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"Das Allerletzte!" Schalke-Coach wütet nach Rassismus-Eklat in Leipzig

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Eklat in Leipzig: „Das Allerletzte!“

Das DFB-Pokalduell zwischen Lok Leipzig und dem FC Schalke 04 wird wegen einer rassistischen Beleidigung gegen Christopher Antwi-Adjei unterbrochen. Antwi-Adjei wird danach für Lok-Fans zum Buhmann - was Schalke-Coach Muslic zusätzlich verärgert.
Das DFB-Pokalduell zwischen Lok Leipzig und dem FC Schalke 04 wird wegen einer mutmaßlichen rassistischen Beleidigung gegen Christopher Antwi-Adjei unterbrochen.
Das DFB-Pokalduell zwischen Lok Leipzig und dem FC Schalke 04 wird wegen einer rassistischen Beleidigung gegen Christopher Antwi-Adjei unterbrochen. Antwi-Adjei wird danach für Lok-Fans zum Buhmann - was Schalke-Coach Muslic zusätzlich verärgert.

Rassismus-Eklat beim DFB-Pokalspiel zwischen Lok Leipzig und dem FC Schalke 04!

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Schalkes Stürmer Christopher Antwi-Adjei ist bei dem Duell in Leipzig (1:0 für Schalke nach Verlängerung) offenbar diffamierend beleidigt worden, eine Spielunterbrechung und erhitzte Gemüter auf beiden Seiten waren die Folge. Auch S04-Coach Miron Muslic zeigte sich im Anschluss verärgert - nicht nur über den unbekannten Übeltäter.

Antwi-Adjei offenbar rassistisch beleidigt

Was war passiert? In der 12. Minute ging Antwi-Adjei an der Seitenlinie nach einem Zweikampf zu Boden und Schalke bekam einen Einwurf zugesprochen.

Als der Deutsch-Ghanaer anschließend den Einwurf ausführen wollte, vernahm er plötzlich etwas aus dem Publikum. Antwi-Adjei ging auf den Schiedsrichterassistenten zu und sagt einige Male: „Hast du das gehört?!“

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Daraufhin wurde die Partie von Schiedsrichter Max Burda unterbrochen und es gab eine Durchsage, dass diskriminierende Äußerungen im Stadion nichts zu suchen haben. Nach knapp fünf Minuten wurde das Spiel wieder fortgesetzt. Was bei Schalke-Fans für zusätzlichen Unmut sorgt: Nach der Aufregerszene wurde Antwi-Adjei bei nahezu jedem Ballkontakt ausgepfiffen.

„Das hat hier nichts zu suchen - sehr enttäuschend!“

Nach dem Spiel offenbarte Antwi-Adjei in der Mixed Zone, dass er mit dem N-Wort beleidigt worden sei - verbunden mit einer zusätzlichen Verunglimpfung („Sch***“Das“): „Das gehört hier überhaupt nicht hin. Nicht in der heutigen Zeit und auch generell nicht.“

Er habe die Szenerie als „einzelnen Ruf“ wahrgenommen, führte Antwi-Adjei auf Nachfrage aus: „Man muss nicht alles ignorieren, nur weil man hier auf dem Fußballplatz steht und seinen Verein vertritt. Das hat hier nichts zu suchen. Sehr, sehr enttäuschend.“ Er hoffe, „die Person denkt nochmal über ihre Worte nach“.

Antwi-Adjei betonte mehrfach, dass er für einzelne Beleidigung nicht alle Fans in Haftung nehme - zeigte sich aber enttäuscht von den Reaktionen, die folgten: „Für Fehler von den Fans werde ich dann ausgepfiffen. Das ist jetzt nicht schlimm, aber ein bisschen widersprüchlich. Ich werde beleidigt und dann ausgepfiffen. Das passt irgendwie nicht zusammen. Aber naja, ich konnte damit leben.“

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Bei Sky ergänzte der 31-Jährige: „Ich bin kein Typ, der jetzt irgendwie nach Hause geht und weint. Trotzdem ist es enttäuschend, dass man in der heutigen Zeit so etwas noch vorfindet.“ Interviewer Patrick Wasserziehr hakte an der Stelle ein: „Ich finde nicht, dass es enttäuschend ist. Ich finde, es geht überhaupt nicht, wenn es so gewesen sein sollte.“

Den Gedanken, aus Protest nicht mehr weiterzuspielen, habe er nicht gehabt, ergänzte Antwi-Adjei: „Ich wollte aus der Geschichte nichts Großes machen - aber tolerieren wollte ich es auch nicht.“ Letztlich seien es „nur kleine Schrauben, die man drehen kann. Was man dagegen machen kann, weiß ich auch nicht - ehrlich gesagt. Aber als normaler Mensch gehört sich sowas nicht!“

„Da hat niemand was gehört“

Carsten Muschalle, Pressesprecher von Lok Leipzig, hatte zuvor in der Halbzeit bei Sky erklärt, dass der Verein den Rufer nicht ausfindig hätte machen können: „Wir haben nachgeforscht und konnten es am Ende auch nicht verifizieren. Wir haben einen Mitarbeiter, der ist Rollstuhlfahrer, der sitzt genau an der Stelle, wo der Spieler gestanden hat. Er hat nichts gehört. Wir haben weiter rumgefragt, da hat niemand was gehört. Auch der Linienrichter, der beim Einwurf in der Nähe stand, hat wohl auch nichts gehört.“

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Muschalle fügte hinzu: „Auf dem Fußballplatz hat Rassismus und Diskriminierung nichts zu suchen, aber verifizieren konnten wir jetzt nichts.“

Sky-Reporter Wasserziehr hakte bei Muschalle nach, ob eine weitere Durchsage des Stadionsprechers wegen der Pfiffe gegen Antwi-Adjei angebracht gewesen wäre. „Das ist schwierig. Wir könnten eine Durchsage machen, aber dass es dadurch dann weniger wird, glaube ich erstmal nicht“, vermutete der Pressesprecher der Leipziger: „Dass ein Spieler ausgepfiffen wird, ist auf dem Fußballplatz jetzt nicht ganz unüblich. Das soll ja auch woanders so sein. Der Grund, der im Raum steht, ist eben unschön.“

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Auf Instagram posteten die Knappen noch während des Spiels ein Bild von Antwi-Adjei mit der Caption: „#STEHAUF gegen Rassismus!“ In der Mixed Zone und bei der Pressekonferenz nach Abpfiff zeigte sich auch Coach Muslic erbost über die Geschehnisse.

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Coach Muslic wird deutlich

„Wenn ich solche Äußerungen höre, dann spei ich mich an“, sagte der bosnisch-österreichische Trainer und drückte seinen „allergrößten Respekt dafür aus, wie Antwi-Adjei mit der Situation umgegangen sei.

Verärgert zeigte sich Muslic dabei nicht nur über den Urheber der Beleidigung: „Das Allerletzte ist es, dass Christopher über 120 Minuten ausgepfiffen wird.“

Kritik übte bei der PK auch Lok-Coach Jochen Seitz: „Schade, dass so ein Fußballfest durch eine Äußerung eines einzelnen Idioten ins Negative gezogen wird. Ich hoffe, dass man diese Person rausfinden und mit Stadionverbot belegen kann. Das hat in keinem Stadion etwas zu suchen.“

Muslic mochte das so nicht stehen lassen und befand, dass das Problem größer sei: „Es war keine Einzelperson. Leider Gottes ist es nicht so, dass es nur ein Idiot ist.“