Von wegen Rodri, Yamal oder Williams: Das Finale der EM 2024 entschied mit Mikel Oyarzabal ein Spieler aus der zweiten Reihe. Wieder einmal kam der spanische Nationalspieler als Joker in der 68. Minute für Alvaro Morata auf den Platz.
Der Held aus der zweiten Reihe
Der spanische Titel-Torschütze der EM 2024 ist ein vergleichsweise unbekannter Nationalspieler. Der Stürmer stand allerdings bereits bei den Bayern auf dem Einkaufszettel.
Der spanische Titel-Torschütze der EM 2024 ist ein vergleichsweise unbekannter Nationalspieler. Der Stürmer stand allerdings bereits bei den Bayern auf dem Einkaufszettel.
18 Minuten später kombinierte er sich mit seinem Mitspieler Marc Cucurella vor das englische Tor. Per Grätsche sorgte Oyarzabal für das entscheidende 2:1. Wenige Minuten später wurde Spanien Europameister. „Es war ein großes Glück, dass ich dazu etwas beitragen konnte“, sagte der Stürmer nach dem Titelgewinn.
Und genau dieses Glück schien der Spanier in der vergangenen Saison nicht gehabt zu haben: Immer wieder setzten ihn muskuläre Verletzungen im Winter außer Gefecht. Um so größer war die Genugtuung nach seinem Titel-Treffer. „Die schwierigen Momente sind die wichtigen Momente“, betonte Oyarzabal.
Oyarzabal war auch in München ein Thema
Statt in Barcelona oder Madrid spielt der 27-Jährige seit zehn Jahren bei seinem Ausbildungsverein Real Sociedad San Sebastián. In 344 Spielen gelangen ihm dort 97 Tore und 53 Torvorlagen. 2020 gewann er mit Real Sociedad den spanischen Pokal.
Das machte ihn auch über die spanischen Grenzen hinaus bekannt. Selbst der FC Bayern München hatte Oyarzabal 2020 auf dem Zettel. Allerdings nur als Plan B, sollte der Transfer von Leroy Sané nicht klappen. Der deutsche Flügelstürmer wechselte nach München – und Oyarzabal blieb in San Sebastián.
Kommt jetzt der Wechsel zum Top-Klub?
Ob es nun mit dem Wechsel zu einem großen Klub klappt? Oyarzabals Marktwert lag bereits vor dem EM bei 45 Millionen Euro. Da sein Vertrag im Baskenland noch bis 2028 gilt, werden interessierte Vereine nun tief in die Tasche greifen müssen.
Doch vielleicht möchte der frisch gebackene Europameister ja auch in der Heimat bleiben? Sein Geburtsort Eibar liegt schließlich weniger als eine Autostunde von San Sebastián entfernt.
Schon mit 19 Jahren im Nationaltrikot
Die spanische Nationalmannschaft wurde auf Oyarzabal schon früh aufmerksam. Bereits 2016 feierte er im Freundschaftsspiel gegen Bosnien-Herzegowina unter Vincente del Bosque sein Länderspiel-Debüt. Seitdem lief er 37 Mal für die Spanier auf und sorgte dabei für zwölf Tore.
Gemeinsam mit dem heutigen spanischen Nationaltrainer Luis de la Fuente gewann er 2019 die U21-EM. Vielleicht garantierte ihm auch dieses gemeinsame Erfolgserlebnis das Vertrauen seines Nationalcoaches.
Abgesehen vom bedeutungslosen letzten Gruppenspiel gegen Albanien bekam der Stürmer nämlich in jeder Partie von der Bank seine Chance. Sein einziges Tor bewahrte er sich allerdings für das Finale auf. Es wurde das goldene.