Europa League>

VfB-Degradierung sorgt für Gesprächsstoff

Verdacht bei VfB-Star: „Der brodelt“

Atakan Karazor sitzt in der Europa League erstmal wieder nur auf der Bank. TV-Experte Max Kruse fragt sich, ob der VfB-Kapitän seine Degradierung wirklich so gut aufgenommen hat.
Beim 2:0-Sieg der Stuttgarter gegen St. Pauli kam Kapitän Atakan Karazor nur wenige Minuten zum Einsatz. Trainer Sebastian Hoeneß stellt klar, dass dies keine disziplinarischen Gründe hat.
Atakan Karazor sitzt in der Europa League erstmal wieder nur auf der Bank. TV-Experte Max Kruse fragt sich, ob der VfB-Kapitän seine Degradierung wirklich so gut aufgenommen hat.

Wirbel um Atakan Karazor: Der Kapitän vom VfB Stuttgart saß zum Europa-League-Auftakt gegen Celta Vigo (Endstand: 2:1) schon wieder nur auf der Bank.

Auf der Doppelsechs durften zunächst wie schon beim 2:0 gegen St. Pauli Angelo Stiller und Neuzugang Chema Andrès von Beginn an ran. In der 70. Minute wurde Karazor dann für Andrès eingewechselt - und ausgerechnet Karazor machte beim späten Gegentreffer keine sonderlich gute Figur (86.).

Hoeneß erklärt Karazor-Entscheidung

Warum Karazor nicht von Anfang an spielte? „Weil wir einen anderen haben, der im Moment die Nase vorn hat. Er hat ein gutes Spiel gemacht gegen St. Pauli und ist in einer guten körperlichen Verfassung. Er ist in der Lage, englische Wochen zu spielen. Deswegen ist es eine Entscheidung für Chema und nicht gegen Atakan“, erklärte sich Trainer Sebastian Hoeneß vor dem Spiel bei RTL.

Experte Max Kruse meldete derweil Zweifel an, dass Karazor seine Degradierung wirklich so gut aufgenommen hat. „Der brodelt. Ich als Kapitän würde das nicht so gut aufnehmen“, sagte Kruse. Und in Bezug auf Chema Andrès: „Meiner Meinung nach spielt er auch zu Recht.“

„Und wie geht es dann weiter?“

Sky-Experte Thomas Hitzlsperger erklärte noch am Freitag in Bezug auf Karazor: „Entscheidend ist natürlich auch, wie der Trainer damit umgeht, mit dem Spieler zu sprechen und es ihm zu erklären. Sebastian Hoeneß hat es schon angedeutet. Die beiden haben gesprochen - und wie geht es dann weiter?“, fragte sich der 43-Jährige.

Hitzlsperger machte deutlich: „Irgendwann weiß Atakan auch, dass er hier nicht mehr spielen wird. Aber wie schafft man den Übergang?“ Gegen Celta Vigo war für Karazor zumindest wieder kein Platz in der Startelf.

Karazor leitet Gegentor ein

Rekordnationalspieler Lothar Matthäus verwies derweil auf die Kaderbreite des VfB. „Da hat der Trainer zu anderen Spielern ein größeres Vertrauen und man sieht daran auch, wie der VfB in der Breite aufgestellt ist. Es sind junge Spieler dazugekommen, die müssen sich auch erstmal finden, das ist natürlich auch ein kleines Risiko“, merkte Matthäus an: „Für den Trainer ist es aber natürlich wunderbar, wenn man solche Spieler von der Bank bringen kann.“ Das tat Hoeneß dann in der 70. Minute auch.

Kurz vor Schluss leitete ein Ballverlust des eingewechselten Karazor das unnötige Gegentor ein. „Das war unnötig. Das wir in so eine Situation kommen sollte nicht passieren. Am Ende gehen wir als Sieger vom Platz. Das ist auch das Entscheidende“, sagte Hoeneß zum Gegentor.