Bundestrainer Christian Wück hat die Hoffnung auf eine EM-Teilnahme von Lena Oberdorf noch nicht aufgegeben. „Es wäre fahrlässig, wenn wir jetzt schon die Tür zumachen würden. Wir haben jetzt noch acht Wochen“, sagte Wück am Donnerstag in der Pause des DFB-Pokalfinals in der ARD.
„Entscheidung trifft nicht Bayern“
Die Nationalspielerin hatte vor den Olympischen Sommerspielen im vergangenen Jahr einen Kreuzbandriss erlitten und seither noch kein Spiel absolviert.
Wück legt Entscheidung in Oberdorfs Hände
Oberdorf werde letztlich selbst über eine EM-Teilnahme entscheiden können. „Irgendwann wird sie eine Entscheidung treffen. Die Entscheidung werde nicht ich treffen, auch nicht der FC Bayern. Die wird sie alleine treffen. Weil sie ihren Körper kennt. Sie kann entscheiden, ob es funktionieren wird oder nicht. Sie muss wissen, ob sie ihrem Knie vertraut“, so Wück.
Bayern-Direktorin Bianca Rech hatte vor dem Finale im ZDF noch wenig Hoffnung gemacht. „Stand heute ist es so: Sie ist im Mannschaftstraining zurück, aber ist absolut nicht auf einem Stand, wo man sagen kann, sie kann zum heutigen Zeitpunkt eine Europameisterschaft spielen“, so Rech.
Bayern gegen eine EM-Teilnahme
„Im Moment ist sie nicht bereit, Spiele zu bestreiten, ohne dass das Risiko einer erneuten Verletzung zu groß wäre. Und das ist, glaube ich, das Letzte, das sowohl die deutsche Nationalmannschaft als auch der FC Bayern München will“, sagte der scheidende Bayern-Coach Alexander Straus am vergangenen Freitag.
Es ist übrigens nicht das erste Mal, dass sich die Münchnerinnen bei einer ihrer Spielerinnen querstellen. Vor der WM 2023 hoffte die damalige Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg auf einen Einsatz von Rechtsverteidigerin Giulia Gwinn, die ihren Kreuzbandriss auskuriert hatte. Gwinn spielte nicht, das DFB-Team schied in der Vorrunde aus.
Oberdorf hat seit ihrem Wechsel vom VfL Wolfsburg nach München noch kein Spiel im Bayern-Trikot absolvieren können. Die EM steht in diesem Sommer vom 2. bis 27. Juli in der Schweiz an.