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Der Mann, der Bayerns Träume versenkte

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Pavard zeigt Bayerns Not auf

Benjamin Pavard wird für Inter Mailand zum Helden und sieht sich mit dem Ärger der Bayern-Fans konfrontiert. Sein Abgang aus München im Sommer 2023 erscheint nun in neuem Licht.
Ausgerechnet gegen den Ex-Klub! Das 2:1 von Benjamin Pavard sorgte gegen Bayern für Aufsehen. SPORT1-Experte Mario Basler spricht im Fantalk on Tour deutliche Worte über den Jubel von Pavard nach dem Tor gegen seinen Ex-Verein.
Benjamin Pavard wird für Inter Mailand zum Helden und sieht sich mit dem Ärger der Bayern-Fans konfrontiert. Sein Abgang aus München im Sommer 2023 erscheint nun in neuem Licht.

Aus und vorbei, der Traum ist geplatzt. Der FC Bayern München ist nach dem 2:2 im Viertelfinal-Rückspiel bei Inter Mailand aus der Champions League ausgeschieden. Der Mann der alle Münchener Träume vom „Finale dahoam“ zerstört hat? Ausgerechnet Benjamin Pavard.

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Nach einem Eckball in der 61. Spielminute setzte sich der Franzose gegen Minjae Kim durch und wuchtete den Ball unhaltbar per Kopf ins Tor. Innerhalb von drei Minuten drehte Inter am Mittwochabend die Partie und stellte die Welt des FC Bayern auf den Kopf.

„Die Bayern sind seit vielen Jahren ein Kraftpaket. Ich habe dort vier Jahre lang gespielt und weiß, worum es in diesem Verein geht“, sagte Pavard nach dem Spiel und erklärte: „Wir wussten, dass die Bayern Druck machen und alles versuchen würden. Sie haben wirklich guten Fußball gespielt, aber wir haben gut verteidigt. Wir sind glücklich, dass wir im Halbfinale stehen.“

So groß die Enttäuschung im Lager der Bayern war, umso erleichterter dürfte Torschütze Pavard nach seinem Treffer gewesen sein. Nicht nur war es das erste Tor, dass der ehemalige Bayern-Star für Inter erzielte, sondern auch sein erster Pflichtspieltreffer seit dem 14. April 2023. Damals traf er beim 1:1 gegen die TSG Hoffenheim für den FCB.

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Pavard-Jubel weckt Fan-Ärger

Besonderes zeigt sich auch mit Blick auf den letzten CL-Treffer von Pavard. Dieser gelang ihm im November 2022 ebenfalls im Dress der Münchener, bei einem 2:0-Sieg gegen seinen heutigen Klub aus Italien.

„Er wählte keinen harmlosen Abend für sein allererstes Tor für Inter und kreuzigte somit seine ehemaligen Teamkollegen nach einer Ecke mit dem Kopf“, bewertete die französische L'Équipe den Auftritt von Pavard und schrieb: „Dieses Tor krönt eine XXL-Defensivleistung: Er war zu Beginn des Spiels sehr aufmerksam gegen Michael Olise, dominierte in der Luft und fegte gefährliche Bälle aus seinem Strafraum.“

Nach seinem Treffer brachen beim Franzosen alle Dämme - von Zurückhaltung gegenüber seinem Ex-Klub keine Spur. Pavard bejubelte sein Tor im San Siro ausgelassen und erntete im Netz den Ärger vieler Bayern-Fans. „Im Finale dann bitte ein Eigentor zum Sieg für XY und das in München“ oder „Da konnte er sein Image als Söldner hervorragend bestätigen. Froh, dass der Typ nicht mehr in München spielt“, klang der Tenor vieler Fans in den sozialen Medien an.

„Ich habe genau deshalb Bayern München verlassen“

Um die Gründe, warum Pavard den FC Bayern im Sommer 2023 nach 163 Pflichtspieleinsätzen verlassen hatte, machte der Defensivspezialist keinen Hehl. „Die Rolle in der Innenverteidigung liegt mir am meisten. Und ich habe genau deshalb Bayern München verlassen, um als Innenverteidiger spielen zu können“, erklärte Pavard im März 2024 im Interview mit Téléfoot. An diesem Willen konnten offenbar auch vier deutsche Meisterschaften sowie den Gewinn des DFB-Pokals und der Champions League nichts mehr ändern.

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In weniger als zwei Jahren hat sich Pavard den Wunsch nach einer neuen sportlichen Heimat und einer Rolle in der Innenverteidigung mehr als erfüllt. Bei Inter zählt der Franzose zum Stammpersonal und lief bei zehn von elf Champions-League-Einsätzen in dieser Saison als Innenverteidiger in der Startelf auf. Nur drei Gegentore gehen in diesen Spielen auf das Konto des Mailänder Defensivbollwerks.

Längst ist Pavard zu einem Stabilitätsfaktor geworden, auf den man sich verlassen kann. Einer, dem die Bayern-Fans - trotz der aktuellen Emotionalität - wohl hinterhertrauern dürften.

Pavards Wunsch lässt Bayerns Not erkennen

Nach Pavards Abgang wechselte Minjae Kim für rund 50 Millionen Euro als einer der besten Verteidiger der Serie A an die Säbener Straße. Ausgerechnet der Kim, der beim entscheidenden 1:2 durch Pavard zu spät kam und allgemein in den entscheidenden Momenten nicht überzeugen konnte (SPORT1-Note 5,5). Schon beim 2:2 im Topspiel gegen Borussia Dortmund war der Südkoreaner in die Kritik geraten.

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Zugutehalten muss man dem Verteidiger in diesem Aspekt jedoch seine Leistung als Dauerbrenner für Verein und Nationalmannschaft. Bis zum Saisonende könnte der 28-Jährige auf über 70 Spiele kommen, womit er weltweit zu den Spielern mit den meisten Einsätzen zählen würde.

„Minjae Kims Arbeitspensum wird immer höher - und seine Geschichte ist eine Warnung“, hieß es in einem Bericht der Spielergewerkschaft FIFPro. Auch Bayern-Trainer Vincent Kompany verteidigte Kim: „Der Druck wird immer höher, wenn Spieler ausfallen“ und spielte damit auf die fehlenden Alternativen in der Innenverteidigung an. Ein Mangel, den der Mann, der Bayerns Finalträume versenkte, wohl hätte ausgleichen können.