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Zerbricht ein Sensationsteam an der EM?

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Zerbricht das Sensationsteam?

Der FC Bologna spielt kommende Saison erstmals seit 60 Jahren wieder international. Doch die guten Leistungen seiner Stars bei der EM sorgen dafür, dass der Serie-A-Club seine wichtigsten Spieler verlieren könnte.
Bei der UEFA EURO 2024 bangt Italien gegen Kroatien bis zur letzten Aktion um das Achtelfinale, bis Mattia Zaccagni zum Helden avanciert.
Der FC Bologna spielt kommende Saison erstmals seit 60 Jahren wieder international. Doch die guten Leistungen seiner Stars bei der EM sorgen dafür, dass der Serie-A-Club seine wichtigsten Spieler verlieren könnte.

Eigentlich hat der FC Bologna ein verdammt gutes Timing. In den letzten Jahre waren die Rossoblu ein ganz durchschnittlicher Club in Italien. Am Ende der Saison standen sie immer irgendwo zwischen Platz 16 und Platz neun, einen großen Namen machten sie sich nie - bis zu dieser Saison.

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Mit einem neuen vereinsinternen Punkterekord in der ersten Liga schafften sie es sensationell auf den fünften Platz. Erstmals reicht dieser für die Qualifikation für die Champions League. Dabei profitierte Bologna auch davon, dass Top-Clubs wie die Roma, Lazio und Napoli schwächelten.

Stars des FC Bologna im EM-Schaufenster

Und nicht nur das: Mit ihren guten Leistungen machten die Spieler kurz vor der Europameisterschaft auch auf sich persönlich aufmerksam. So stellt Bologna mit acht EM-Fahrern unter anderem mehr Spieler als Giganten wie Atlético Madrid, der FC Chelsea oder Borussia Dortmund.

Doch diese guten Leistungen könnten für den Klub aus Norditalien jetzt zum Bumerang werden. Denn durch die große EM-Bühne stehen die Leistungsträger jetzt extrem im Schaufenster, auch die großen Vereine dürften auf die Bologna-Spieler aufmerksam werden, nachdem diese zuvor noch unter dem Radar gelaufen sind. Es ist der Fluch der guten Tat.

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Calafiori erweckt Erinnerungen an Maldini und Nesta

Allen voran fällt dabei natürlich der Name Riccardo Calafiori. Der italienische Innenverteidiger sorgte bereits vor der EM für Aufsehen, weil er mit seinen langen, schwarzen Haaren und dem dünnen Stirnband an Legenden wie Paolo Maldini oder Alessandro Nesta erinnert.

Auch seine Leistungen befeuerten Vergleiche mit den früheren Italien-Stars. Allein die Zahlen aus dem EM-Duell gegen Kroatien können sich sehen lassen: 100 % gewonnene Luftduelle, 57 Pässe mit einer Genauigkeit von 93 % sowie vier kreierte Torchancen. Dazu kommt die überragende Vorlage zum Last-Minute-Tor, das Italien ins Achtelfinale brachte.

Einzig sein Eigentor gegen Spanien sorgte für einen Dämpfer - allerdings traf den 22-Jährigen beim mehrfach abgefälschten Ball keine Schuld.

„Würde alles Geld für ihn ausgeben“

Nichts umsonst überschlagen sich aktuell die Transfergerüchte rund um den Shootingstar. Juventus Turin, Real Madrid, der FC Liverpool und Bayer Leverkusen - alle sollen großes Interesse am Innenverteidiger haben. Wie Transfer-Experte Fabrizio Romano berichtet, hat Bologna bereits eingesehen, dass es fast unmöglich sein wird, den Leistungsträger zu halten.

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Auch ZDF-Experte Christoph Kramer schwärmte bereits: „Wenn ich ein Topverein wäre, ich würde alles Geld, das ich habe, für ihn ausgeben. Ich finde ihn super, in allem, was er macht.“ Damit würde Bologna eine wichtige Säule in der Verteidigung wegbrechen.

