Der FC Liverpool kann sich glücklich schätzen: Trotz einer schwachen Leistung gewannen die Reds das Achtelfinal-Hinspiel der Champions League auswärts bei Paris Saint-Germain mit 1:0.
„Einer der größten Diebstähle“
Während ein PSG-Tor von Khvicha Kvaratskhelia wegen einer minimalen Abseitsstellung nicht zählte, sorgte Joker Harvey Elliott nicht einmal eine Minute nach seiner Einwechslung für den späten Siegtreffer (87.).
Bemerkenswert: Liverpool gab im gesamten Spiel nur zwei Schüsse ab, während PSG vor heimischem Publikum stolze 27 Abschlüsse verzeichnete.
Legende fassungslos: „Sie haben Liverpool zerlegt“
„Sie sind damit durchgekommen. Das ist einer der größten Diebstähle, die man im Fußball je sehen wird“, zeigte sich Reds-Legende Jamie Carragher bei CBS Sports fassungslos. „Ich kann nicht glauben, was ich gerade gesehen habe. PSG war absolut herausragend, brillant. Sie haben Liverpool zerlegt.“
Dass Liverpool am Mittwochabend als Sieger vom Platz ging, lag vor allem an einem Mann: Keeper Alisson Becker. Der Brasilianer rettete sein Team in zahlreichen Situationen und lieferte eine historische Vorstellung ab.
Alisson mit historischer Leistung
Seine insgesamt neun Paraden waren Opta zufolge die meisten eines Liverpooler Torhüters in einem Champions-League-Spiel und außerdem ein persönlicher Rekord für den 32-Jährigen im Trikot der Reds.
„Ich glaube nicht, dass ich schon mal mit einem Torhüter zusammengearbeitet habe, der auf diesem Niveau agiert“, schwärmte Trainer Arne Slot nach dem Spiel bei TNT Sports. „Ich hatte einige großartige Spieler in meinen Teams, aber nie den besten Torhüter der Welt. Er ist der beste der Welt. Das hat er heute gezeigt.“
Auch TV-Experte Carragher lobte Alisson in den höchsten Tönen: „Heute Abend war es nicht nur eine Parade, das war wohl die beste Leistung seiner Karriere. Wenn Liverpool diesen Wettbewerb gewinnt, wozu sie eine gute Chance haben, dann wird dieser Auftritt noch jahrelang in Erinnerung bleiben.“
„Das ist sehr besonders für mich“
Die warmen Worte blieben Alisson nicht verborgen. „Wenn das Kompliment von einer Legende kommt, macht es das umso besonderer“, erklärte er stolz. „Ich habe immer geträumt, bei einem großen Klub, in der Champions League zu spielen. Jetzt gegen PSG diese Leistung zu zeigen, das ist sehr besonders für mich.“
Mit seiner Leistung sorgte Alisson auch in seiner Familie für Begeisterung. „Ich weiß, dass meine Kinder zugeschaut haben. Ich versuche immer, mein Bestes zu geben - für sie natürlich auch. So oft haben wir nicht solche Spiele, in denen ich neun Paraden haben muss“, führte der Keeper aus.
Boris Becker gratuliert Namensvetter Alisson
An anderer Stelle wurde Alisson, der mit vollem Namen Alisson ebenfalls gefeiert. „Ich habe gehört, dass mein Namensvetter heute Abend in Paris hervorragend war! Schließlich bringt der gleiche Familienname Verantwortung mit sich...“, schrieb die deutsche Tennis-Legende Boris Becker bei X.
Der bekennende Fußball-Fan setzte gleich mehrere Beiträge über Alisson ab, darunter: „Liebe ihn“ und „Gut gemacht, Bruder.“
PSG hat im Rückspiel „nichts zu verlieren“
„Es ist oft unfair“, beklagte hingegen PSG-Coach Luis Enrique: „Heute hätten wir viel mehr verdient gehabt. Ihr bester Spieler war der Torwart, das zeigt, wie das Spiel gelaufen ist. Aber das müssen wir akzeptieren.“
Im Rückspiel am Dienstag habe seine Mannschaft nun „absolut nichts zu verlieren“, betonte Enrique, der seinem Team nach der Leistung im Hinspiel „ohne jeden Zweifel“ zutraut, das Ergebnis noch zu drehen.
Slot hofft derweil auf den Heimvorteil: „Sie werden nicht nur gegen uns spielen, sie werden auch gegen unsere Fans spielen - und wir brauchen sie wirklich.“