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Einzelkritik: Note 6 für drei Bayer-Stars

Note 6 für zwei Bayer-Stars

Obwohl der FC Bayern im Topspiel kräftig rotiert und Stars wie Harry Kane und Michael Olise schont, ist Bayer Leverkusen völlig chancenlos. Vor allem in der ersten Halbzeit enttäuscht die Werkself kollektiv. Die SPORT1-Einzelkritik.
Leverkusens Verteidiger Loic Badé spricht über das Duell mit seiner Heimatstadt Paris und stellt dabei etwas klar.
Obwohl der FC Bayern im Topspiel kräftig rotiert und Stars wie Harry Kane und Michael Olise schont, ist Bayer Leverkusen völlig chancenlos. Vor allem in der ersten Halbzeit enttäuscht die Werkself kollektiv. Die SPORT1-Einzelkritik.

Chancenlos im Topspiel! Vizemeister Bayer Leverkusen hat vom deutschen Rekordmeister FC Bayern München die Grenzen aufgezeigt bekommen und am Samstagabend in der Allianz Arena deutlich 0:3 (0:3) verloren. Dass Vincent Kompany sogar noch viele seiner Stars geschont hatte, rückte die Pleite in ein noch schlimmeres Licht.

Besonders im ersten Durchgang lief bei der Mannschaft von Kasper Hjulmand kaum etwas zusammen. Zu allem Überfluss unterlief Innenverteidiger Loic Badé, der ähnlich überfordert wie seine Nebenmänner wirkte, auch noch ein Eigentor (44.). Die SPORT1-Einzelkritik.

Flekken muss dreimal hinter sich greifen

MARK FLEKKEN: Seine Anfangszeit bei der Werkself verlief holprig, nicht immer geräuschlos, nicht durchweg so, wie sich das alle Beteiligten vorgestellt hatten. Natürlich weiß der Niederländer das. Dass ihm nun in München gleich der erste ernsthafte und nicht wirklich platzierte Abschluss der Bayern durch Serge Gnabry durchflutschte, ärgerte ihn wohl auch deshalb umso mehr. Danach hielt Flekken, was zu halten war, ohne aber einmal wirklich zu glänzen. SPORT1-Note: 4.

JEANUEL BELOCIAN (bis 85.): Der lange von schweren Verletzungen geplagte Franzose stand erstmals seit September 2024 wieder in der Startelf – und die fehlende Spielpraxis machte sich durchaus stark bemerkbar. Immer wieder gewährte Belocian seinen direkten Gegenspielern Lennart Karl und Konrad Laimer viel zu viel Platz. Exemplarisch unter anderem vor dem 0:2, als der nötige Druck auf den Flankengeber aus Österreich vollends fehlte. Luft nach oben ist reichlich vorhanden. SPORT1-Note: 5.

EDMOND TAPSOBA: Unter all den Enttäuschungen in der Leverkusener Defensive noch der stabilste Akteur des Abends. Tapsoba leistete sich wenigstens keine eklatanten Nachlässigkeiten, was bereits reichte, um sich positiv von seinen Kollegen abzuheben. Selbst wenn er nicht alle Fehler seines Teams ausbügeln konnte, wirkte der Innenverteidiger noch halbwegs wach und einigermaßen sicher am Ball. SPORT1-Note: 4.

Badé trifft ins eigene Tor

LOIC BADÉ: Deutliche Verwandlung. Nicht mehr mit geflochtener Haarpracht, sondern mit einem Afro unterwegs. Allein dadurch auffälliger als in den vorherigen Wochen, dazu schoss der Franzose kurz vor der Halbzeit seinen ersten Treffer für die Werkself. Einziges Problem an der Nummer: Die Kugel landete im eigenen Netz. Ansonsten ähnlich überfordert wie seine Nebenmänner, sobald die Bayern das Tempo anzogen. SPORT1-Note: 6.

JARELL QUANSAH: Ein vor allem in der ersten Halbzeit völlig gebrauchter Samstagabend für den Engländer. In den Anfangsminuten erst selten vor größere Aufgaben gestellt, ließ Quansah den flinken Gnabry vor dem 0:1 entwischen und hatte Nicolas Jackson vor dem 0:2 überhaupt nicht im Blick – der Anfang vom Ende aller Leverkusener Träume von einer Überraschung. Nach dem Seitenwechsel, als es längst zu spät war, ein kleines bisschen stabiler. SPORT1-Note: 6.

ARTHUR: Klassischer Fall von: Der Spieler war stets bemüht. Was das im Klartext bedeutet, dürfte jedem bewusst sein. An Wille, Fleiß und Einsatzbereitschaft mangelte es dem Brasilianer nicht. An vielem anderen schon. Fußballerisch konnte Arthur der Klasse des Rekordmeisters wenig entgegensetzen. SPORT1-Note: 5.

