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Champions League: Cubarsi, Yamal und Co. - das "neue Barca" mit alter Identität

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Champions League: Cubarsi, Yamal und Co. - das "neue Barca" mit alter Identität

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„Das ist ein neues Barca“

Beim FC Barcelona wächst mit Lamine Yamal und Pau Cubarsi eine neue Generation an Diamanten heran. Barca findet damit seine Identität wieder - auch weil Fehler der Vergangenheit zu einem Umdenken zwingen.
Barca-Trainer Xavi zeigt sich nach dem Sieg im Viertelfinal-Hinspiel bei Paris Saint-Germain zufrieden mit seiner Mannschaft. Der Spanier bezeichnet den Auswärtssieg als einen Moment des Stolzes.
Raphael Weber
Raphael Weber
Beim FC Barcelona wächst mit Lamine Yamal und Pau Cubarsi eine neue Generation an Diamanten heran. Barca findet damit seine Identität wieder - auch weil Fehler der Vergangenheit zu einem Umdenken zwingen.

„Das ist ein neues Barca“, verkündete ein stolzer Xavi unter der Woche nach dem Spektakel gegen PSG - gepasst hätte auch: ein neues altes Barca.

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Denn der Teilerfolg in der Champions League mit zwei U18-Spielern in der Anfangsformation beweist wieder: Die Katalanen kehren zu genau dem Erfolgsrezept zurück, das sie so erfolgreich gemacht hat. Endlich, mag so mancher Beobachter sagen.

Die Talentschmiede läuft wieder heiß

Nicht zufällig überschlug sich Trainer Xavi nach dem 3:2 gegen PSG mit Lob für seine Jüngsten. Ein „unglaublicher Spieler“ sei Pau Cubarsi, mit gerade einmal 17 Jahren in die Startelf beordert, hinten sattelfest gegen Superstar Kylian Mbappé und vorne am 1:0 durch Raphinha beteiligt. „Weltklasse“, befand sein Star-Trainer: „Es ist einfach verrückt:“

Nicht minder begeisternd agierte Lamine Yamal, der mit 16 Jahren und 272 Tagen zum jüngsten Spieler der Geschichte aufstieg, der je in einem CL-Viertelfinale in der Startformation stand. Platz 2? Cubarsi (17 Jahre, 79 Tage).

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„Die Spieler aus La Masia bringen so viel Engagement in die Mannschaft“, schwärmte Xavi von seinen neuen Diamanten. Es sei „ein Verdienst der Akademie“, dass Cubarsi und Yamal trotz ihrer Jugend „bereit waren, hier zu spielen“.

Der FC Barcelona kommt vom eigenen Weg ab

Xavi weiß, wovon er spricht: Wie sein einst kongenialer Partner Andrés Iniesta oder auch ein gewisser Lionel Messi wurde er selbst in La Masia ausgebildet, prägte über ein Jahrzehnt mit seinen Kollegen die erfolgreichste Zeit in der Geschichte der Katalanen.

Vier der bislang fünf Champions-League-Siege gehen auf das Konto der Generation Messi-Xavi-Iniesta, als das System Barca in Perfektion funktionierte - eigene Supertalente aus La Masia zu Weltstars entwickeln und punktuell Superstars von außen dazukaufen.

Doch in den Jahren nach dem bislang letzten Henkelpott 2015 kam Barca immer mehr vom eigenen Erfolgsweg ab. Während nach und nach die alten Helden den Klub verließen (Xavi 2015, Iniesta 2018, Messi erst 2021), ergingen sich die Katalanen immer mehr in finanziellen Transfer-Exzessen.

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Drei der sieben teuersten Transfers der Fußballgeschichte gehen auf das katalanische Konto und fallen in diese Zeit: Aber weder Philippe Coutinho (135 Mio.), noch Ousmane Dembélé (135 Mio.) oder Antoine Griezmann (120 Mio.) wurden auch nur annähernd zur Erfolgsgeschichte des FC Barcelona. Im Gegenteil.

Alle drei Mega-Transfers sorgten mit Streiks und/oder anderen Nebengeräuschen für Ärger und ruinierten nicht nur den Ruf des Klubs. Auch die Finanzen gerieten durch Deals wie diesen oder teure Fehlkäufe wie Miralem Pjanic (kostete 2020 satte 60 Mio. und machte nur 30 Spiele für Barca) nachhaltig in Schieflage. Das Gute: Die Fehler der Vergangenheit zwingen Barca jetzt zu seinem Glück.

La Masia produziert wieder Diamanten

Denn zur Wahrheit gehört auch: Die Tür für Juwelen wie Cubarsi und Yamal öffnet sich aktuell auch dadurch, dass Barca auf die Jugend setzen muss.