Trumpfen die Bologna-Stars auch im Achtelfinale auf?

Neben Calafiori lief in der abgelaufenen Saison als Linksverteidiger meist der Däne Victor Kristiansen auf. Auch er überzeugt bei der EM, unter anderem gelang ihm beim 1:1 gegen England eine Vorlage.

Der 21-Jährige war in der vergangenen Saison nur nach Bologna ausgeliehen, am 1. Juli kehrt er erst einmal zum Premier-League-Aufsteiger Leicester City zurück.

Ob der italienische Verein aus der Emilia-Romagna ihn zurückholen kann, ist ungewiss. Laut einem Bericht von Quotidiano Sportivo will Bologna die 15-Millionen-Klausel nicht ziehen. Mit einer erneuten guten Leistung im Achtelfinale gegen die Schweiz würden wohl auch hier die großen Clubs anklopfen. (EM 2024: Achtelfinale Deutschland - Dänemark, 21 Uhr im LIVETICKER)

Doch nicht nur in der Abwehr wackelt das Konstrukt, auch offensiv könnte es in diesem Sommer noch schmerzhafte Abgänge geben. Schweizer-Shootinstar Dan Ndoye soll nach Informationen vom Sky-Transferexperten Gianluca Di Marzio das Interesse von Manchester United geweckt haben.

Grund dafür sind ebenfalls die guten Leistungen bei der Europameisterschaft, sein Tor gegen Deutschland hätte der Schweiz beinahe den Gruppensieg beschert. Mit den Eidgenossen ist er ebenfalls am Samstag auf der großen Bühne EM-Achtelfinale zu sehen - im direkten Duell mit Klub-Kollege Calafiori (Schweiz - Italien, 18 Uhr im LIVETICKER)

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Ex-Bayern-Talent ist heiß umworben

In Manchester könnte Ndoye dann erneut ein Sturmduo mit Joshua Zirkzee bilden, denn auch dieser wird von den Red Devils umworben.

Die Ausstiegsklausel für den Niederländer soll bei 40 Millionen Euro liegen - auch, wenn er bei der EM bisher noch nicht auf sich aufmerksam machen durfte. Bisher spielte er noch keine Sekunde für die Mannschaft von Trainer Ronald Koeman.

Doch eine nicht ganz unwichtige Rolle spielt dabei auch der FC Bayern. Der Ex-Club von Zirkzee sicherte sich nach SPORT1-Informationen bei dem Verkauf ihres Talents zum einen eine Rückkaufoption von rund 20 Millionen Euro sowie eine Weiterverkaufsbeteiligung von 50 %.

Eine Rückkehr zum deutschen Rekordmeister ist eher unrealistisch, weil Zirkzee die klare Nummer zwei hinter Harry Kane wäre. Sollte ein anderer Verein zuschlagen, würde er aber trotzdem davon profitieren.

Der Verlierer in diesem Deal wäre - trotz des Geldregens - der FC Bologna. Denn eigentlich müssten die Windhunde einen Kader für ihre erste Teilnahme an einem internationalen Wettbewerb seit 60 Jahren zusammenstellen, die Leistungsträger der vergangenen Saison brechen nun aber wohl alle weg.

Trainer Thiago Motta ist schon weg

Zumal der Erfolgstrainer Thiago Motta den Verein ebenfalls bereits verlassen hat. Er betreut ab der neuen Saison bei Juventus Turin. Für ihn übernimmt in der neuen Saison Vincenzo Italiano.

Auf der Zugangsseite gab es hingegen bisher noch keine großen Transfers. Emil Holm, der vergangene Saison mit Atalanta die Europa League gewann, dabei aber kaum zum Einsatz kam, wurde für 7 Millionen Euro verpflichtet. Zudem kommt Remo Freuler von Nottingham Forest und Jens Odgaard von AZ Alkmaar.

Bleibt zu hoffen, dass das gute Timing aus der vergangenen Saison für Bologna nicht zum Bumerang wird.