwei – 47 Treffer hinter Alan Shearer.
Trotz der gegenseitigen Wertschätzung müssen die Bayern-Bosse ihre Charmeoffensive wohl dosieren und die Augen offenhalten – schließlich lauern nicht nur englische Vereine auf die Möglichkeit, Kane zu verpflichten. Auch Klubs aus Saudi-Arabien sind aufgrund ihrer Finanzkraft jederzeit in der Lage, zuzuschlagen.
Zudem wirkt der 32-Jährige nicht so, als würde er Zeitdruck schätzen. Und: Seine Familie hat ein gewichtiges Wörtchen mitzureden, wenn es um seine berufliche Zukunft geht.
Ein X-Faktor für den FC Bayern könnte Vincent Kompany sein. Kane lobte den Trainer zuletzt in den höchsten Tönen und führt seine Leistungssteigerung auch auf den Belgier zurück. Gut möglich, dass es Kompany ist, der Kane endgültig von einer Vertragsverlängerung überzeugen könnte.