Mit Trainer Xavi, der selbst diesen Weg ging, wissen die Talente aus La Masia dafür den richtigen Mann am richtigen Ort. Schon 15 Jugendspieler aus dem eigenen Stall feierten in der Amtszeit des 44-Jährigen ihr Debüt bei den Profis. Mit Innenverteidiger Mikayil Faye (stand zuvor schon zweimal im Kader) könnte bald Nummer 16 hinzukommen.

Nicht nur Cubarsi und Yamal zeigen derweil, dass die Youngster bei weitem nicht nur Kaderauffüller sind. Vom „Kindergarten Eden“ schrieb zuletzt der Spiegel und beschrieb damit sehr treffend Chancen und Aussichten der Nachwuchsstars in Katalonien.

Gavi (19) hatte sich vor seinem Kreuzbandriss längst einen Namen gemacht, Pedri (21) glänzte zuletzt als Joker gegen PSG mit der Vorlage zum 2:2 und soll ein großer Teil der Barca-Zukunft werden. Hinzu kommen mit Héctor Fort (17, Innenverteidiger), Fermin López (20, Mittelfeld), Marc Casadó (20, Mittelfeld) und Marc Guiu (18, Stürmer) vier weitere Talente aus La Masia mit 20 Jahren oder weniger, die diese Saison schon zum Einsatz kamen. Der erst 19 Jahre alte Brasilianer Vitor Roque (kam im Winter von Athlético Paranaense) wird bekanntlich schon zum Nachfolger von Robert Lewandowski (35) aufgebaut.

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Und der Strom von Toptalenten scheint nicht zu enden: Der deutsche Hoffnungsträger Noah Darvich klopft bereits bei der 2. Mannschaft an, ein Teamkollege dort stellte kürzlich erst einen Rekord auf. Guille Fernandez wurde mit seinem Einsatz gegen die Reserve von Osasuna Anfang April im Alter von 15 Jahren 9 Monaten und 13 Tagen zum jüngsten Spieler, der je für Barca II spielte.

Damit löste er Lamine Yamal ab, der diese Bestmarke bislang mit 15 Jahren und 297 Tagen gehalten hatte.

Milliarden-Klauseln für die „Klasse 07″

Yamal gehört wie Cubarsi zur „Klasse 07″. Die beiden Teenager sollen eine neue Ära bei den Katalanen prägen. Yamal unterschrieb erst im Oktober einen neuen Vertrag - inklusive Ausstiegsklausel von einer Milliarde Euro. Solche Summen in astronomischen Höhen sind in Spanien nicht unüblich und sollen potenzielle Interessenten abschrecken.

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Da Yamal noch minderjährig ist, läuft sein Vertrag nur bis 2026. Doch wie Sportdirektor Deco Anfang Februar bei Esport 3 bestätigte, werde sich die Laufzeit des Arbeitspapiers an Yamals 18. Geburtstag am 13. Juli 2025 verlängern, sodass Barca den Youngster „für die nächsten acht Jahre“ unter Vertrag habe.

Laut Mundo Deportivo soll Barca mit Cubarsi Ähnliches planen. In einem ersten Schritt soll demnach zeitnah im Rahmen einer Vertragsverlängerung die aktuell bei knapp zehn Millionen Euro liegende Ausstiegsklausel ebenfalls auf eine Milliarde angehoben werden.

Mit alter Identität zurück zum Erfolg?

Die Wiederauferstehung der legendären Nachwuchsschmiede „La Masia“ lässt Barca nun auch wieder auf die Rückkehr zum Erfolg hoffen.

Die spanische Meisterschaft ist bei acht Punkten Rückstand auf Tabellenführer Real Madrid bei nur noch acht Spieltagen wohl weg, in der Königsklasse aber könnte Barca zum ersten Mal seit 2019 wieder ins Halbfinale einziehen.

Damals gab es sie noch, die La-Masia-Achse: Unter anderem Gerard Piqué, Sergio Busquets und Lionel Messi liefen seinerzeit noch für die Katalanen auf, die nur durch das wilde 0:4 beim FC Liverpool nach 3:0 im Hinspiel noch aus der Königsklasse flogen.

Mit Yamal, Cubarsi, Fort und Vitor Roque wächst nun eine neue Generation heran. Am Wochenende beim 1:0-Sieg in Cádiz durften sich die Youngster bei Xavi, der mit Blick auf das Rückspiel gegen PSG ordentlich rotierte, beweisen - mit Erfolg. „Mehr Soldaten für den Kampf gegen PSG“, schrieb die Sport in martialischen Worten. Barca fühlt sich jedenfalls gerüstet - nicht nur für das anstehende Duell mit dem Starensemble aus Paris.