Julian Nagelsmann lässt die U21-Jungs hängen. So lautet der Vorwurf einiger Fans und Experten.
Typisch deutsch!
Der Bundestrainer war bislang nicht bei der Europameisterschaft im Stadion vor Ort - was sich inzwischen zu einem Aufregerthema entwickelt hat. Zu Recht? Nein. Nagelsmanns Abwesenheit hat seine Gründe. Und überhaupt: Was soll diese seltsame Diskussion? Stellt euch doch nicht so an!
Nagelsmann bislang nicht bei U21-EM - andere Coaches aber auch nicht
Wenn man mal über den Tellerrand der deutschen Debatte zu dem Thema hinausblickt: Außer Azzurri-Coach Gennaro Gattuso war bislang kein anderer europäischer Nationaltrainer bei dem Turnier in der Slowakei vor Ort. Dass das Fehlen von Nagelsmann hierzulande eine Kontroverse auslöst, ist kleinkariert oder einfach nur: Typisch deutsch!
Denn eines ist klar: Es ist ja nicht so als würde Julian Nagelsmann das alles gar nicht interessieren. Der 37-Jährige verfolgt jede Partie, kennt die Jungs in- und auswendig und er dürfte sich auch detaillierte Leistungsdaten zukommen lassen. Für die Erkenntnisse, die er damit gewinnt, braucht er in der Slowakei nicht auf der Tribüne sitzen. Jeder Familienmensch würde dafür wohl kaum einen Urlaub mit seinen Liebsten sausen lassen.
Als Maskottchen wird er nicht gebraucht
Natürlich wäre ein Besuch vor Ort ein schönes Zeichen. Aber die U21-Kicker brauchen den Bundestrainer nicht als Maskottchen. Und seien wir ehrlich: Mehr als das wäre Nagelsmann nicht. Es reicht doch aus, wenn sich der DFB in Person von Rudi Völler oder auch U20-Coach Hannes Wolf vor Ort blicken lässt. Das Geraune, dass die Nachwuchs-Profis traurig darüber sein sollen, dass Nagelsmann nicht da ist, wirkt konstruiert. Es läuft doch auch ohne den Bundestrainer.
Im Finale dürfen sich die Nörgler nun auf einen Besuch Nagelsmanns einstellen - womit nun eigentlich jeder zufrieden sein könnte.
Doch vermutlich wird irgendjemand auch daran noch etwas zu meckern finden.