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BVB: Diese Fehler aus FC-Bayern-Tagen macht Kovac nicht mehr

Kovacs Lehren aus seiner Bayern-Zeit

Der BVB strotzt vor dem Duell mit den Bayern vor Selbstbewusstsein. Hauptverantwortlich dafür ist Trainer Niko Kovac, der die Dortmunder in die Spur gebracht hat. Das hat auch damit zu tun, dass er die richtigen Lehren aus seiner Zeit beim FC Bayern gezogen hat.
BVB-Trainer Niko Kovac äußert sich zum Personal für das kommende Wochenende und gibt bei Nico Schlotterbeck und Serhou Guirassy Entwarnung.
Der BVB strotzt vor dem Duell mit den Bayern vor Selbstbewusstsein. Hauptverantwortlich dafür ist Trainer Niko Kovac, der die Dortmunder in die Spur gebracht hat. Das hat auch damit zu tun, dass er die richtigen Lehren aus seiner Zeit beim FC Bayern gezogen hat.

Für Niko Kovac ist das Topspiel ein Wiedersehen mit dem Ex-Verein – in doppeltem Sinne. Sowohl als Spieler (2001-2003; 51 Einsätze) als auch als Trainer (Juli 2018-November 2019; 65 Spiele) war der Ex-Profi in München aktiv.

In seiner ersten Saison als Coach gewann er direkt das Double aus Meisterschaft, dazu den deutschen Supercup. Doch nach weniger als eineinhalb Jahren endete seine Zeit in der bayerischen Landeshauptstadt abrupt und nicht ohne Störgeräusche.

Dass der 54-Jährige mit den Dortmundern seit sieben Monaten in der Bundesliga ungeschlagen ist (damals ein 0:2 in Leipzig) und die Mannschaft stabilisierte, hat auch damit zu tun, dass Kovac die richtigen Lehren aus seiner Bayern-Zeit gezogen hat.

Kovac eckt beim FC Bayern an

„Mitgenommen haben wir erstmal drei Titel“, entgegnete Kovac auf SPORT1-Nachfrage, fügte dann aber hinzu: „Als Trainer hat man sich mit Sicherheit auch weiterentwickelt. Man versucht sich zu verbessern. Als Mensch natürlich auch. Man nimmt immer etwas mit.“

Vor allem im Umgang mit Topstars hat Kovac einen großen Sprung nach vorne gemacht. In München hat er es nicht geschafft, Führungsspieler wie z.B. Mats Hummels oder Robert Lewandowski dauerhaft hinter sich zu bringen.

Die Beziehungen waren wechselhaft. Gerade nach dem Champions-League-Aus 2019 gegen Liverpool (1:3) übten Hummels und Lewandowski öffentlich Kritik an der defensiven Spielweise.

Auch vielen Bayern-Fans und den Verantwortlichen war das ein Dorn im Auge. Der Rekordmeister spielte unter Kovac eben nicht attraktiv genug, nicht Bayern-like.

Sportlicher Erfolg steht über Attraktivität

Auch in Dortmund gibt es Stimmen, die den Fußball unter Kovac nicht attraktiv genug finden. Denn genau das soll den BVB eigentlich auszeichnen.

Doch nach den turbulenten letzten Jahren und den ständigen Auf und Abs sind sich alle einig: Solange die Mannschaft Erfolg hat, ist die Art und Weise zweitrangig.

Doch nicht nur seine Spielweise sorgte in München für Ärger. Sondern auch seine Aussagen zu Thomas Müller. Seine Formulierung „wenn Not am Mann sein sollte, bekommt er seine Minuten“ brachte ihm unfassbar viel Kritik ein.

Auch wenn sich Kovac später für seine unglückliche Wortwahl entschuldigte und diese geraderückte, war das Kind bereits in den Brunnen gefallen.

Kovac formt den BVB zu einer Einheit

Doch genau diese Fehler – so scheint es – gehören der Vergangenheit an. Kovac präsentiert sich auch in schwierigen Phasen - wie zu Beginn seiner Amtszeit - abgeklärt. Er moderiert brenzlige Themen souverän ab.

Fakt ist: Kovac hat sich in Sachen Menschenführung und Kommunikation verbessert.

Anders als in München hat er in Dortmund zu jedem Spieler einen guten Zugang. Kovac formte die Mannschaft, der oft Mentalitätsprobleme nachgesagt wurde, zu einer homogenen Einheit.

Kovac schafft es, zu jedem Spieler durchzudringen. Ganz egal, ob das vermeintliche Egozentriker wie beispielsweise Karim Adeyemi oder auch nachdenkliche Charaktere wie Julian Brandt sind.

Bei jedem trifft er die richtige Ansprache und kitzelt so das Maximum aus ihnen raus.

Kovac hält an seinen Prinzipien fest

Kovac legt nach wie vor großen Wert auf Fitness und akribische Defensivarbeit.

Die klare Vorgabe: Nach Ballverlust müssen auch die Offensivspieler sofort hinter den Ball. Seiner Marschroute und seinen Prinzipien bleibt er also weiterhin treu.

Doch der Umgang und die Kommunikation mit seinen Spielern ist deutlich einfühlsamer geworden – eine Lehre aus Bayern-Zeiten, die ihm jetzt beim BVB zugutekommt.