Crystal Palace droht offenbar der Rauswurf aus dem Europapokal. So war es in großen Lettern in den englischen Boulevardmedien zu lesen.
Platzt Glasners Europa-Traum?
Oliver Glasner hat Crystal Palace zum Triumph im FA Cup geführt und damit das Ticket für die Europa League gelöst. Doch die Teilnahme gerät nun in Gefahr.
Die Daily Mail schrieb, dass Palace „verzweifelt versucht“, den Europa-Ausschluss im Rahmen eines „Notfallgipfels bei der UEFA“ zu verhindern. Der Hintergrund: Auch der Klub aus Südlondon gehört zu einem Multi-Klub-Konstrukt.
Droht damit der Traum vom Europapokal für Trainer Oliver Glasner und seine Mannschaft zu platzen? Mit dem überraschenden Triumph im FA Cup gegen Manchester City (1:0) hatten sich die Eagles die sportliche Qualifikation für die Europa League gesichert.
Lyon-Eigner mischt auch bei Palace mit
Das Problem: John Textor. Der Mehrheitseigner des ebenfalls für die Europa League qualifizierten französischen Klubs Olympique Lyon besitzt seit 2021 auch 43 Prozent der Anteile an Crystal Palace.
Laut UEFA-Statuten darf keine natürliche oder juristische Person die Kontrolle oder den Einfluss über mehr als einen an gleichen UEFA-Klubwettbewerb teilnehmenden Klub ausüben.
Wie die Mail weiter berichtet, steht nun Crystal Palace in der Pflicht, der UEFA eine akzeptable Lösung zu präsentieren.
Probleme auch wegen anderem Anteilseigner?
Textor hält demnach neben dem Klub-Vorsitzenden Steve Parish und den anderen Gesellschaftern Josh Harris und David Blitzer nur 25 Prozent der Stimmrechte und hat kein Mitspracherecht im operativen Geschäft.
Auch im Hinblick auf Blitzer, der auch Anteile am FC Augsburg hält, droht Palace ein Problem.
Sollte es tatsächlich zu einem Ausschluss aus der Europa League kommen, könnte auch eine mögliche Versetzung in die Conference League scheitern. Denn Blitzer gehört Bröndby IF. Der dänische Klub könnte sich über die Playoffs für die Ligaphase der Conference League qualifizieren.
UEFA kündigt Entscheidung an
Die Mail zitierte einen UEFA-Sprecher, der „Entscheidungen bezüglich der Multi-Club-Ownerships für die Saison 2025/26 zu gegebener Zeit im Juni“ ankündigte. „Wir äußern uns nicht zu einzelnen Klubfällen, bevor eine offizielle Entscheidung getroffen wurde.“
Multi-Club-Ownership hat in der jüngeren Vergangenheit immer wieder für Wirbel gesorgt. Vergangene Saison gab die UEFA letztlich Multi-Klub-Konstrukten wie etwa der City-Group grünes Licht.
Dabei ging es um Manchester City und den FC Girona, die schließlich beide in der Champions League antreten durften. Auch Manchester United und der OGC Nizza spielten trotz des gemeinsamen Investors Ineos in der Europa League.
Im Jahr zuvor hatten die Kombinationen Aston Villa/Vitoria Guimaraes, Brighton & Hove Albion/Royal Union Saint-Gilloise und AC Mailand/FC Toulouse die CFCB auf den Plan gerufen. Auch damals durften letztlich aber alle Klubs an den Wettbewerben teilnehmen.