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Senkrechtstarter Adam Wharton: Die große Hoffnung der Three Lions bei der EM

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Die große Hoffnung der Three Lions

Adam Wharton legt bei Crystal Palace eine beeindruckende Reise hin. Nun will der Ex-Zweitligaspieler auch für die englische Nationalmannschaft glänzen.
Marcus Rashford und Jordan Henderson sind wohl die prominentesten Spieler, die im EM-Kader von England-Trainer Gareth Southgate fehlen. Bei der Nominierung nennt er die Gründe dafür.
Adam Wharton legt bei Crystal Palace eine beeindruckende Reise hin. Nun will der Ex-Zweitligaspieler auch für die englische Nationalmannschaft glänzen.

„Ich wollte schon immer in der Premier League spielen und es ist eine große Ehre, für einen so großen Verein wie Crystal Palace zu spielen. Die Art und Weise, wie sie Spieler aus der Championship geholt und in der Premier League zu Weltklassespielern entwickelt haben, hat mich beeindruckt, und das ist ein wichtiger Grund, warum ich hierherkommen wollte.“

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Mit diesen Worten ließ sich der britische Mittelfeldspieler Adam Wharton am Deadline Day der vergangenen Winter-Transferperiode zitieren. Vom Zweitligisten Blackburn Rovers wechselte der damals 19-Jährige zum Premier-League-Klub Crystal Palace - und das für gut 21 Millionen Euro Ablöse.

Seitdem ist viel passiert, sehr viel, um genau zu sein.

Adam Wharton als Senkrechtstarter der Three Lions

Gut vier Monate später ist Wharton der Senkrechtstarter im Vereinigten Königreich, feierte am vergangenen Montag sein Debüt für die englische Nationalmannschaft und gilt trotz seiner noch geringen Erfahrung als Kandidat für die Startelf bei der in der kommenden Woche beginnenden Europameisterschaft in Deutschland.

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Eng verknüpft ist der Aufstieg des inzwischen 20-Jährigen mit einem in Deutschland alles andere als unbekannten Trainer: Oliver Glasner. Der frühere Coach von Eintracht Frankfurt steht seit dem 20. Februar bei Crystal Palace an der Seitenlinie und vertraut dem Youngster.

In 16 Ligaspielen stand er seit seinem Wechsel auf dem Platz, mehr als 1.300 Minuten lang durfte er sein Können in der Premier League unter Beweis stellen. „Adam macht seine Sache wirklich gut, sonst würde er nicht fast jede Minute spielen“, lobte Glasner.

Und weiter: „Er steht in jedem Spiel in der Startelf, weil er immer gute Leistungen zeigt - mit seinem Passspiel, mit seinen Lösungen, mit seiner harten Arbeit im zentralen Mittelfeld. Das ist sehr wichtig für uns.“

Bei der EM bereits in der Startelf?

Wichtig werden könnte Wharton, der im zentralen Mittelfeld variabel einsetzbar ist, auch für die Three Lions bei der EM. An der Seite des gesetzten Declan Rice ist noch ein Platz zu vergeben. Neben Wharton kommen auch noch der 19-jährige Kobbie Mainoo von Manchester United, Liverpool-Profi Trent Alexander-Arnold und Conor Gallagher vom FC Chelsea in Frage.

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Dass Wharton, der noch im Januar in der zweiten Liga kickte, überhaupt in Frage kommt, gleicht einem Fußball-Märchen. So hatte er bis März nicht einmal für die englische U21, geschweige denn für die A-Nationalmannschaft gespielt.

Dann ging alles ganz schnell. Erst wurde er für die U21-Auswahl berufen, dann entschied sich Nationaltrainer Gareth Southgate, Wharton auch in den erweiterten EM-Kader zu holen. Sein Debüt feierte er schließlich am Montagabend im St. James‘ Park, dem Stadion von Newcastle United. Beim Freundschaftsspiel gegen Bosnien-Herzegowina wurde er eingewechselt und kam knapp eine halbe Stunde zum Einsatz.

Southgate lobt Qualitäten des Mittelfeldspielers

„Er hat bei seinem Kurzauftritt gezeigt, was wir in den vergangenen Wochen im Training und bei seinem Verein gesehen haben“, bekam er Lob von Southgate. „Es steht außer Frage, dass er uns beeindruckt hat. Ich bin sehr zufrieden.“

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Und weiter: „Er ist ein sehr ruhiger Junge. Er scheint alles gelassen zu nehmen, und wenn man sich mit ihm unterhält, ist er unerschütterlich - genau wie auf dem Spielfeld. Diese Fähigkeit, einen Ball anzunehmen, frühzeitig Dinge zu erkennen und den Ball nach vorne zu spielen, ist etwas, was man nicht unterschätzen sollte. Die anderen Spieler haben seine Qualität erkannt. Er hat noch eine Menge vor sich.“

Um zu verstehen, warum Southgate von seinem Youngster nach dessen Debüt so beeindruckt war, reicht ein kleiner Blick in die Statistik. Seit Beginn der Opta-Stats im Jahr 2008 ist Wharton der einzige Mittelfeldspieler, der bei seinem Debüt für die Three Lions mehr als 30 Pässe gespielt und jeden einzelnen davon an den Mann gebracht hat. 37 von 37, um genau zu sein.

Gewiss, lernen muss der Youngster von Crystal Palace noch viel. So erklärte sein Nationaltrainer beispielsweise, dass es Wharton freilich noch nicht vermag, das Tempo auf höchstem Niveau zu kontrollieren, wie es Spieler wie Toni Kroos oder Luka Modric können. Seine Zukunft erscheint dennoch bereits jetzt vielversprechend.

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Verlässt er das Glasner-Team Crystal Palace?

Und das nicht nur aufgrund der bevorstehenden EM. Auch auf Vereinsebene sieht es verheißungsvoll aus. Bei seinem Wechsel zu Crystal Palace unterschrieb der 20-Jährige einen Vertrag bis 2029. Allzu lange dürfte er beim Glasner-Team aber vermutlich nicht spielen.

So berichten gleich mehrere britische Medien übereinstimmend, dass unter anderem der FC Bayern den Mittelfeldspieler intensiv beobachtet. Der Vorteil: Wharton kann im Mittelfeld gleich mehrere Positionen bekleiden, darunter auch die berüchtigte Holding Six, die Ex-Trainer Thomas Tuchel nach gescheiterten Transfers nie bekam.

Der Nachteil: Der Marktwert des Youngsters steigt seit seinem rasanten Aufstieg immer weiter an und dürfte dies im Falle einer erfolgreichen EM auch noch weiter tun. Dazu kommt seine lange Vertragslaufzeit bis 2029 - billig wäre er also gewiss nicht.

Doch bevor sich Wharton um seine Belange in Sachen Vereinsfußball kümmern kann, steht zunächst erst einmal die Europameisterschaft auf dem Programm. Bei seinem Blackburn-Abgang am Deadline Day dürfte er ohnehin mit nichts davon gerechnet haben.