Das lange Warten hat ein Ende! Nach 17 Jahren endet die Titel-Durststrecke von Tottenham Hotspur. Ein Moment des Aufatmens in einer sonst enttäuschenden Saison für alle Anhänger des Klubs.
Spurs-Coach hält gewagtes Versprechen
Doch durch den 1:0-Sieg gegen Manchester United im englischen Finale der Europa League erfüllt sich auch ein Versprechen von Spurs-Cheftrainer Ange Postecoglou. „Normalerweise gewinne ich etwas in meiner zweiten Saison“, hatte der Australier im Sommer erklärt und gab einen Monat später das Versprechen: „Ich gewinne nicht meistens etwas, ich gewinne immer etwas in meinem zweiten Jahr.“
Die Spurs hatten aufgrund der zahlreichen vergebenen Titelchancen bereits das Image, in den entscheidenden Momenten nicht in der Lage zu sein, den Erfolg ins Ziel zu bringen. Auch im Februar verspielte Tottenham im Halbfinale des EFL-Cups (0:1 gegen Liverpool) und im FA-Cup (1:2 gegen Aston Villa) zwei Titel innerhalb einer Woche. Nach der 0:1-Niederlage gegen AZ Alkmaar drohte im Achtelfinale zudem das frühe Aus in der Europa League und damit das Ende von Postecoglous Versprechen.
Postecoglou: „Die Leute haben sich über den Verein lustig gemacht“
In der Premier League verzeichnen die Spurs ebenfalls keinen positiven Saisonverlauf und stehen nach 37 von 38 Spielen nur auf Rang 17 - einen Platz vor der Abstiegszone. Der Titel in der Europa League dürfte also nicht nur für etwas Versöhnung bei Fans und Verantwortlichen gesorgt haben, sondern auch Postecoglou im Hinblick auf sein gewagtes Verbrechen entlasten.
„Lassen Sie mich klarstellen, dass ich nicht geprahlt habe. Ich hatte nur etwas in mir: Wir mussten gewinnen“, sagte der Titel-Trainer nach dem Finale und erklärte: „Die Leute haben sich über den Verein lustig gemacht, und ich hatte das Gefühl, dass wir uns manchmal nicht so stark verteidigt haben, wie wir es hätten tun sollen.“
Tatsächlich steckt hinter Postecoglous Versprechen aber bereits eine kleine Tradition. Die Trainerkarriere des in Griechenland geborenen Australiers begann bei 1996 bei South Melbourne FC. Mit dem Klub, für den er bereits als Spieler auflief, gewann Postecoglou im darauf folgenden zweiten Jahr die australische Meisterschaft.
Als Jugendnationaltrainer von Australien gewann er Anfang der 2000er-Jahre zweimal in Folge die U20-Ozeanienmeisterschaft, ehe er Brisbane Roar 2010/11 erneut im zweiten Jahr zur Meisterschaft coachte.
Auch als Trainer der australischen A-Nationalmannschaft folgte im zweiten Jahr die Asienmeisterschaft, bevor natürlich in seiner zweiten Saison bei den Yokohama F. Marinos ein japanischer Meistertitel in der Vita des Trainers vermerkt wurde.
Letztmals vor den Spurs wiederholte Postecoglou diese irre Serie mit Celtic Glasgow in Schottland.