Im Vergleich zu Florian Wirtz hat Nick Woltemade den deutlich besseren persönlichen Start in der englischen Premier League hingelegt.
Wegen Woltemade: Englands Presse verhöhnt Bayern
Englands Presse verhöhnt Bayern
Drei Tore in seinen ersten sechs Pflichtspieleinsätzen für Newcastle United untermauern den geglückten Auftakt des gebürtigen Bremers auf seiner ersten Karrierestation im Ausland. Am Mittwoch bejubelte Woltemade zudem seinen ersten Treffer in der Champions League, als er beim Gastspiel bei Union St. Gilloise (4:0) in der 17. Minute den Fuß in einen Schuss seines Teamkollegen Sandro Tonali hielt und mit der Hacke zum 1:0 traf.
Rummenigge: VfB hat „Idioten gefunden“
Dementsprechend gefeiert wird Woltemade in England. Nach einem wochenlangen Transferpoker zwischen dem FC Bayern München und Woltemades Ex-Klub VfB Stuttgart schien ein Abschied aus der Schwaben-Metropole zunächst vom Tisch, ehe Newcastle kurz vor Schließung des Transferfensters nahezu aus dem Nichts ein hochdotiertes Angebot von knapp 90 Millionen Euro Ablöse einreichte.
Eine Summe, für die Bayerns Aufsichtsratsmitglied Karl-Heinz Rummenigge den englischen Klub der Lächerlichkeit preisgab.
„Ich kann denen in Stuttgart nur gratulieren, dass sie einen – ich sage jetzt mal in Anführungszeichen – Idioten gefunden haben, der so viel Geld bezahlt hat. Denn das hätten wir in München gesichert nicht gemacht“, hatte Rummenigge über den Transfer des 23 Jahre alten deutschen Nationalstürmers gesagt.
„Idioten“-Aussage fliegt Bayern um die Ohren
Eine Aussage, die vor allem in England für Aufsehen sorgte und nach Woltemades erstem Champions-League-Tor spöttisch aufgegriffen wurde.
„Nick Woltemade lässt die Kritiker vom FC Bayern München wie Trottel aussehen“, titelte beispielsweise die Daily Mail am Donnerstag in Bezug auf Rummenigges „Idioten“-Aussage.
The Telegraph, eine der renommiertesten und ältesten Zeitungen Englands, ging sogar noch einen Schritt weiter: „Wenn Newcastle ‚Idioten‘ sind, weil sie den Starspieler Nick Woltemade verpflichtet haben, was sind dann die Bayern?”, fragte das Blatt, versehen mit einem klaren Seitenhieb gegen den deutschen Rekordmeister.
Wie The Sun schrieb, habe Woltemade mit seinem Tor auf die „Idioten“-Stichelei Rummenigges geantwortet. Die 90 Millionen Euro Ablöse „werden sich als Schnäppchen erweisen, wenn der deutsche Riese weiterhin so viele Tore schießt.“
Gordon: „Finde das etwas dumm“
Auch Woltemades Teamkollege Anthony Gordon reagierte auf die Äußerung der 70 Jahre alten Bayern-Ikone. „Ich weiß nicht, warum man sich zu einem Spieler äußern sollte, der nicht in seinem Verein spielt. Ehrlich gesagt finde ich das etwas dumm, vor allem, weil der Spieler einen wirklich guten Start hingelegt hat“, erläuterte der Engländer nach dem Spiel.
„Hätte er einen wirklich schlechten Start gehabt, dann könnte man so etwas sagen, aber er hat in vier Spielen drei Tore geschossen, daher war das eine etwas seltsame Äußerung.“
Rummenigge-Aussage lässt Newcastle-Coach kalt
Indes ließ Rummenigges Aussage Newcastle-Cheftrainer Eddie Howe ziemlich kalt. „Ich denke, dass solche Dinge eigentlich irrelevant sind. Der Markt bestimmt schließlich die auf dem Transfermarkt gezahlten Ablösen, nicht unbedingt ein einzelner Verein. Wir sind einfach sehr froh, Nick bei uns zu haben“, erläuterte Howe auf einer Pressekonferenz.
„Ich finde, Nick hat in einer für ihn schwierigen Zeit einen sehr starken Start hingelegt. Es ist frustrierend für ihn, dass er kaum mit uns trainieren konnte“, sagte er. „Ich finde, er hat sich wirklich sehr gut geschlagen. Wir sind sehr froh, ihn bei uns zu haben und die Ablösesumme ist für mich völlig irrelevant.“