Die heftige Niederlage des FC Bayern in Barcelona schmerzt alle Beteiligten. Die märchenhafte Geschichte, dass Hansi Flick seinem neuen Klub jenes Trauma ausgetrieben hat, dass er den Katalanen als Bayern-Trainer einst selbst zugefügt hat, ist dabei nur ein Randaspekt.
Bayern sollte Zeichen erkennen
Vielmehr sollten die Münchner jetzt die Zeichen der Zeit erkennen. Nur ein Sieg sprang aus den letzten fünf Spielen heraus. Zu wenig für die Ansprüche an der Säbener Straße – auch wenn die Gegner namhaft waren.
FC Bayern: Ist wirklich alles in Ordnung?
Bei den Bayern macht man jedoch den Eindruck, dass alles in Ordnung sei. Bei allem Respekt für die Leidenschaft, mit der Sportvorstand Max Eberl die Mannschaft und den Spielstil von Trainer Vincent Kompany verteidigte: Es ist die Zeit gekommen, auch einmal kritische Worte für die eigene Mannschaft zu finden – und zwar deutliche! Und auch die offensive Ausrichtung darf weiterhin hinterfragt werden.
Stattdessen hat man sich aber entschieden, die aktuelle Spielweise mit erstaunlicher Vehemenz zu verteidigen. Joshua Kimmich kündigte nach der Partie in der Mixed Zone an, dass es Rückschläge geben werde.
Es ehrt ihn, dass er bereit ist, für den Erfolg auch tiefe Täler zu durchschreiten. Die Mannschaft steht offenkundig hinter dem Kurs des Trainers. Doch die Erklärungsmuster wiederholen sich und lassen so manchen Beobachter ratlos zurück. Egal ob in Birmingham, Frankfurt oder Barcelona: Die Münchner gehen mit Selbstkritik nur sparsam um.
Denn zur Wahrheit gehört auch: Dem FC Bayern bleibt keine Zeit. Es ist schlichtweg kein Platz für Rückschläge dieser Art. Sie sollten eigentlich in ihrer Entwicklung weiter sein. Denn am 31. Mai 2025 steigt das Finale der Champions League bekanntermaßen in der Münchner Allianz Arena!
Eine Gelegenheit, die sich nicht oft bietet und die die Mannschaft eigentlich elektrisieren sollte. Stattdessen steht man aktuell auf Platz 23 der Tabelle und muss aller Voraussicht nach in der Playoff-Runde fürs Achtelfinale „nachsitzen“.
Erste Lehrstunde gegen Barca
Der Rekordmeister hat – so ehrlich muss man sein – am Mittwochabend eine erste Lehrstunde erteilt bekommen. Erstmals in dieser Saison war man nicht die bessere Mannschaft, machte zu viele Fehler und ließ sich allzu leicht den Schneid abkaufen. Das Ergebnis geht daher vollkommen in Ordnung.
Der nächste Schritt sollte nun aber sein, aus dieser Partie auch zu lernen. Schönreden ist weder angebracht noch wäre es bayern-like. Denn die Münchner haben keine Zeit zu verlieren.