Der Mann ist und bleibt ein Phänomen - und so mutierte Erling Haaland denn wie schon bei der 0:3-Hinspielpleite des FC Bayern auch diesmal im Viertelfinal-Rückspiel-Knaller in der Champions League zum Alptraum der Münchner.
Haalands Brennpunkt-Abend
Beim furiosen 1:1 tat das Tor-Monster von Manchester City mit seinem zwölften Treffer im laufenden Wettbewerb erneut das, was es am Beste kann: Knipsen! Und gewissermaßen auch Polarisieren!
Doch der Reihe nach: Es war ein Konter in der 57. Minute, mit dem Haaland die Engländer in Führung gebracht hatte - sein 41. Tor im 48. Spiel für City wohlgemerkt, der das Aus für die Bayern besiegelte.
Dabei war der deutsche Rekordmeister zunächst sogar noch mit einem blauen Auge davongekommen. Im Brennpunkt in der 18. Minute, natürlich: Haaland, in dieser Szene an der Seite des erneut höchst unglücklich agierenden Dayot Upamecano.
Rot für Upamecano? Haaland höhnisch - und dann kritisiert
Was war passiert? Auf Bayern-Seite hatte Leroy Sané noch wenige Augenblicke zuvor eine Megachance vergeben, als er frei vor Ederson knapp am Tor vorbeischoss.
Im Gegenzug war dann plötzlich Haaland auf- und davongezogen - und Upamecano unfreiwillig mittendrin.
Bayerns Abwehrmann wusste sich nicht anders zu helfen, als den norwegischen Wunderstürmer kurz vor der Strafraumkante zu foulen. Schiedsrichter Clement Turpin fackelte nicht lange und zückte umgehend die Rote Karte.
Haaland kommentierte das wiederum mit einem Freudenschrei, lächelte, applaudierte zudem, was ihm im Netz reichlich Kritik bescherte. Viele User empfanden die emotionale wie schadenfroh wirkende Reaktion als despektierlich.
Tuchel erbost - und vom Schiedsrichter bestraft
An der Seitenlinie verstand auch Thomas Tuchel die Welt nicht mehr und tobte wie ein Rohrspatz. Der Bayern-Coach hatte sich zuvor schon mehrmals beim Schiedsrichter beschwert und sah schließlich Gelb.
Und dass, obwohl die Abseitsfahne viel zu spät hochging. Was Glück für die Bayern war: Turpin musste die Rote Karte zurecht zurücknehmen - Upamecano blieb also auf dem Feld, ehe der Franzose kurz vor dem Halbzeitpfiff erneut im Mittelpunkt stand. Wie auch abermals Haaland.
Haaland verschießt Handelfmeter - Fans spotten
Diesmal hatte der Referee wegen eines umstrittenen Handspiels des Bayern-Akteurs auf den Punkt gezeigt (37.).
Das Stadion tobte, Tuchel ging durch die Decke und sprang herum, denn Upamecano hatte beim Blocken von Ilkay Gündogans Schuss seine Arme erst hinter den Rücken gelegt, touchierte dann beim Wegdrehen ganz leicht mit dem Unterarm den Ball.
Diesmal blieb es jedoch bei der Entscheidung des Unparteiischen.
Alles schien bereit für den nächsten Coup, Haaland schnappte sich den Ball - und drosch ihn in den Münchner Nachthimmel.
Der Goalgetter blähte die Backen, schlich enttäuscht zurück. Und im Netz gab es umgehend Häme und nicht wirklich echt erscheinendes Mitleid für den Ex-Stürmer von Borussia Dortmund.
„Haaland macht den Hoeneß. Der Ball fliegt bis in den Nachthimmel von Zagreb“, schrieb ein User.
Steffen Hennermann twitterte: „Haaland fairer Sportsmann!“ Holger Arndt schlug in dieselbe Kerbe: „Haaland hat Mitleid.“
Ein Weiterer stellte sarkastisch fest: „Haaland hatte wohl was gegen den Vorsänger.“
Wüstes Handgemenge mit Goretzka
Und auch kurz vor der Halbzeit gab es noch einmal Zoff, als Haaland sich in ein Handgemenge zwischen Teamkollege Ilkay Gündogan und Joshua Kimmich einmischte, Leon Goretzka gar am Hals packte.