Raphinha, Dani Olmo, Robert Lewandowski und Ferran Torres - der FC Barcelona musste in der Startformation des Champions-League-Duells mit Olympiakos Piräus auf zahlreiche Offensivoptionen verzichten. Einmal mehr durften beim 6:1-Sieg am Dienstagabend deshalb die jungen Wilden unter Hansi Flick in Aktion treten.
Champions League: "Enormes Talent" – Barca feiert neuen Shootingstar vor dem Clasico
Barca feiert neuen Shootingstar
Das Durchschnittsalter der Startelf lag bei nur 23 Jahren, ohne Torhüter Wojciech Szczesny sogar bei lediglich 21,8 Jahren. Während Stars wie Lamine Yamal, Fermín López oder Pau Cubarsí jedoch längst in der Mannschaft etabliert sind, feierte Pedro „Dro“ Fernández mit 17 Jahren und 282 Tagen sein Debüt in der Champions League.
„Ein ganz besonderer, unvergesslicher Tag, ich habe immer davon geträumt, diese Spiele zu spielen und ich bin sehr glücklich“, sagte Dro nach dem erfolgreichen Einstand in der Königsklasse.
Nur ein ehemaliger BVB-Star war jünger als Dro
Besonders wurde der Abend erst recht in der 38. Spielminute. Nach einem Konter bediente Dro Fermín, der seinen zweiten Treffer und das 2:0 erzielte. Durch die Vorlage trug sich Dro in die Geschichte des Wettbewerbs ein und wurde zum zweitjüngsten Vorlagengeber. Einzig Giovanni Reyna mit Borussia Dortmund (17 Jahre und 97 Tage) war laut dem Statistikportal Opta bei seiner ersten Vorlage noch jünger.
Von seinem Trainer Hansi Flick, erhielt der Youngster nach der Partie ein Sonderlob: „Dro ist sehr talentiert. Im Training sieht man alles. Ich liebe es, das zu sehen. Es ist fantastisch, die Spieler aus La Masia zu sehen“, schwärmte Flick.
Und auch von den heimischen Medien wurde der Spanier mit philippinischen Wurzeln, der 2022 in die Jugend von Barca wechselte, ausdrücklich gelobt. „Vor der Pause waren die herausragendsten Spieler zwei Eigengewächse: Fermín López, ein Doppeltorschütze, und Dro, der bei seinem Debüt in der höchsten europäischen Liga eine sehr gute erste Halbzeit spielte, die in der Vorlage zum 2:0 gipfelte“, schrieb die spanische Zeitung Sport.
Spanische Presse feiert: „Details seines enormen Talents“
In der Gesamtbewertung des Auftritts hieß es zudem: „Er zeigte eine Aktion, die sein Potenzial perfekt beschreibt: einen Hacken-Tunnel, mit dem er Alejandro Balde freispielte, der dann die Flanke auf Marcus Rashford brachte.“
Flick setzte ihn diesmal als linken Flügelspieler ein, nicht als Spielmacher, und Dro zeigte dabei erneut Details seines „enormen Talents“. Die Vorlage zum zweiten Tor von Fermín ging ebenfalls auf sein Konto, womit er eine seiner größten Stärken unter Beweis stellte: Ruhe am Ball und den Blick für das Spiel.
Bei seinem Profidebüt in LaLiga beim 2:1-Sieg gegen Real Sociedad war Dro noch zur Pause ausgewechselt worden, nachdem er bei einem insgesamt schwachen Auftritt der Mannschaft keine überragende Figur gemacht hatte. Umso überraschender kam deshalb auch der Positionswechsel vor dem Spiel gegen Piräus. „Dro, es ist eine lästige Pflicht, auf dieser Position zu spielen“, sagte der Journalist Jordi Martí bei SER noch vor der Partie.
Dro hofft auf Einsatz im Clásico
Doch Pedro Fernández zeigte sich bis zu seiner Auswechslung in der 59. Minute sichtlich unbeeindruckt von der neuen Aufgabe und erklärte nach dem Spiel: „Ich fühle mich gut auf der Position des Flügelspielers, weil der Trainer uns Freiheiten lässt“, meinte Dro. „Flick verlangt von mir, dass ich Spaß am Ball habe und viel ohne Ball presse.“
Vor dem Clásico bei Real Madrid am Sonntag (16.15 Uhr im LIVETICKER) darf Flick zwar auf den ein oder anderen Rückkehrer hoffen, allerdings zeigte auch Dro, dass er ein klares Ziel hat. „Ich habe große Lust, im Clásico zu spielen. Ohne Zweifel wäre ich nervös, aber ich bin sehr gespannt darauf“, sagte Dro.