„Arsenal und die Standards – eine absolute Erfolgsgeschichte“, schwärmte DAZN-Kommentator Marcel Seufert beim 4:0-Sieg der Gunners in der Champions League gegen Atlético Madrid. Im Vordergrund stand dabei wieder einmal ein Spieler, der aktuell ganz Europa in Angst und Schrecken versetzt - und entscheidend für den Höhenflug von Arsenal ist.
Champions League: Stillt er eine große Sehnsucht?
Er lässt die Gegner verzweifeln
Schon gegen Newcastle United in der Premier League rettete Gabriel Magalhaes Arsenal nach einem Eckball in der sechsten Minute der Nachspielzeit und köpfte aus kurzer Distanz zum 2:1-Siegtreffer ein. Nur zwei Spieltage später war es wieder ein Eckball und wieder Gabriel, der für die Entscheidung sorgte. Gegen den FC Fulham verlängerte der Brasilianer allerdings einen Eckball auf Leandro Trossard, der das 1:0 erzielte.
Fulhams Torhüter Bernd Leno bestätigte SPORT1 nach dem Spiel, dass man sich intensiv auf die gefährlichen Standards von Arsenal vorbereitet habe und dennoch im entscheidenden Moment nichts dagegen tun konnte.
„Natürlich ein Standard und natürlich Gabriel“
Wie schwer es aktuell fällt, Arsenals Standards zu verteidigen – und dass besonders der Torinstinkt von Innenverteidiger Gabriel kein Zufall ist – zeigte sich am Dienstag erneut.
Bis zur 57. Minute hielt Atlético gegen die Gunners ein 0:0, ehe die Spanier innerhalb von 14 Minuten unter die Räder gerieten. Den Auftakt machte dabei wieder Gabriel, der nach einem Freistoß unbedrängt einköpfte.
„Natürlich ein Standard und dementsprechend natürlich Gabriel. Der ist offensiv bei ruhenden Bällen der Zielspieler. Und mal wieder klingelt es auf diese Weise“, meinte Kommentator Lukas Schönmüller in der Konferenz auf DAZN und staunte: „Das ist ein Dauermotiv unter Mikel Arteta. Was die alles drauf haben, was die für ein Playbook haben und was alles funktioniert.“
Doch es war nicht der letzte Auftritt des brasilianischen Nationalspielers. In der 70. Spielminute segelte ein Eckball in Richtung des langen Pfostens, wo Gabriel hellwach war und zurück in die Mitte köpfte. Im Zentrum stand Top-Stürmer Viktor Gyökeres frei und erzielte seinen zweiten Treffer des Abends. Insgesamt fielen am Ende der Partie sogar drei der vier Treffer nach einem ruhenden Ball der Nordlondoner.
Premier-League-Rekord: Gabriel lässt Arsenal träumen
Seit seinem Wechsel zu Arsenal im Sommer 2020 ist Gabriel absoluter Stammspieler, erzielte 22 Tore und bereitete sieben Treffer direkt vor. Damit ist er der einzige Premier-League-Verteidiger, dem in dieser Zeitspanne mehr als 20 Torbeteiligungen gelangen.
Doch auch defensiv ist der 27-Jährige eine Säule des Erfolgs. In der Champions League entschied Arsenal alle drei Partien für sich und blieb dabei ohne Gegentor. In der Premier League steht der Klub sogar an der Tabellenspitze und kassierte in acht Partien lediglich drei Treffer. Gabriel stand dabei in jedem Spiel in der Startelf.
Aufgrund des Höhenflugs darf Arsenal aktuell gleich mehrfach träumen: Vom ersten Champions-League-Titel der Klubhistorie, der ersten Meisterschaft seit 2004 und dem ersten Titel seit dem Pokalsieg 2020.
„Die beste Arsenal-Mannschaft seit 2004“
„Im Moment denke ich, dass Arsenal und Bayern die beiden beeindruckendsten Mannschaften sind, die ich gesehen habe, wenn man sich ihre Leistungen im Inland und ihre Leistungen in der Champions League ansieht“, meinte der ehemalige Liverpool-Verteidiger Jamie Carragher bei CBS Sports.
Vor allem die starke Defensive um Gabriel könnte laut Carragher der Schlüssel zu Titeln in dieser Saison sein. „Das gibt dir immer eine Chance, vor allem, wenn du in die K.o.-Phase und in die Hin- und Rückspiele kommst. Wenn du defensiv stark bist, hast du immer eine Chance. Also, ja, ich sehe Arsenal als eine der vier oder fünf Mannschaften, die diesen Wettbewerb gewinnen können“, betonte der TV-Experte.
Der ehemalige Chelsea-Profi Jason Cundy erklärte bei talkSport: „Sie sind meine Favoriten auf den Gewinn der Premier League. Das ist die beste Arsenal-Mannschaft, die ich seit ihrem Premier-League-Sieg 2004 gesehen habe. Seit Thierry Henry dort spielte und Arsène Wenger Trainer war.“
Ein Gespann, das damals Wenger und Henry hieß, könnte in diesem Jahr also die Namen Arteta und Gabriel tragen. Der Führungsspieler geht sowohl hinten als auch vorne voran und genießt den vollen Rückhalt seines Trainers. Auch nach zwei leichten Unsicherheiten gegen Fulham lobte Arteta: „Die Art und Weise, wie er darauf reagiert hat und das Gefühl der Sicherheit, das er vermittelt hat, das ist Reife, und das ist die Einstellung, die wir im Team brauchen.“