St. Paulis Trainer Alexander Blessin hat die Rote Karte gegen Eric Smith beim 2:1-Sieg gegen den 1. FC Heidenheim scharf kritisiert und die Entscheidung von Schiedsrichter Sören Storks als überzogen bezeichnet.
St. Pauli wütet nach Rot: "Wo kommen wir da hin!?"
St. Pauli wütet nach Platzverweis
Der Referee wertete den leichten Zupfer gegen Marvin Pieringer als Notbremse und zeigte dem Verteidiger in der Nachspielzeit des ersten Durchgangs sofort Rot. Eine harte Entscheidung, schließlich war mit Hauke Wahl parallel noch ein weiterer Abwehrspieler auf gleicher Höhe.
FC St. Pauli sauer: „Für mich ist das keine Rote Karte“
Blessin ärgerte sich bei DAZN: „Das war ein Streicheln, kein Halten. Ich finde, das hätte man sich noch einmal genauer anschauen können. Wo kommen wir denn dahin, wenn man beim Streicheln sofort hinfällt? Das will ich generell auch nicht bei meinen eigenen Spielern sehen. Für mich ist das keine Rote Karte.“
Smith hatte sich unter Bedrängnis an der Mittellinie eine Unaufmerksamkeit geleistet und den Ball nicht richtig getroffen. Pieringer sprintete dazwischen und ging dann nach einem leichten Kontakt zu Boden.
St. Paulis Sport-Chef Andreas Bornemann wurde bei der Sichtung der TV-Bilder noch deutlicher: „Was ist jetzt das Foul? Das ist nur ein minimaler Kontakt. Und dann habe ich mal gelernt, wenn da noch einer mitläuft, es sind noch 45 Meter zum Tor, dann hat der immer noch die Möglichkeit, eingreifen zu können.“
St. Pauli beendet Negativserie
Trotz mehr als 45-minütiger Unterzahl erkämpfte sich St. Pauli in bravouröser Manier den Sieg und beendete seine Negativserie von neun Niederlagen in Serie und einem Unentschieden.
Blessin hob nach dem Platzverweis die kämpferische Leistung seiner Mannschaft hervor: „Diese Entscheidung verändert alles, die gesamte Statik des Spiels. Danach ging es 45 Minuten nur noch darum, zu leiden, alles reinzuschmeißen und sich in jeden Schuss zu werfen – und das haben die Jungs bravourös gemacht.“
DAZN-Experte Tobias Schweinsteiger äußerte Verständnis für die Entscheidung des Schiedsrichters, räumte aber ein: „Klar, in jeder Zeitlupe sagt man dann: ‚Das war nicht genug, um ihn zu Fall zu bringen.‘ Im Endeffekt ist das eine sehr harte Entscheidung, aber ich glaube, wenn man die Situation sieht und die Regelauslegung kennt, ist sie vertretbar.“