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Champions League: Real-Bonus bei Elfer? Die Irritation ist groß

Real-Bonus? Dieser Elfer irritiert

Der zweite Elfmeter für Real Madrid im Champions-League-Duell gegen Olympique Marseille sorgt für heftige Diskussionen.
Kylian Mbappé schießt Real Madrid mit einem Doppelpack zum 2:1-Sieg gegen Marseille. Trainer Xabi Alonso ließ Superstar Vinícius Júnior allerdings erneut zunächst auf der Bank.
Der zweite Elfmeter für Real Madrid im Champions-League-Duell gegen Olympique Marseille sorgt für heftige Diskussionen.

Real Madrid startete am Dienstagabend mit einem 2:1-Heimsieg gegen Olympique Marseille in die neue Champions-League-Saison. Ohne Aufreger kam die Partie dabei nicht aus.

Für ordentlich Gesprächsbedarf sorgte vor allem die Entscheidung rund um den zweiten Elfmeter für die Königlichen.

Während es beim ersten Strafstoß in der ersten Halbzeit keine ernsthaften Diskussionen gab, stellte sich die Situation in der zweiten Hälfte gänzlich anders dar.

In der 79.Minute zeigte Referee Irfan Peljto beim Stand von 1:1 auf den Punkt. Vorausgegangen war eine Zweikampf zwischen Real-Star Vinicius und Marseille-Profi Facundo Medina. Letztgenannter packte im Strafraum die Grätsche aus und berührte im Fallen mit der Hand den Ball.

Eine harte Entscheidung, die vor allem im Nachgang für Irritationen sorgte - selbst beim Profiteur.

Zweiter Real-Strafstoß sorgt für Diskussionen

„Es ist schwer, die Logik dahinter zu erkennen. Für mich ist es ein Elfmeter, aber ich kann Leute verstehen, die sagen, es sei kein Elfmeter. Diese Regel verwirrt alle“, erklärte Kylian Mbappé, der beide Elfer für Real verwandelt hatte.

Am Ende war dem Franzosen die durchaus seltsame Regelauslegung aber egal: „Ich führe den Elfmeter aus, trete ihn rein - und das war’s.“

Derart gelassen sah die gegnerische Partei die Angelegenheit naturgemäß nicht.

Marseille-Coach: „Der Elfmeter war etwas peinlich“

„Der Elfmeter war etwas peinlich, und das würde ich auch sagen, wenn er zu meinen Gunsten gewesen wäre. Das war kein Elfmeter. Aber ich glaube nicht, dass sie das getan haben, um die Rote Karte auszugleichen oder so... Nein, natürlich nicht“, sagte Marseille-Coach Roberto de Zerbi.

Anmerkung: Real-Profi Dani Carvajal musste in der 72. Minute nach einem Kopfstoß gegen Marseille-Keeper Geronimo Rulli mit Rot vom Platz.

Auf die zweifelhafte Schiedsrichter-Entscheidung wollte de Zerbi die Pleite seines Teams aber nicht schieben. „Wir hätten nach dem Platzverweis von Carvajal mehr geben müssen, das ist die Wahrheit“, gab er unumwunden zu.

Große Kritik an der Entscheidung des Schiedsrichters

Und dennoch: Die Kritik war groß – und das nicht nur im Umfeld von Marseille. Auch ehemalige Referees und Spieler wunderten sich mächtig.

Ex-Schiedsrichter Saïd Ennjimi sagte im Gespräch mit der französischen Zeitung L’Équipe: „Ich finde den Elfmeter sehr hart.“ So habe sich der leitende Unparteiische „geirrt“.

„Der Körperumfang wird durch den Arm vergrößert, aber das geschieht auf natürliche Weise, da der Spieler gerade einen Tackling versucht... Man kann dem Spieler den Arm nicht wegnehmen, und er kann seinen Arm nicht woanders hinlegen.”

Noch deutlicher wurden die Aussagen derweil bei Sky Sport Austria. Ex-Profi Andreas Herzog erklärte: „Trotz VAR, Real Madrid hat bei einem Heimspiel immer noch einen Vorteil.“

Der ehemalige Bundesliga-Stürmer Jan Age Fjörtoft fügte an: „Diesen Elfmeter würde Olympique Marseille nie und nimmer bekommen – zu hundert Prozent nicht.“