Der BVB bangt nicht nur um den Einzug in das Viertelfinale der Champions League. Nach dem 1:1 (1:0) gegen Lille im Achtelfinal-Hinspiel droht den Dortmundern auch ein personeller Rückschlag.
Kein Rot? Sorgen um BVB-Neuzugang
Daniel Svensson wurde in der 83. Minute verletzt ausgewechselt und hatte sichtbare Schmerzen. Lilles André Gomes traf den 23 Jahre jungen Linksverteidiger von hinten an der Achillessehe und unteren Wade. Dortmunds Schwede ging zu Boden, verdrehte sich dabei das linke Knie.
Während im Hintergrund von VAR-Seite kein Grund für eine Rote Karte gefunden wurde, stand Svensson immerhin wieder auf und ging in Begleitung der Ärzte aus eigener Kraft vom Platz. Dort legte er sich erneut hin und wurde weiter untersucht.
Dortmunds Sportdirektor Sebastian Kehl hatte beim Schiedsrichter darauf gepocht, dass er sich die Szene selbst am Bildschirm anschaut. Dies tat der Referee jedoch nicht. In der Mixed Zone sagte Kehl: „Ich habe keine Antwort vom Schiedsrichter bekommen. Mein Auftrag ist aber, zumindest alles zu tun. Es wurde überprüft, aber ich hätte mir gewünscht, dass der Schiedsrichter es selbst nochmal sieht. Ich finde, so wie die Szene war, war sie überprüfungswert.“
Kovac hätte sich Rote Karte gewünscht
Kehl fügte mit Blick auf Svensson an: “Er ist bei der Aktion leider ein bisschen umgeknickt mit dem Knie. Deshalb musste er ja auch raus. Was es ist, sehen wir dann morgen.“
Der Linksfuß hat sich seit seiner Ankunft beim BVB gut integriert. Auch gegen Lille gehörte er zu den besten Borussen. Er ließ sich im Spielaufbau – wie gewohnt – auf die Doppelsechs fallen. Der Bruder von Kylian Mbappé hatte es schwer gegen ihn. Svensson bekam dafür die SPORT1-Note 3.
Trainer Niko Kovac klärte bei Amazon Prime den Zustand von Svensson noch weiter auf: „Es geht ihm so weit okay, jetzt müssen wir mal schauen, was die Untersuchungen sagen.“
Für den Coach hätte André Gomes durchaus Rot sehen können. Kovac fand: „Ich habe es mir gerade im Fernsehen nochmal angeschaut. Natürlich sehr unglücklich und total unabsichtlich. Aber er ist schon oberhalb des Sprunggelenks, er zieht ihm - im Grunde genommen - die Achillessehne bis zum Sprunggelenk runter. Das ist meines Erachtens schon eine Rote Karte. Sehr unglücklich.
Nico Schlotterbeck sah es ähnlich: „Ich habe die Szene gesehen und fand, dass er ihm schon ordentlich draufgestiegen ist. Ich hoffe, es ist nicht so schlimm. Er tat uns gut die letzten Wochen.“