Bittere Pleite für den VfB Stuttgart! Die Mannschaft von Sebastian Hoeneß musste sich am 2. Spieltag in der Europa League dem FC Basel 0:2 (0:1) geschlagen geben.
Europa League: Shaqiri entzaubert den VfB
Demirovic hadert: „Eklige Situation“
Nach einer Reihe von Patzern in der VfB-Defensive erzielte Basels Stürmer Albian Ajeti den ersten Treffer des Abends (3.). Zum 2:0-Endstand traf Ex-Bayern-Star Xherdan Shaqiri (84.).
Europa League: Demirovic verschießt Elfmeter
Trotz einer Vielzahl von Chancen und klarer Überlegenheit sollten die Stuttgarter keinen Torerfolg feiern. Von insgesamt 29 Stuttgarter Torschüssen, davon sieben aufs Tor, wollte einfach keiner ins Netz.
Zudem scheiterte Ermedin Demirovic vom Elfmeterpunkt am ehemaligen BVB-Keeper Marwin Hitz (36.). „Hitz hext, Shaqiri zaubert“, titelte die Schweizer Zeitung Blick.
„Es soll keine Ausrede sein. Ich verschieße den Elfmeter, aber es war schon eine eklige Situation“, meinte Demirovic selbst bei RTL und verwies auf die noch laufende VAR-Überprüfung: „ Ich dachte der Check wäre durch, deswegen stand ich auch da und habe auch Anlauf genommen. Ich war bereit und dann hat er angefangen, das Ding zu checken. Das macht es natürlich nicht einfacher. Nichts destotrotz war der nicht gut genug geschossen. Deswegen will ich mich darüber auch nicht beschweren, auch wenn es natürlich nicht einfach war.“
Die kuriose Elfmeter-Flaute beim VfB macht auch Trainer Sebastian Hoeneß so langsam ratlos. „Der Elfmeter ist Kopfsache, aber er ist auch Technik, Ablauf, Drucksituation. Wir hatten diese Saison ein Spiel in Braunschweig, da haben wir auf einmal neun Elfmeter reingemacht, in der wahrscheinlich größtmöglichen Drucksituation.“
VAR-Eingriff sorgt für zusätzlichen Druck
Der Fehlschuss von Demirovic sei „ein kleiner Schlüsselmoment“ gewesen, meinte der Coach und ärgerte sich. „Tatsächlich habe ich auch nicht ganz verstanden, wieso der VAR da kurz vor dem Anlaufen noch einmal aktiv wurde“, meinte Hoeneß: „Das war nicht ganz einfach, vor der gegnerischen Kurve zwei Minuten zu warten, ob der Elfmeter gegeben wird, oder nicht. Klar, wäre es da vielleicht gut gewesen, den Ball nochmal kurz in die Hand zu nehmen und sich nochmal neu auszurichten. Es ist so wie es ist. Die Momente waren heute nicht auf unserer Seite.“
Man habe sich gewissermaßen selbst geschlagen, haderte Demirovic: „Wir spielen ein Spiel auf ein Tor, haben Flanken über Flanken, Durchbrüche über Durchbrüche und kriegen zwei Tore, wo keiner weiß warum. Wir hauen uns die eigentlich selber rein. Dann verschießen wir einen Elfmeter. Heute ist einfach so ein Tag, an dem alles gegen uns gelaufen ist.“
Matthäus findet deutliche Worte
Auch im zweiten Durchgang kam der VfB immer wieder zu aussichtsreichen Gelegenheiten. Nach einem missratenen Schuss von Jamie Leweling sagte RTL-Experte Lothar Matthäus: „Das liegt nicht am Platz. Das kennt man von ihm so gar nicht.“
Und was die Genauigkeit im Spiel der Stuttgarter angeht? „Die Sauberkeit fehlt. Die fehlt beim Passspiel, die fehlt beim Abschluss“, machte Matthäus deutlich.
Nach einer weiteren vergebenen Chance von Tiago Tomás (81.) sagte Matthäus: „Wie viele Chancen wollen sie denn noch vergeben? Das war eine Hundertprozentige. Den muss er einfach machen.“
Demirovic meinte: „Ich weiß nicht, was wir uns heute vorwerfen sollen. Natürlich kassieren wir zwei und verlieren auswärts. Aber ich kann nicht richtig sagen, wieso wir das heute verlieren.“
Shaqiri bekommt sein Tor doch noch
Stattdessen erzielte Shaqiri in der 84. Minute das 2:0 für Basel. Der Ex-Bochumer Moritz Broschinski köpfte den Ball nach eine Chipball von Shaqiri noch mit Wucht in die Maschen, die UEFA sprach ihm zunächst auch den Treffer zu.
Der Stadionsprecher im Joggeli verkündete allerdings direkt Shaqiri als Torschützen. Der Ball war nach seiner Flanke tatsächlich schon über der Linie. Später korrigierte sich die UEFA und gab Shaqiri den Treffer.
Nach dem 2:1 gegen Celta Vigo zum Auftakt mussten die Stuttgarter damit nun den ersten Dämpfer in der laufenden Europa-League-Saison hinnehmen.