Die AS Rom hat sich im Hinspiel der Europa-League-Playoffs mit 1:1 vom FC Porto getrennt. Nach dem Spiel übte Roma-Cheftrainer Claudio Ranieri massive Kritik, aber nicht an der Leistung seiner eigenen Mannschaft.
Hummels-Coach rügt deutschen Schiri
Der Italiener kritisierte vor allem die Spielleitung des deutschen Schiedsrichters Tobias Stieler, der insgesamt acht Spielern die Gelbe Karte zeigte, Roms Bryan Cristante mit Gelb-Rot vom Platz stellte und Roma-Teammanager Simone Ricchio die Rote Karte zeigte. „Es war ein Wunder, das wir nicht verloren haben. Bei einigen Gelben Karten waren wir naiv, aber mein Gott, so etwas habe ich noch nicht gesehen“, schilderte Ranieri und fügte leicht spöttisch an: „Es war fantastisch. Ein Stierkampf.“
Verabschiedung? Stieler „hat es nicht verdient“
Der 73-Jährige warf dem deutschen Unparteiischen außerdem vor, dass er nur darauf gewartet habe, „einen Elfmeter zu geben“, den es letztendlich nicht gab. Nach dem Spiel eilte Ranieri auf das Spielfeld und schickte seine Spieler in die Kabine. „Sie sollten sich nicht vom Schiedsrichter verabschieden. Er hatte es nicht verdient“, machte er deutlich. „Dieser Schiedsrichter verdient keinen Gruß, er hat keinen Respekt bei einem internationalen Match verdient“, wetterte der Italiener bei Sky Sport.
Auch bei Portos Ausgleichstreffer hielt Ranieri mit seiner Kritik nicht zurück. Die Italiener hätten bei einer eigenen Ecke einen Wechsel vollziehen wollen, den das deutsche Gespann allerdings verwehrte. In der Folge der Ecke konterte Porto und traf: „Wir haben dies dem vierten Offiziellen (Florian Badstübner, Anm. d. Red.) mitgeteilt, aber er hat es dem Schiedsrichter nicht gesagt. Ich weiß nicht warum. Sie haben es schnell ausgespielt und getroffen.“
An Kritik an der Europäischen Fußball-Union (UEFA) und Schiedsrichterboss Roberto Rosetti sparte Ranieri ebenfalls nicht: „Wie kann die UEFA so einen Schiedsrichter einsetzen? Es ist schwer für mich, das zu akzeptieren.“ Auch die italienischen Gazetten gaben dem Trainer recht - Stieler sei „schauderhaft“ gewesen, kritisierte die Gazzetta dello Sport. Er wolle „den Weltrekord an Gelben Karten aufstellen“, so der Corriere dello Sport.
Mats Hummels verfolgte die Partie über die volle Distanz von der Bank aus. Roma war durch einen Treffer von Mehmet Celik (45.+5) in Führung gegangen, Moura stellte für Porto den 1:1-Endstand her (67.). Kommenden Donnerstag entscheidet sich im römischen Stadio Olimpico, welches Team ins Achtelfinale einziehen wird.
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Mit Sport-Informations-Dienst (SID)