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Champions League: Tätlichkeit? Großer Wirbel um FC-Bayern-Star!

Chelsea tobt – Bayern verteidigt Tah

Jonathan Tah leistet sich beim Champions-League-Auftakt des FC Bayern eine äußerst strittige Aktion - doch ein Platzverweis bleibt aus.
Jonathan Tah spricht auf SPORT1-Nachfrage über die angebliche Außenseiter-Rolle des FC Bayern München gegen Chelsea. Den FC Bayern als Außenseiter darzustellen sei laut Tah "respektlos".
Jonathan Tah leistet sich beim Champions-League-Auftakt des FC Bayern eine äußerst strittige Aktion - doch ein Platzverweis bleibt aus.

Brisante Szene um Jonathan Tah! Der Innenverteidiger des FC Bayern leistete sich beim Auftakt in der Champions League gegen den FC Chelsea (3:1) eine mutmaßliche Tätlichkeit.

Der Schiedsrichter der Partie, der Spanier José María Sanchez, entschied sich allerdings gegen einen Platzverweis. Der Referee wertete die strittige Szene in der 28. Minute offensichtlich als taktisches Foul.

Auch Tah selbst sah in der Szene keine Tätlichkeit: „Wenn ich ihn im Gesicht treffe, sage ich ja. Aber so: Die Gelbe Karte konnte ich nachvollziehen, das war richtig.“

Tah war unmittelbar vor dem zwischenzeitlichen 1:2 durch die Blues auf Höhe des Mittelkreises in einen Zweikampf mit Joao Pedro verwickelt. Der Chelsea-Star setzte in der Umschaltbewegung zum Sprint an, zog Tah dabei deutlich erkennbar am Trikot. Was dieser sich nicht gefallen ließ.

Ballack: Tah hat Glück gehabt

Tahs rechter Arm, das zeigen Bilder des übertragenden Streamingdienstes DAZN, schwang in Richtung des Oberkörpers seines Gegenspielers. Dieser fiel nach hinten um und blieb liegen, während Tah vergeblich versuchte, nochmal ins Spielgeschehen einzugreifen.

Sekunden später traf Cole Palmer für die Gäste, Tah sah im Nachgang des Treffers die Gelbe Karte. Ob der VAR die Szene nochmal genauer unter die Lupe genommen hatte, war zunächst nicht klar. Bei DAZN war der Zweikampf nur aus einer totalen Einstellung zu sehen.

Ob bei Tahs Aktion Absicht vorlag und wo genau er seinen Gegenspieler traf, ließ sich daher zunächst nicht abschließend erkennen.

„Er zieht am Trikot und dann kommt ein leichter Schlag gegen die Brust“, befand TV-Experte Michael Ballack bei DAZN: “Da hat er natürlich Glück. Das kann passieren. Da muss er vorsichtig sein."

Freund klärt nach dem Spiel auf

Etwas anders sah Bayerns Sportdirektor Christoph Freund die Szene: „In einem Laufduell hat er sich umgedreht und ihn getroffen. Da war glaube ich überhaupt keine Absicht dahinter.“

Er habe mit Tah gesprochen: „Er hat ihn auf der Brust getroffen. Es hat schlimmer ausgeschaut, weil es in der Bewegung so schnell war und beide gesprintet waren. Das passiert, aber es war keine Tätlichkeit.“

Chelsea-Trainer schimpft - Kompany kontert

Chelseas Trainer Enzo Maresca hatte sich an der Seitenlinie derweil vehement beschwert. Die Mikrofone im Stadion fingen mehrere Aussagen des Italieners ein, die DAZN-Kommentator Jan Platte mit: „Das kann ich nicht akzeptieren, das kann ich nicht akzeptieren“ übersetzte. Der Coach sah Gelb.

Nach Abpfiff legte er nach: „Einen anderen Spieler zu treten (er meinte vermutlich schlagen, Anm.), warum ist es nicht Rot? Müssen sie für eine Rote Karte Blut sehen?“

Auf der anderen Seite meinte Bayerns Trainer Vincent Kompany: „Ich wollte ein Foul in die andere Richtung, ich dachte, dass er (Tah, Anm.) gefoult wurde ... aber ich könnte parteiisch sein. Ich dachte, dass sein Trikot gezogen wurde und er versucht hat, sich zu befreien. Er wurde gedreht und hat nur versucht, ihn abzuschütteln.“

Auf dem Platz hatten sich auch mehrere Chelsea-Spieler über Tah beschwert. In der Halbzeit wurde der Verteidiger dann für Minjae Kim ausgewechselt.