Dunkelblonde Locken, ein unscheinbares, bubenhaftes Gesicht und der Bartansatz ist nur bei genauerem Hingucken erkennbar: Max Dowman könnte glatt ein 15 Jahre alter Schüler aus England sein.
"Arsenal-Bombe!" Wegen ihm wackelt jetzt ein Rekord von Moukoko
Das steckt hinter der „Arsenal-Bombe“
Moment, ist er ja auch! Mit dem Alleinstellungsmerkmal: Dowman könnte schon am 16. September der jüngste Spieler der Champions-League-Geschichte werden - und mit dann 15 Jahren und 259 Tagen einen gewissen Youssoufa Moukoko ablösen (16 Jahre und 18 Tage beim Debüt für den BVB 2020).
Der Linksfuß, der sich im offensiven Mittelfeld heimisch fühlt, fand in dieser Woche auf der 25er-Liste der in der Königsklasse spielberechtigten Akteure des FC Arsenal Erwähnung. Anders als Brasiliens Stürmer-Star Gabriel Jesus, der noch vor drei Jahren für über 50 Millionen Euro zu den Gunners gewechselt war.
Doch was hat es mit dieser Entscheidung von Arsenals sportlicher Führung um Trainer Mikel Arteta auf sich, die eine dem Londoner Klub nahestehende Fanseite als die „Arsenal-Bombe“ betitelt? SPORT1 klärt die Aufregung um den Königsklassen-Kader der Londoner auf.
FC Arsenal: Auch Tuchel schwärmt schon von Dowman
Dass Jugendspieler aus der eigenen Akademie von den großen Klubs nominiert werden, ist kaum neu. Der FC Bayern praktiziert dies in der kommenden Saison mit Abwehr-Talent Cassiano Kiala, der BVB mit Almuguera Kabar auf ähnlicher Position. Doch Dowman sticht heraus.
Nicht nur in Arsenals Jugendmannschaften, wo er in der vergangenen Saison in 15 Spielen satte 15 Tore erzielte und weitere 5 Vorlagen beisteuerte, als 14-Jähriger in der U18-Premier-League wohlgemerkt. Sondern auch in England Jugend-Nationalmannschaften. Mit 14 Jahren debütierte Dowman nicht nur bei der U16, sondern auch gleich noch bei der U17, am Mittwoch sicherte er sich beim 2:0-Sieg der U19 der Three Lions über die Ukraine den Titel als jüngster Spieler, der je in der U19 Englands eingesetzt wurde.
„Solche Fähigkeiten habe ich noch nie zuvor gesehen“, lobte auch Nationaltrainer Thomas Tuchel den Youngster - und stellte ihm eine große Aufgabe in Aussicht: „Er hat jede Menge Talent, und wenn er weiterhin dieses Niveau zeigt, muss ich ihn für meinen WM-Kader in Betracht ziehen.“
Ein anderer bekannter Name aus dem deutschen Fußball heimst derweil für Dowmans Entwicklung auch ein paar Lorbeeren ein: „Shoutout Per Mertesacker, er hat die ganze Akademie in seiner Verantwortung“, lobte auch Ex-Spieler Owen Hargreaves das Konstrukt der Gunners jüngst bei Sky. Dem Jugendwahn fällt währenddessen Gabriel Jesus zum Opfer - auf den ersten Blick.
CL-Nominierung: Gabriel Jesus außen vor
Die Nicht-Nominierung des brasilianischen Top-Stürmers gilt als faustdicke Überraschung. In den vergangenen beiden Saisons bestritt der in Sao Paulo geborene Jesus mehr als 75% der Pflichtspiele für die Gunnners zumindest teilweise, lediglich Verletzungen stoppten ihn – wie auch am 12. Januar 2025.
Im Aufeinandertreffen mit Manchester United im FA-Cup riss sich Jesus in der 41. Minute das Kreuzband und musste abtransportiert werden. Was folgte: „Sieben Monate voller Schmerzen, Unsicherheit und Angst“, so Jesus selbst Ende August in einem Post auf X. Genau zu jenem Zeitpunkt nämlich kehrte der Angreifer zurück auf den Platz und konnte endlich wieder seine Fußballschuhe schnüren: „Heute fühle ich mich endlich wieder leicht - wie ein Kind, das wieder Fußball spielt.“
Die Champions League ist für Jesus aber erstmal tabu - Arsenal will den 28-Jährigen zunächst behutsam an sein Leistungslimit heranführen. Nominiert sind stattdessen mit Kai Havertz, der sich ebenfalls noch auf dem Genesungsweg befindet, und Neuzugang Victor Gyökeres zwei andere europäische Top-Stürmer.
Sonderregel lässt Hintertür offen
Zu beachten ist außerdem: Eine UEFA-Regelung besagt, dass jeder Klub auch nach der Deadline zur Benennung der Champions-League-Kader noch während der Ligaphase und der Playoffs zwei Spieler nachnominieren kann, sofern eine Quote an selbst ausgebildeten Spielern gewahrt und eine Maximalanzahl von 25 Spielern nicht überschritten wird.
Vor der K.o-Phase besteht gar die Möglichkeit auf zusätzliche Nominierung von drei weiteren Spielern. Da auf Arsenals A-Liste derweil nur 23 Spieler gelistet sind, besteht somit zu jeder Zeit die Möglichkeit zur Nachnominierung von Gabriel Jesus – bis spätestens zum 5. Februar.
In den Augen der Fans stehen sie dann bestenfalls gar zusammen auf dem Platz: „Das Kind, das wieder Fußball spielt“, und das Kind, das in Englands Jugendauswahlen jegliche Rekorde bricht.