Der ehemalige Welttorhüter Oliver Kahn hat sich zu seiner Wahrnehmung der deutschen Nationalmannschaft mit Blick auf die Weltmeisterschaft 2026 im kommenden Sommer geäußert und dabei durchaus kritische Worte gewählt.
DFB-Team: Kahn zweifelt! Deutliche Worte wegen Nagelsmann
Kahn wird wegen Nagelsmann deutlich
„Es ist jetzt noch nicht die Entwicklung eingetreten, die man sich ja eigentlich wünscht im Hinblick auf eine Fußball-Weltmeisterschaft“, betonte Kahn im Rahmen der Sky-Sendung "Triple - der Fußballtalk”.
„Die Taktik, die Systeme, die einzelnen Spieler, wie sie sich entwickeln und viele andere Details. Da bin ich noch sehr unsicher, was wir eigentlich wollen. Es wird immer wieder sehr, sehr viel verändert. Natürlich kommen auch Verletzungen dazu“, führte der gebürtige Karlsruher aus.
„Also im Moment zu sagen: ‚Wir fahren jetzt dahin und wir haben die Qualität, wir haben das System, alles passt‘, da sind wir, glaube ich, weit davon entfernt.“
Nagelsmann? „Teilweise gezwungen, Dinge zu ändern“
Die Schuld hierfür will Kahn jedoch nicht nur Bundestrainer Julian Nagelsmann zuweisen.
„Man muss schon auch immer Julian Nagelsmann in Schutz nehmen. Ich weiß das selber, wie das bei der Nationalmannschaft ist. Er ist teilweise auch mal gezwungen, Dinge immer wieder zu verändern, weil Spieler verletzt sind oder bestimmte Spieler nicht dabei sind“, verteidigte der 56-Jährige den Bundestrainer.
Nagelsmann als Bundestrainer? „Dann muss man das wissen“
„Aber er hat natürlich schon auch die Tendenz, immer mal wieder auch Dinge auszuprobieren, bei denen du dich dann daheim schon auch mal fragst: ‚Was genau war das jetzt oder warum macht er das? Was genau ist jetzt der Hintergrund? Was ist die Idee?‘ Das ist Teil seines Charakters, und wenn man ihn holt als Nationaltrainer, dann muss man das wissen“, merkte Kahn kritisch an.
Nach vier absolvierten Spielen in der WM-Qualifikation steht Deutschland in seiner Gruppe mit neun Punkten auf Platz eins. Im November trifft das DFB-Team auf Luxemburg und die Slowakei, zwei Siege würden die direkte Qualifikation für die Weltmeisterschaft 2026 in Nordamerika bedeuten.