Über einen Monat ist das Auswärtsspiel der Bayern bei PSG mittlerweile her, doch der dortige Umgang der Polizei mit den Anhängern des Rekordmeisters sorgt weiter für Diskussionsstoff. Zur Erinnerung: Die französischen Ordnungshüter hatten am Vorabend der Partie den Bayern-Fans verboten, Paris zu betreten.
FC Bayern: Polizei wehrt sich gegen Vorwürfe
Polizei wehrt sich gegen Bayern
Sie sollten an einer Sammelstelle vor den Toren der Stadt abgefangen und zum Stadion eskortiert werden. Bayern-CEO Jan-Christian Dreesen sprach damals von Willkür und erklärte, der Klub wolle diesen Umgang nicht auf sich sitzen lassen.
Jetzt reagiert die Pariser Polizei auf den Ärger der Münchner. Sie sagt, man habe nicht ungewöhnlich reagiert.
Polizei weist Vorwürfe des FC Bayern zurück
„Angesichts der Vorgeschichte von Gewalttätigkeiten zwischen den Fans beider Vereine wurden bei diesem Spiel Maßnahmen getroffen, die auf die Sensibilität des Spiels abgestimmt waren“, heißt es in einem Statement der Polizeipräfektur auf SPORT1-Anfrage. Dass man Fans vorab zentral sammle und dann zum Stadion begleite, sei in Frankreich durchaus üblich – sowohl bei internationalen als auch nationalen Spielen.
Den Vorwurf der Bayern, die Polizei habe die Maßnahmen zu kurzfristig kommuniziert – nämlich erst am Vorabend des Spiels –, weist die Behörde entschieden zurück. In den Sitzungen im Vorfeld des Spiels zwischen PSG, Bayern, UEFA und Polizei hätten die Münchner versichert, die Grundsätze der französischen Ordnungshüter zu kennen.
„Während dieser Gespräche stellte keiner der Teilnehmer das von der Pariser Polizeipräfektur umgesetzte System in Frage“, heißt es in dem Statement. Zudem verweist die Polizei auf geltendes französisches Recht. Die Botschaft: Die Bayern-Fans hätten keine negative Sonderbehandlung erfahren und von den Plänen der Pariser Polizei frühzeitig gewusst.
Bayern-Boss Dreesen erwartet weiteren Ärger
Ob sich die Münchner wiederum mit ihrer Sicht der Dinge durchsetzen können, bleibt also weiterhin fraglich – im Zweifel sitzen die Behörden am längeren Hebel und sind offenbar bereit, ihre Macht auch entsprechend auszuspielen. Ende November hatte Dreesen auf SPORT1-Nachfrage bereits angedeutet, dass aus Paris noch mehr Ärger zu erwarten ist.
„Sicherlich haben sie uns angedroht, dass beim nächsten Mal gar keine Fans mehr kommen dürfen“, sagte Dreesen damals.
In der Auseinandersetzung mit der Pariser Polizei ist es gut möglich, dass die Verantwortlichen des Klubs nicht mehr ihren kompletten Einfluss geltend machen. Die Tatsache, dass die Fans in der Südkurve während des Spiels gegen Sporting dutzende bengalische Feuer zündeten, stößt auf Unverständnis und sogar Wut.
Dreesen sauer auf Fans
„Das ist so nicht akzeptabel und wir werden sehen, wie wir damit umgehen. Es geht weniger um das Nicht-verstehen-Können als um eine eigene Definition von Recht. Das ist aber nicht das richtige Recht. Es gibt Regeln und die sind einzuhalten und deswegen hat das da nichts zu suchen“, sagte Dreesen nach dem Sieg gegen Sporting (3:1) am Dienstagabend.
SPORT1-Informationen zufolge fühlen sich die Bosse von den eigenen Anhängern regelrecht hintergangen.