Soll Bayern-Coach Vincent Kompany im Viertelfinal-Rückspiel der Champions League bei Inter Mailand eine Veränderung vornehmen und Leon Goretzka aus der Startelf nehmen? Im STAHLWERK Doppelpass auf SPORT1 eckte ein Taktikexperte mit seinem Vorschlag an.
Steile Bayern-These eckt an
Christoph Kröger, Podcast-Host von Calcio Berlin, entfachte mit seiner Idee eine hitzige Diskussion. „Ich würde jetzt nochmal über die Doppel-Sechs sprechen wollen und ob das die beste Lösung ist, die man da haben kann“, begann er seine Erklärung.
Kröger fügte an, für ihn wäre die Besetzung mit Goretzka neben Joshua Kimmich zu offensiv. „Goretzka und Kimmich gerade in so einem Spiel, wo der Gegner tief stehen will, um schnell umzuschalten, was sie auch im Hinspiel schon gut gemacht haben - da waren die beiden schon weit auseinander teilweise. Kimmich war da ein bisschen zu langsam im Rückwärtsgang manchmal. Da braucht es jemanden, der ihm den Rücken freihalten kann.“
Palhinha als Ersatz für Goretzka?
Stattdessen regte er an, mit Palhinha einen Abräumer zu bringen, den schon Thomas Tuchel im vergangenen Jahr aufgrund seiner defensiven Qualitäten unbedingt holen wollte.
SPORT1-Experte Stefan Effenberg widersprach jedoch vehement: „Nein das bleibt so! In dem Spiel, in dem wichtigsten Spiel der Saison gehst du definitiv nicht an deine Achse ran und schon gar nicht an deine Doppel-Sechs. Das macht keinen Sinn.“
Doch Kröger blieb bei seiner Meinung und hielt ein Plädoyer für Palhinha: „In der Premier League war er einer, der mit dem Ball vielleicht limitiert war. Aber er war einer der zweikampfstärksten Sechser, die da rumliefen. Ich weiß, es ist eine Weile her. Aber ich will nur den Gedanken anregen, um Stabilität hereinzubringen.“
Effenberg spricht sich für Goretzka aus
Doch Effenberg betonte noch einmal wie wichtig Goretzka ist: „Aber das kann Goretzka doch auch. Er hat auch diese Physis und diese Zweikampfstärke auch in der Luft - offensiv wie defensiv.“
Kröger war weiterhin nicht zu überzeugen. Aus seiner Sicht hat die Doppel-Sechs im Hinspiel beim 1:2 seine Schwächen offenbart: „Dann winkt Nicolò Barella aber einmal mit der Hand und da öffnet sich ein Spalier, wo er den Ball reinspielen kann.“
Doch Effenberg beendete die Diskussion schließlich mit einer klaren Ansage: „Du hast ja gesagt, der Palhinha war in der Premier League mal ganz gut. Aber das reicht für das Rückspiel im Champions-League-Viertelfinale nicht. Ich würde mich wundern, wenn du recht hast. Dann würde ich dich anrufen und sagen: ‚Hey so schlecht bist du ja doch nicht.‘ Aber ich kann es mir nicht vorstellen.“