Sport-Vorstand Christian Heidel hat sich unmittelbar vor dem Pokalspiel seines FSV Mainz 05 bei Dynamo Dresden (Endstand: 1:0) in Rage geredet. Anlass war die gescheiterte Verlegung der Partie. Zielscheibe seiner deutlichen Kritik waren die Verantwortlichen beim Deutschen Fußball-Bund (DFB).
"Eine Farce!" Wut-Interview von Heidel vor Pokal-Anpfiff
„Farce!“ Heidel mit Wut-Interview
„Was da passiert ist, ist für mich eine Farce“, sagte der 62-Jährige am Sky-Mikrofon über die Spielansetzung. „Und dann sitzen da so ein paar Schreibtischakrobaten beim DFB. Damit meine ich nicht den DFB allgemein, sondern die Leute, die das entschieden haben.“
Heidel kritisiert den DFB scharf
Und Heidel fuhr fort: „Die Abteilung des DFB hat sich einfach um nichts bemüht. Sie haben versucht, diesen Termin durchzudrücken, kein Mensch weiß warum.“
Das Erstrundenspiel wurde auf Montagabend und damit den letzten möglichen Austragungstag gelegt. Nur drei Tage später müssen die Mainzer am Donnerstag als einziger deutscher Vertreter ihr Hinspiel in den Playoffs der Conference League bei Rosenborg Trondheim in Norwegen bestreiten.
Man habe dem DFB klar gesagt, „wir möchten am Freitag oder Samstag spielen“ erklärte Heidel.
„Eine Farce, was da passiert ist“
Grund für die späte Ansetzung war das am Wochenende zuvor stattfindende Dresdner Stadtfest sowie damit verbundene behördliche Sicherheitsvorgaben.
„Ich glaube, die Herren haben erst dann angefangen, mal nachzudenken“, kritisierte Heidel. „Wir haben alles versucht. Ich habe nicht einen einzigen Hinweis bekommen, dass die Herren vom DFB sich darum bemüht haben, eine Lösung zu finden. Ich habe aber auch niemanden gefunden, der gesagt hat, das ist in Ordnung. Alle sagen, das kann nicht. Im Endeffekt ist das wirklich eine Farce, was da passiert ist.“
Es wäre so einfach gewesen, das zu regeln, ergänzte Heidel. „Sie haben es versäumt. Sie haben uns erklärt, das Fernsehen spielt nicht mit. Wir haben mit dem Fernsehen gesprochen, da weiß keiner was davon. Wir haben mit beiden Sendern gesprochen. Keiner weiß was davon.“
„Ein paar Herren beim DFB haben ganz, ganz tief geschlafen“
Das Bundesgericht, vor das die Mainzer Ende Juli als letzte Instanz gezogen waren, „muss ich rausnehmen, die haben 18 Tage versucht, eine Lösung zu finden. Aber es war rechtlich keine Lösung möglich, weil ein paar Herren beim DFB einfach ganz, ganz tief geschlafen haben“, sagte Heidel, der die Ansetzung bereits im Juni als „alles andere als günstig“ bezeichnet hatte.
Als internationaler Vertreter gehe es „um den deutschen Fußball, das habe ich nicht verstanden. Ich habe bis heute keine Erklärung.“
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Mit Sport-Informations-Dienst (SID)