Deutschlands U21-Torjäger Nicolò Tresoldi hat nicht ausgeschlossen, eines Tages für die italienische A-Nationalmannschaft aufzulaufen.
Nationalmannschaft: Verliert der DFB das nächste Talent?
Verliert der DFB das nächste Talent?
„Die Regeln erlauben es, und mein Telefon ist eingeschaltet. Wenn Gattuso (Italiens Trainer, Anm. d. Red.) mit mir sprechen möchte, würde mich das sehr freuen. Aber im Moment spiele ich für Deutschland, ich habe mich dafür entschieden, auch wenn es nur die U21 ist“, erklärte der 21-Jährige am Dienstag vor dem Champions-League-Spiel seines neuen Vereins Club Brügge bei Atalanta Bergamo (1:2) bei Sky Sport Italia. „Ich fühle mich sehr wohl. In Zukunft ... wird man sehen.“
Tresoldi bekam mit 18 Jahren den deutschen Pass
Tresoldi ist Sohn einer argentinischen Mutter und eines italienischen Vaters, zudem wurde der Stürmer auf Sardinien in Cagliari geboren. Da seine Mutter eine Anstellung am Flughafen Hannover erhielt, zog die Familie nach Deutschland. Mit 18 Jahren erwarb Tresoldi neben dem italienischen Pass die deutsche Staatsangehörigkeit.
Nach sieben Jahren bei Hannover 96 wechselte der Stürmer im Sommer nach Belgien und schlug in Brügge direkt ein. In seinen ersten 16 Pflichtspiel-Einsätzen traf er fünfmal und bereitete zwei Treffer vor. Auch bei seinem Champions-League-Debüt gegen Monaco (4:1) traf der gebürtige Italiener prompt.
In der deutschen U21-Nationalmannschaft ist Tresoldi eine feste Größe. Seit 2023 lief er 18-mal für die U21 auf und traf dabei neunmal. Mit dem DFB-Nachwuchs wurde er im Sommer Vize-Europameister.
DFB will nächsten Verbandswechsel vermeiden
Solange der 21-Jährige nicht für die deutsche A-Nationalmannschaft aufläuft, wäre Tresoldi für einen Verbandswechsel berechtigt. Bislang verzichtete Julian Nagelsmann auf den Stürmer im A-Kader.
Tresoldi wäre nicht der erste Spieler, der den DFB verlassen würde, um für eine andere Nation aufzulaufen. Prominente Beispiele aus der jüngeren Vergangenheit sind unter anderem Ibrahim Maza (Algerien), Can Uzun und Kenan Yildiz (beide Türkei).