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"Was für eine Ohrfeige": Italien-Presse zerlegt Roma nach Europa-League-Pleite

„Was für eine Ohrfeige“

Die AS Rom kommt in der Europa League nicht in Schwung und kassiert die nächste Heimpleite. Zwischen Paulo Dybala und Trainer Gian Piero Gasperini gibt es eine Meinungsverschiedenheit, die italienische Presse spart nicht mit Kritik.
Die AS Rom kassierte in der Europa League die nächste Heimpleite
Die AS Rom kassierte in der Europa League die nächste Heimpleite
© IMAGO/ABACAPRESS
Die AS Rom kommt in der Europa League nicht in Schwung und kassiert die nächste Heimpleite. Zwischen Paulo Dybala und Trainer Gian Piero Gasperini gibt es eine Meinungsverschiedenheit, die italienische Presse spart nicht mit Kritik.

Verwöhnt werden die Anhänger der Roma bei Heimspielen derzeit nicht wirklich. Am Donnerstagabend verloren die Giallorossi bereits zum dritten Mal in Folge im heimischen Olympiastadion, die überraschende 1:2-Pleite gegen Viktoria Pilsen in der Europa League war bereits die vierte Heim-Niederlage in den vergangenen fünf Partien im Stadio Olimpico.

„Roma, was für eine Ohrfeige“, titelte die italienische Tageszeitung Gazzetta dello Sport und attestierte der AS Rom einen Auftritt ohne Leidenschaft. „Das Herz allein reicht nicht aus. Das Olympiastadion erweist sich erneut als Ort der Niederlagen. Die Mannschaft von Gasperini erlebt den bitteren Geschmack der Pfiffe im Olimpico und schafft es auch dieses Mal nicht, nach dem Rückstand das Blatt zu wenden.“

Prince Kwabena Adu (20.) und Cheick Souaré (22.) hatten die Römer innerhalb kürzester Zeit in einen Schockzustand versetzt, von dem sich das Team bis Schlusspfiff nicht erholen konnte.

Lediglich Paulo Dybala schenkte der Roma nach seinem verwandelten Elfmeter (54.) zwischenzeitlich wieder Hoffnung, die Niederlage gegen die Tschechen konnte aber auch der Argentinier nicht mehr verhindern.

Dybala schlägt Alarm: „Sind zu lasch“

„Uns hat die Aggressivität gefehlt, wir sind zu lasch ins Spiel gegangen, und das ist nicht das erste Mal. Wenn wir nicht aggressiver werden, werden wir nicht viele Spiele gewinnen. Es ist schlimm, das zu sagen, aber so ist es“, befand der Weltmeister von 2022 unmittelbar nach dem Spiel.

„Unter der Woche reden wir darüber, schauen uns Videos an, aber dann schaffen wir es nicht, das auf dem Platz umzusetzen“, schimpfte der Argentinier: „Wir haben innerhalb von zwei Minuten zwei Gegentore kassiert, und dann ist es in Europa schwer, wieder aufzuholen. Wenn man Spiele unterschätzt, passiert das gegen Mannschaften, die laufen und kämpfen.“

Gasperini kontert Dybala-Kritik

Aussagen, mit denen sich Roma-Cheftrainer Gian Piero Gasperini nicht einverstanden zeigte. „Ich stimme Dybala nicht zu, ich habe eine Mannschaft gesehen, die es bis zum Schluss versucht hat. Ich glaube nicht, dass es eine Frage der Bösartigkeit oder des Charakters ist. Vielleicht sind wir im Angriff einfach zu schwach“, erklärte der Italiener auf der Pressekonferenz nach dem Spiel.

„Es gibt Leute, die schon lange kein Tor mehr geschossen haben, wir müssen uns selbst hinterfragen und uns fragen, warum das so ist. Wenn wir kein Elfmetertor erzielt hätten, wären wir auch heute ohne Tor geblieben”, führte der Trainer aus: „Wenn man verliert, ist die Bewertung negativ, aber ich habe gute Leistungen gesehen. Das Problem ist, dass wir keine Tore schießen.“

Während die Roma in der heimischen Serie A nach sieben Spieltagen auf einem direkten Champions-League-Rang (Platz vier) steht, sieht die Ausgangslage in der Europa League weitaus unerfreulicher aus. Nach drei absolvierten Partien findet sich die Roma auf Platz 23 wieder, vor der Pleite gegen Pilsen hatten die Hauptstädter bereits zu Hause gegen Lille (0:1) verloren.

„Die Roma ist zu einem Mixer geworden“

Die Niederlage gegen den tschechischen Vertreter Pilsen stelle in Rom eine „Katastrophe“ dar, wie die Zeitung Corriere dello Sport kommentierte.

Das Blatt Corriere della Sera zog einen bitteren Vergleich: „Die Roma ist plötzlich zu einem Mixer geworden, in den man alle Zutaten wirft, die man hat, und hofft, dass dabei das richtige Getränk herauskommt. Nur dass man durch das ständige Mischen Gefahr läuft, einen falschen, verwirrenden, sehr unordentlichen und sicherlich bitteren Geschmack zu erhalten. Bitter wie die zweite Niederlage in Folge in der Europa League.“