Wenn am Samstagabend um kurz vor 21 Uhr die Mannschaften den Rasen zum Champions-League-Finale in der Münchner Allianz Arena betreten, werden hunderte Millionen Augen auf die Spieler von Inter Mailand und Paris Saint-Germain gerichtet sein - und ganz nebenbei auch auf drei Mädchen aus Köln.
Champions League: Für diese Mädchen geht ein Traum in Erfüllung
Ein kleines Märchen auf ganz großer Bühne
Mira (10 Jahre alt), Layan (11) und Rebecca (12) haben dank der UEFA Foundation for Children und FedEx die große Ehre, sich vor dem Anpfiff als Schiri-Maskottchen gemeinsam mit den Unparteiischen und den Fußballprofis das Scheinwerferlicht vor 75.000 Zuschauern in der Heimspielstätte des FC Bayern teilen zu dürfen.
„Ich glaube, das wird megakrass sein, vor so vielen Menschen, vor so einer großen Menschenmenge einzulaufen“, sagt Layan im Gespräch mit SPORT1, „und ein paar Menschen gucken das ja auch im Fernsehen. Ich werde bestimmt nervös sein, aber ich werde mich auch mega freuen und aufgeregt sein.“
Die Freude ist dem Trio schon deutlich anzusehen: Wie Flummis springen sie auf dem UEFA Champions Festival im Münchner Olympiapark herum. Eine Portion Pommes hier, ein Selfie mit Andrés Iniesta da, ein paar Interviews dort.
Projekt von Tugba Tekkal
Für alle drei ist das bei weitem keine Selbstverständlichkeit: Mira und Layan stammen aus dem Irak, bei den SCORING GIRLS* haben sie genauso wie Rebecca und viele andere Mädchen in ihrem Alter ein zweites Zuhause gefunden.
Das von der ehemaligen Bundesliga-Spielerin Tugba Tekkal in Deutschland und im Irak ins Leben gerufene Projekt richtet sich vor allem an Mädchen mit Zuwanderungsgeschichte und aus sozial benachteiligten Familien, der Fußball soll Ablenkung bringen und ihnen Selbstvertrauen und Gemeinschaftsgefühl vermitteln.
Mit Erfolg, wie sich bei Mira, Layan und Rebecca zeigt. Beim Fußball fühle sie sich „befreit und kann alle Sorgen loslassen“, verrät Rebecca: „Ich kann einfach fröhlich sein und mit anderen spielen.“
Plötzlich steht da Andrés Iniesta
Und Mira schwärmt: „Fußball ist für uns wie die Hälfte von unserem Herzen, Fußball macht uns glücklich. Ohne Fußball war uns oft langweilig, aber als wir erfahren haben, dass es Fußball gibt, und angefangen haben zu spielen, kam ein Lächeln in unser Gesicht.“
Ein Lächeln, das sich zu einem breiten Strahlen ausweitete, als plötzlich Andrés Iniesta bei ihnen im Training auftauchte. „Unsere Trainerin hat gesagt: ‚Wir haben noch eine Überraschung für euch.‘ Und ich habe gefragt: ‚Was für eine Überraschung?‘“, erinnert sich Mira an diesen ganz besonderen Tag: „Und dann war die Überraschung, dass Iniesta kommt und dass wir alle drei einlaufen werden. Ich war so glücklich, ich habe es erstmal nicht geglaubt.“
Besonders groß ist die Freude, weil die drei das Erlebnis miteinander teilen können - genauso wie die Aufregung. „Das ist wirklich megacool, weil alleine wäre man nervöser“, meint Layan: „Zusammen ist das besser, dann ist man nicht so nervös - und es ist einfach cool, dass wir alle drei die Chance dazu bekommen haben.“
Dass Rebecca, Mira und Layan auf einer Wellenlänge liegen, zeigt sich auch bei der Frage nach ihren Lieblingsspielern: Lamine Yamal, Raphinha, Ferran Torres, Robert Lewandowski - es fallen fast ausschließlich Namen vom FC Barcelona.
Und auch bei der Frage, wer das Finale am Samstagabend gewinnt, sind sich die drei sofort einig: PSG, klare Sache. Aber natürlich nur, weil Barca nicht mit dabei ist.