Sogar auf den offiziellen Vereinskanälen gab es nichts zu beschönigen. „Zusammenbruch auf den Färöer-Inseln“ stand auf der Webseite von HJK Helsinki am Tag nach der peinlichen Blamage in der ersten Runde der Qualifikation zur Conference League.
Rekordmeister blamiert sich
Der finnische Topklub, mit 33 Titeln Rekordmeister seines Landes, kassierte mit dem Ex-Schalker Teemu Pukki auf dem Platz bei Außenseiter NSI Runavik eine heftige 0:4 (0:2)-Klatsche.
HJK Helsinki erlebt „absoluten Albtraum“
„Ein absoluter Albtraum, wenn man ein Fußballspiel so nennen kann. Praktisch jede Flanke oder Standardsituation in unseren Strafraum war wirklich gefährlich“, sagte Trainer Miika Nuutinen. „Ich bin wirklich enttäuscht über die Leistung und natürlich das Ergebnis. Jetzt liegt ein Berg vor uns.“
Der Klub bezeichnete in seinem Nachbericht auf seiner Webseite die Pleite als die „härteste Niederlage seiner Europapokalgeschichte“.
In der vergangenen Saison nahm HJK noch an der Ligaphase teil, landete mit einem Sieg und einem Remis zwar nur auf Platz 30, verlor aber beispielsweise selbst gegen den späteren Finalteilnehmer Real Betis aus Sevilla „nur“ 0:1.
Nach der Abreibung gegen Runavik, das erst zur Vorsaison in die erste Liga zurückgekehrt ist, könnte die Europareise des Hauptstadtklubs schnell enden. Im Rückspiel kommende Woche benötigen die Finnen schon ein kleines Wunder.
Presse knallhart: „Riesige Farce! HJK bekam eine Tracht Prügel“
Auch die Presse fällte ein vernichtendes Urteil. „HJK blamierte sich“, titelte Iltalehti. Bei Yle lautete die Schlagzeile: „HJK erlitt eine vernichtende Niederlage.“ Und Ilta-Sanomat, eine der größten finnischen Tageszeitungen, schrieb: „Eine riesige Farce! HJK bekam auf den Färöer-Inseln eine Tracht Prügel.“
Das Unheil nahm schon früh seinen Lauf. Die Gastgeber gingen durch Emil Joensen bereits in der zwölften Minute in Führung. HJK schwächte sich kurz darauf selbst: Jere Kallinen sah wegen eines groben Foulspiels Rot (23.).
In Unterzahl kassierten die Gäste noch vor der Pause das 0:2 durch Fabian Ness (35.). Nach dem Seitenwechsel machten Daniel Obbekjaer (76.) und Klaemint Olsen (83.) das Debakel für HJK perfekt.