Nach seinem Galaauftritt beim 3:0-Sieg im Europa-League-Halbfinale gegen Athletic Bilbao wird Harry Maguire von allen Seiten mit Lobeshymnen überschüttet. Besonders seine spektakuläre Vorarbeit zum Führungstreffer lässt Fans, Experten und sogar seinen Trainer ins Schwärmen geraten.
United hat einen neuen Zauberer
In der 30. Minute war es, als sich der sonst als Innenverteidiger gesetzte Maguire plötzlich auf der rechten Außenbahn wiederfand – und dort eine Szene kreierte, die man so eher von einem George Best oder Ryan Giggs erwarten würde.
„Vergesst Ryan Giggs“
Mit zwei schnellen Haken ließ er Bilbaos Yuri Berchiche ins Leere laufen, schüttelte ihn regelrecht ab – und flankte dann mit chirurgischer Präzision auf Manuel Ugarte, der den Ball mit dem Kopf auf Casemiro verlängerte. Der Brasilianer nickte aus spitzem Winkel zur 1:0-Führung ein.
Der Live-Ticker der Sun überschlug sich: „Vergesst George Best! Vergesst Ryan Giggs! Harry Maguire ist der neue Dribbel-Zauberer von Manchester United!“
Später verglich die Zeitung den United-Verteidiger sogar noch mit Barcelonas Wunderkind Lamine Yamal.
Lobeshymnen für Maguire
Auch TNT-Sports-Kommentator Darren Fletcher konnte seine Begeisterung kaum zügeln und scherzte live am Mikrofon: „Maguire… nicht gerade der orthodoxeste Rechtsaußen, aber das macht er richtig gut da draußen. Tatsächlich will er es gleich nochmal versuchen. Warum ihn nur einmal schlagen, wenn man es auch zweimal kann? Es ist eine großartige Flanke… das ist eine riesige Chance… und es steht 1:0 für Manchester United.“
Experte Rio Ferdinand merkte süffisant an, Maguire müsse wohl bald „seinen Vertrag als Offensivspieler neu verhandeln“. Von den Fans wurde er ebenfalls mit Yamal verglichen, der seinerseits am Vortag mit einem Galaauftritt den FC Barcelona gegen Inter Mailand im Champions-League-Halbfinale auf Finalkurs gebracht hatte.
Auch Amorim schwärmt
In den Minuten nach dem Maguire-Auftritt explodierten die Reaktionen in den sozialen Medien. Zahlreiche Fans feierten Maguires Vorlage als „Vorlage des Jahres“, „magisch“ oder „unglaublich“.
Experten wie Ex-Profi Chris Sutton sprachen von einem „Wendepunkt in der öffentlichen Wahrnehmung“ Maguires.
Und auch Rúben Amorim, Uniteds Trainer, war nach dem Spiel voll des Lobes: „Er ist ein guter Flügelspieler! Manchmal gibt es im Leben Momente – und Harry hat schwere Zeiten durchgemacht. Alles, was er tut, ist gut für das Team. Also sollten wir das genießen.“
Höhepunkt nach schweren Jahren
Für Maguire ist es der vorläufige Höhepunkt einer ganz besonderen Saison – und einer ganz eigenen Heldengeschichte. Noch vor einem Jahr war er das Gesicht sportlicher Unsicherheit bei Manchester United, verspottet, kritisiert, im Netz beleidigt.
In England diskutierte man über seinen Platz in der Nationalmannschaft. Doch Maguire blieb. Kämpfte. Und antwortete auf seine Art – mit Leistungen. Schon im Viertelfinal-Krimi gegen Lyon hatte er in der Nachspielzeit das Siegtor erzielt und United gerettet.
Nicht der erste Galaauftritt in der Europa League
Maguire selbst sagte später gegenüber CNN Sports über diesen Moment: „Es ist wahrscheinlich mein Lieblings- und bestes Tor im Vereinsfußball. Die Emotionen des Spiels, das ist es, was dieses Tor so besonders macht. Die Art und Weise, wie wir in der Verlängerung zurückgekommen sind, werde ich nie vergessen – und viele, viele andere sicher auch.“
Amorim erinnerte sich später an ein Gespräch mit Maguire nach der Vertragsverlängerung Anfang des Jahres: „Ich habe ihm gesagt, dass er sich verbessern muss – wir brauchen ihn. Als Spieler, als Leader. Jetzt ist dieser Moment da.“
Maguire zaubert
Dass genau dieser Moment in einem Europa-League-Halbfinale kommt – mit einer Aktion, die Fußballexperten und Fans gleichermaßen schwärmen lässt, hätte vor wenigen Monaten wohl niemand für möglich gehalten.
Maguire zeigt nicht nur Präsenz – er zaubert. Und lässt United weiter vom Titel träumen. Er war lange Zielscheibe – nun ist er der Held.