Unaufgeregt, souverän und unauffällig. Mit diesen drei Wörtern könnte man die Auftritte von Fabián Ruiz im Trikot von PSG regelmäßig zusammenfassen. Nach dem 2:1-Sieg gegen Arsenal im Habfinale der Champions League und dem Einzug ins Endspiel kommt vor allem eins dazu: heldenhaft.
Ein stiller Held
Zumindest wurde Fabian, der nach 27 Minuten sehenswert zum 1:0 traf, so von Le Figaro bezeichnet: „Der Held einer magischen Nacht im Parc des Princes“. Das titelte die französische Tageszeitung zur Leistung des Spaniers.
Dieser zeigte neben seinem Tor, übrigens das erste in seinem 46. Spiel in der Königsklasse, als „Herrscher im Mittelfeld“ (Le Figaro) eine starke Partie.
Dafür bekam er von L‘Équipe die sehr gute Note 8 (Höchstwert ist 10) und wurde mit Lob überschüttet: „Ist er nicht der Beweis, wie sehr sich dieses Team in einem Jahr verbessert hat?“
Le Monde schrieb von ihm als „Symbol für den Erfolg“ der Pariser Mannschaft, seine Leistung sei wie er: „Im Schatten, aber schrecklich effektiv“.
Enrique sortierte ihn einst aus
Genau das bringt es auf den Punkt. In einem Mittelfeld neben den Portugiesen Vitinha und Joao Neves gilt der 29 Jahre alte Linksfuß, der 2022 für 22,5 Millionen Euro aus Neapel an die Seine kam, nicht als schillernd oder besonders aufregend, dennoch setzt Trainer Luis Enrique konsequent auf Fabián.
In der laufenden Saison verzeichnet er über 50 Pflichtspiele für die Hauptstädter, erzielte dabei 14 Torbeteiligungen. In der Champions League stand er in 13 von 16 Spielen in der Startelf und war ein Garant für den erfolgreichen Lauf von PSG.
Dass Luis Enrique auf seinen Landsmann setzt, ist keine Selbstverständlichkeit, was ein Blick in die Vergangenheit zeigt. Als Enrique noch Trainer der spanischen Nationalmannschaft war, ließ er Fabián bei der Weltmeisterschaft 2022 in Katar zu Hause.
„Ich glaube, das war ein Fehler“, gestand der 55-Jährige vor kurzem ein. Das zeigte Fabián im vergangenen Jahr bei der EM in Deutschland.
Auf dem Weg zum Titel war er im Team von Luis de la Fuente wesentlicher Bestandteil, bildete mit Rodri ein Zentrum der Weltklasse und wurde am Ende ins Team des Turniers gewählt.
Endlich die Krönung für PSG?
Diese Leistungen dürften auch Enrique gefallen haben, der seitdem konsequent auf Fabián als zentrale Figur im Pariser Mittelfeld setzt.
„In gewisser Weise kann man sagen, dass Enrique seinen Fehler wiedergutgemacht hat. Er holt das Beste aus ihm heraus“, schrieb die Marca dazu.
Mit diesem „Besten“ spielte sich Fabián in das Herz der Fans und bescherte Paris das zweite Champions-League-Finale nach 2020. Damals verlor die Mannschaft knapp mit 0:1 gegen den FC Bayern.
Am 31. Mai soll in München gegen Inter Mailand alles anders kommen und der lang ersehnte Henkelpott nach Paris. Ein stiller Held auf diesem Weg: Fabián Ruiz.