Diese Sätze dürfte Christian Wück, seines Zeichens Cheftrainer der DFB-Damen, gar nicht gerne hören. Im Rahmen der siebten Meisterschaft für die Fußballerinnen des FC Bayern hat Bianca Rech, Direktorin Frauenfußball beim Rekordmeister, klargemacht, dass Starspielerin Lena Oberdorf nicht für die im Juli stattfindende Europameisterschaft nominiert werden soll.
Bayern spricht Machtwort
„Sie ist im Mannschaftstraining. Aber sie ist nicht auf dem Stand, dass sie eine Europameisterschaft spielen kann“, ließ Rech im ZDF verlauten.
Die Deutlichkeit der Ansage dürfte dabei auch den Bundestrainer überraschen, hatte dieser Oberdorf doch bis zuletzt die Tür offen gehalten.
„Bei Obi ist es einfach so, dass da die zeitliche Komponente eigentlich passen könnte, passen müsste. Es wäre natürlich gut, wenn sie noch zwei, drei Spiele für Bayern in dieser Saison machen kann“, sagte Wück kürzlich.
Oberdorf noch ohne Spiel für Bayern
Zwar fehlt im deutschen Mittelfeld nach wie vor eine Achse – Oberdorf wäre dafür prädestiniert – für die Bayern ändert das aber nichts.
„Im Moment ist sie nicht bereit, Spiele zu bestreiten, ohne dass das Risiko einer erneuten Verletzung zu groß wäre. Und das ist, glaube ich, das Letzte, das sowohl die deutsche Nationalmannschaft als auch der FC Bayern München will“, sagte der scheidende Bayern-Coach Alexander Straus am vergangenen Freitag.
Im Frühjahr 2024 hatten die Bayern die Verpflichtung von Oberdorf verkündet. Für 450.000 Euro kam sie seinerzeit vom VfL Wolfsburg, gespielt hat sie für ihren neuen Verein aber bis heute nicht.
Nachdem die Mittelfeldspielerin beim EM-Qualifikationsspiel gegen Österreich im Juli 2024 eine Knieverletzung mit Schäden an Kreuzband und Meniskus erlitt, zog sich ihre Genesung in die Länge.
Auch Gwinn spielte nicht für den DFB
Dementsprechend kommt es für die Bayern nicht infrage, dass die 23-Jährige vom Klub bezahlt wird, nach einer einjährigen Abstinenz dann aber zuerst wieder für den DFB zum Einsatz kommt.
Es ist übrigens nicht das erste Mal, dass sich die Münchnerinnen bei einer ihrer Spielerinnen querstellen. Vor der WM 2023 hoffte die damalige Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg auf einen Einsatz von Rechtsverteidigerin Giulia Gwinn, die ihren Kreuzbandriss auskuriert hatte.
Gwinn spielte nicht, das DFB-Team schied in der Vorrunde aus.