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JHV: Ott kritisiert Bayern-Bosse - Dreesen schießt zurück

Ott kritisiert Bayern-Bosse

Nach etwa zwei harmonischen Stunden bei der Jahreshauptversammlung des FC Bayern gibt es erste kritische Töne. Diese kommen wieder einmal von Michael Ott.
Nach dem 3:0-Sieg gegen Bayer Leverkusen lädt der FC Bayern seine Mitglieder am Sonntag zur Jahreshauptversammlung in den BMW Park.
Nach etwa zwei harmonischen Stunden bei der Jahreshauptversammlung des FC Bayern gibt es erste kritische Töne. Diese kommen wieder einmal von Michael Ott.

Michael Ott hat auf der Jahreshauptversammlung des FC Bayern wieder einmal für Aufregung gesorgt. Das Vereinsmitglied trug mit einer Wortmeldung vor der Wahl des Präsidiums die ersten kritischen Töne zur Veranstaltung bei, die bis zu diesem Zeitpunkt etwa zwei Stunden lang harmonisch verlaufen war.

Ott, der regelmäßig als Kritiker der Vereinsführung auftritt, bemängelte dieses Mal das umstrittene Sponsoring der Fluggesellschaft Emirates beim deutschen Rekordmeister. „Viele fragen sich, was hat das auf der Bayern-JHV zu suchen?“, fragte der Anhänger zunächst, nachdem er über die humanitäre Situation im Sudan referiert hatte.

Die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE), in denen Emirates beheimatet ist, gelten als Unterstützer der RSF-Milizen, die für Massaker im Sudan verantwortlich gemacht werden.

„Dieses Sponsoring vereint in einem einzigen Vertrag die Probleme des Katar-Deals mit denen aus dem Ruanda-Deal. Wie kann es sein, dass unser Klub immer wieder Imagepflege für solche Regime betreibt?“, setzte er seine kritische Ansprache fort.

Aus dem Publikum erhielt Ott, der in der Vergangenheit schon das Engagement von Qatar Airways sowie die Zusammenarbeit mit Ruanda angeprangert hatte, Pfiffe und Buhrufe.

Den Gegenwind konterte er wenig später mit einem Post bei X. „Die vielen Buhrufe auf der JHV, wenn man das Emirates-Sponsoring anspricht, sind ein anschauliches Beispiel dafür, wie Sportswashing wirkt“, erklärte Ott und forderte: „Der Verein sollte sich darüber Gedanken machen.“

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FC Bayern: Dreesen kontert Ott scharf

Als der 32-Jährige geendet hatte, setzte Präsident Herbert Hainer, der kurz darauf wiedergewählt wurde, zu einer Gegenrede an. „Wir sind uns bewusst, dass es in der Frage der Zusammenarbeit mit Partnern immer wieder politische und gesellschaftspolitische Fragen gibt“, erklärte Hainer, verwies aber direkt an Jan-Christian Dreesen als Vertreter der AG des FC Bayern.

Dieser begann mit einer Spitze gegen Ott. „Herr Ott, schön Sie wiederzusehen. Ich habe Sie letztes Jahr vermisst, vielleicht waren Sie im Urlaub, hoffentlich keine Flugreise“, sagte Dreesen und erntete Lacher aus dem Publikum.

Anschließend fuhr der Vorstandsvorsitzende in ernstem Tonfall fort: „Zu Emirates möchte ich sagen: Sport ist letztendlich davon abhängig, dass wir ihn bezahlen können, zumindest Profisport. Emirates ist seit 25 Jahren im Sport aktiv. Jeden Sponsor, den wir in unsere Partnerschaft aufnehmen, schauen wir uns natürlich an. Wir können nicht geopolitische Fragen beantworten, die Aufgabe der Politik sind. Ich möchte das nicht kleinreden. Aber Emirates sind ein verdienter Partner im Sport und wir stehen zu dieser Partnerschaft.“

Dreesen begrüßt verbalen Schlagabtausch mit Ott

Anschließend bewertete Dreesen den verbalen Schlagabtausch mit Ott durchaus positiv. Bei bei über 400.000 Mitgliedern sei es ganz normal, „dass es auch Meinungsverschiedenheiten gibt“, sagte Dreesen auf SPORT1-Nachfrage: „Wir wollen offen sein und unterschiedliche Meinungen zulassen. Insofern werden wir das in unterschiedlichen Themenkomplexen auch in Zukunft immer mal haben. Und das finde ich auch in Ordnung.“

Bayern war im August 2025 einen Deal mit Emirates eingegangen, der dem Verein bis 2032 angeblich fünf Millionen Euro pro Jahr einbringt. Die Fluglinie unterstützt unter anderem den FC Arsenal und Real Madrid als Trikotsponsor. Beim FC Bayern umfasst der Deal unter anderem Bandenwerbung in der Allianz Arena.