Champions League>

Zoff zwischen BVB-Stars um Elfer! Sogar der Trainer muss eingreifen

BVB-Stars zoffen sich wegen Elfer!

Dem BVB wird in Turin ein Elfmeter zugesprochen. Wer diesen ausführen soll, sorgt für hitzige Diskussionen. Sogar der Trainer muss eingreifen.
Nach dem Elferpfiff für Borussia Dortmund beim Spiel in Turin kommt es zu Diskussionen zwischen Serhou Guirassy und Ramy Bensebaini. Sportdirektor Sebastian Kehl spielt die Situation herunter.
Dem BVB wird in Turin ein Elfmeter zugesprochen. Wer diesen ausführen soll, sorgt für hitzige Diskussionen. Sogar der Trainer muss eingreifen.

Zum Glück ging diese Elfmeter-Diskussion gut aus! Beim Stand von 3:2 wurde dem BVB im Champions-League-Spiel bei Juventus Turin ein Strafstoß zugesprochen. Lloyd Kelly hatte einen Schuss von Dortmunds Stürmer Serhou Guirassy im Liegen mit dem Arm geblockt.

Während Schiedsrichter Francois Letexier den VAR konsultierte, entbrannte eine hitzige Diskussion zwischen Guirassy und Teamkollege Ramy Bensebaini, wer die Ausführung des Elfmeters übernehmen solle. Offenbar war der Verteidiger eingeteilt, Guirassy sah dies anders. Auch Julian Brandt und Karim Adeyemi mischten sich in das Wortgefecht ein.

Letztlich knallte Bensebaini den Ball auf den Boden und verließ den Strafraum. „Die sind da eher im Unguten auseinandergegangen. Es kamen dann auch die Fragen nach draußen zu Niko Kovac“, sagte Prime-Video-Kommentator Hannes Herrmann. Deutlich war zu erkennen, wie der BVB-Trainer seinem Spieler entgegenschrie, dass dieser den Elfmeter übernehmen solle.

„Guirassy will unbedingt“

„Normalerweise sind die Dinge vor dem Spiel ganz klar geklärt. Wer ist der erste Elfmeterschütze, wer ist der zweite, falls der erste aus dem Spiel genommen wird. Normalerweise ist das ganz klar“, wunderte sich auch Experte und Ex-Nationalspieler Benedikt Höwedes. „Die Zuteilung, das ist in der Kommunikation deutlich geworden, die war klar im Vorhinein. Aber Guirassy will unbedingt“, ergänzte Herrmann, der von einer „bizarren“ Situation sprach.

Nach Abschluss der Überprüfung – der Elfmeter blieb bestehen – wanderte der Ball dann doch wie besprochen in die Hände von Bensebaini. Guirassy entfernte sich vom Elfmeterpunkt. Bensebaini zeigte schließlich keine Nerven und verwandelte die Kugel sicher im linken Eck.

Nachdem er in Richtung der Fans gejubelt hatte, drehte er sich um, zeigte auf Guirassy und nahm diesen in den Arm. „Sehr selbstbewusst, super platziert. Die Diskussion war ja durchaus hitzig bei den beiden“, schwärmte Höwedes und zeigte Verständnis für Guirassy: „Er ist Vollblutstürmer, der will seine Scorerpunkte weiter nach oben treiben. Da musst du als Stürmer teils Egoist sein. Es muss im Rahmen bleiben und es darf nicht zum großen Streit kommen. Aber ich finde, das hielt sich noch einigermaßen im Rahmen.“

Kovac will „keinen Elefanten aus einer kleinen Mücke machen“

Ähnlich äußerte sich Kovac nach Abpfiff und bestätigte die festgelegte Rangfolge der Schützen: „Ich verstehe natürlich, dass Serhou das Tor machen will. Er hat ja im Grunde genommen die Schusschance gehabt. Aber es war klar definiert.“ Aber: „Alles ok, der Serhou ist ein toller Bursche und ein Teamplayer. Das nimmt er nicht persönlich. Da machen wir keinen Elefanten aus einer kleinen Mücke.“ Sportvorstand Sebastian Kehl sah genauso: „Die beiden verstehen sich trotzdem gut. Der Ball war drin, das war das Entscheidende. Es war nach dem Spiel kein Thema mehr und damit ist es auch erledigt.“

Nach 86 Minuten hatte es somit 4:2 aus BVB-Sicht gestanden. Die große Ernüchterung sollte aber noch folgen: Mit zwei Treffern in der Nachspielzeit durch den überragenden Dusan Vlahovic sowie Kelly gab Dortmund den sicher geglaubten Sieg noch aus der Hand.