Axel Hellmann, Vorstandsmitglied bei Eintracht Frankfurt, hat sich zum Ausschluss der Frankfurter Fans vom Auswärtsspiel in der Champions League bei der SSC Neapel geäußert und klar positioniert.
Eintracht-Boss ledert gegen UEFA: "Unhaltbarer Zustand"
Eintracht-Boss ledert gegen UEFA
Vor dem Duell mit dem FC Liverpool (Endstand: 1:5) wurde Hellmann von DAZN-Moderatorin Laura Wontorra gefragt, wieso die Eintracht bei der UEFA mit dem Antrag auf Verlegung gescheitert sei?
Frankfurt-Boss knallhart: „Unhaltbarer Zustand“
„Die Regularien der UEFA geben das aktuell nicht her, aber ich halte das für einen unhaltbaren Zustand“, ärgerte sich der Eintracht-Boss: „Es kann doch nicht sein, dass man sagt: ‚Wir können nicht die Sicherheit der Fans garantieren und deswegen können keine dort sein.‘"
Die Eintracht hatte bei der UEFA vor dem Hintergrund des behördlich verfügten Ausschlusses der Anhänger ein Gesuch auf Verlegung an einen neutralen Ort oder einer Austragung unter Ausschluss der Öffentlichkeit eingereicht. Dieses wurde vom Dachverband aber „erwartungsgemäß“ abgelehnt. Somit wird die Partie am 4. November wie vorgesehen in Neapel und ohne Eintracht-Fans stattfinden.
Axel Hellmann kritisiert UEFA scharf
„Das ist kein guter Weg für den europäischen Fußball. Deswegen ist die UEFA hier gut beraten, wenn sie tätig wird und die Regularien ändert“, wurde Hellmann deutlich.
Experte Sami Khedira, der unter anderem als Berater für die UEFA fungiert, teilte Hellmanns Meinung: „Ich gehe da vollkommen mit. Da durften Personen mit einem deutschen Pass das Spiel nicht besuchen. Ich musste so viele Tickets wieder canceln, was mich persönlich sehr, sehr traurig gemacht hat - weil es ein Fußballfest ist.“
Klar stehe die Sicherheit über allem, „aber so kann ja jeder Verein hingehen und am Ende sagen: ‚Nö. Will ich nicht.‘ Am Ende ist es dann ein ganz klarer Wettbewerbsvorteil, oder in dem Fall für die Gäste aus Frankfurt ein Nachteil", machte auch Khedira deutlich.
Khedira sieht Frankfurt benachteiligt
Für das gesamte Stadion war vom Präfekt von Neapel auf Empfehlung der Polizei ein Verkaufsverbot von Eintrittskarten an Personen mit Wohnsitz in Frankfurt verhängt worden.
Derzeit gäbe es „noch kein Instrument, gegen diese Praxis und den daraus folgenden atmosphärischen und damit sportlichen Wettbewerbsnachteil vorzugehen oder ihn zumindest auszugleichen“, hatte auch Eintrachts Vorstandsmitglied Philipp Reschke erklärt. Die UEFA habe laut SGE in ihrer Antwort aber bestätigt, „sich in Anbetracht der zunehmenden Ausschlusspraxis mit der Anpassung der Regularien intensiv zu befassen“.
Schwere Ausschreitungen in Neapel
Beim vergangenen Duell beider Teams im Achtelfinale der Königsklasse in der Saison 2022/23 war es in Neapel zu schweren Ausschreitungen gekommen, die zahlreiche Festnahmen zur Folge hatten. Auch damals hatten die italienischen Behörden den Ticketverkauf an Personen mit Wohnsitz in Frankfurt verboten.
Dennoch reisten Eintracht-Fans an und lieferten sich Straßenschlachten mit der Polizei und Napoli-Anhängern, sogar ein Polizei-Auto geriet in Brand. Italienische Medien sprachen damals von „Guerilla“-Kämpfen in den Straßen und Gassen der Stadt.
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Mit Sport-Informations-Dienst (SID)