Andrich braucht noch Zeit

ROBERT ANDRICH: Gab unlängst zu, dass er noch nicht in dieser Saison angekommen sei. Doch jetzt hat der Nationalspieler durch die Verletzungen von Ezequiel Fernández und Exequiel Palacios einen Stammplatz quasi sicher und die Möglichkeit, das zu ändern. Erstes, kurzes Zwischenfazit: Andrich ist nach wie vor nicht in dieser Saison angekommen, denn den Herrn des Zentrums spielte er in München keinesfalls. Aber: Komplett für die Katz war sein Auftritt auch nicht. SPORT1-Note: 4,5.

ALEIX GARCÍA (bis 46.): Von seiner eigentlichen Kernkompetenz, dem Dirigieren aller Angriffsbemühungen, zeigte der neue Granit Xhaka herzlich wenig – was zu seiner Ehrenrettung jedoch auch daran lag, dass die Rheinländer schlichtweg kaum längere Ballbesitzphasen hatten. So litt sein Spiel in beide Richtungen: Nach vorne traute er sich zu wenig, weil er stets die defensive Stabilität im Auge haben wollte. Nach hinten konnte er dennoch die entscheidenden Lücken nicht schließen. Sein Arbeitstag war nach 45 Minuten beendet. SPORT1-Note: 5.

ERNEST POKU (bis 56.): Der junge Niederländer, der zuletzt regelmäßig als Torschütze in Erscheinung trat, blieb in München meilenweit unter seinen Möglichkeiten. Ein ums andere Mal prallte Poku ohne sichtbare Gegenwehr an der Bayern-Abwehr ab, ließ sich viel zu leicht vom Ball trennen und war in der Defensive keine große Hilfe. Dass ihn Trainer Kasper Hjulmand früh vom Feld nahm, überraschte kaum. SPORT1-Note: 5.

CLAUDIO ECHEVERRI (bis 56.): Sein zweiter Startelf-Einsatz für Leverkusen, den ersten verbuchte er beim verheerenden 2:7 in der Champions League gegen Paris. Die Bewährungschancen für den 19-Jährigen hatten es in sich – und waren letztlich zu groß. Über Andeutung seines Potenzials kam er nicht hinaus, entscheidende Impulse lieferte Echeverri nicht. Nach 17 Minuten gaben ihm die Gastgeber einmal etwas mehr Raum, doch er vertändelte den Konter. SPORT1-Note 4,5.

Schwieriger Tag für Schick

PATRIK SCHICK (bis 56.): Ganz, ganz schwieriger Tag für den Stürmer. Hatte nach dem ersten Durchgang bedeutend weniger Ballkontakte im gegnerischen Strafraum (1) als die Bayern Tore auf der Anzeigetafel (3). Fernab davon, Manuel Neuer auch nur ansatzweise einmal in Gefahr zu bringen. Im Mittelfeld wehrte sich der Tscheche zumindest nach Kräften, allerdings waren diese Kräfte recht schnell aufgebraucht. Wurde nach 56 Minuten ausgewechselt. SPORT1-Note: 5.

IBRAHIM MAZA (ab 46.): Kam nach der Pause für Garcia auf der für ihn ungewohnten Position im defensiven Mittelfeld zum Einsatz und machte dort gar keine schlechte Figur. Wenn man an diesem Abend krampfhaft nach kleinen Leverkusener Lichtblicken suchen möchte, könnte man womöglich bei Maza anfangen. SPORT1-Note: 3.

CHRISTIAN KOFANE (ab 56.): Was für Maza gilt, gilt gleichermaßen für Kofane. Der Neuzugang präsentierte sich aktiver als Schick und hatte in der 81. Minute die große Ehre, Manuel Neuer aus der Arbeitslosigkeit zu holen. Er gab den ersten Bayer-Abschluss auf das Tor ab, doch der Weltmeister von 2014 parierte den strammen Schuss von halbrechts. SPORT1-Note: 3.

MARTIN TERRIER (ab 56.): Durfte einige Spielminuten auf dem Platz sammeln, mehr aber auch nicht. Als Terriers Arbeitstag begann, war das Ding schon gelaufen. SPORT1-Note: 3,5.

JONAS HOFMANN (ab 56.): Ähnlich wie Terrier. Half immerhin erfolgreich dabei, dass die Niederlage nicht noch schlimmere Ausmaße annahm. SPORT1-Note: 3,5.

ELIESSE BEN SEGHIR (ab 86.): Kam ganz spät und konnte sich nicht mehr in Szene setzen. SPORT1-Note: Keine Bewertung.