Europa League>

"Der Schiedsrichter, die Pfeife": Matthäus wird nach Elfmeter-Aufreger deutlich

Elfer-Wirbel! Matthäus wird deutlich

Ein Fenerbahce-Stürmer wird zu Boden gerissen, doch der Pfiff bleibt aus - auch nach Ansicht der Videobilder. Lothar Matthäus schießt gegen den Referee.
In nur einer Woche werden die Schiedsrichter und der VAR zu DEM Thema der Bundesliga. Im DFB-Pokal und in der Bundesliga wird mächtig gestritten.
Ein Fenerbahce-Stürmer wird zu Boden gerissen, doch der Pfiff bleibt aus - auch nach Ansicht der Videobilder. Lothar Matthäus schießt gegen den Referee.

Das torlose Remis zwischen Viktoria Pilsen und Fenerbahce Istanbul in der Europa League endete am Donnerstagabend mit einer kontroversen Szene, die speziell auf Seite der türkischen Gäste für Unmut sorgte.

Es lief die vierte Minute der Nachspielzeit, als Fener-Stürmer Jhon Durán mit einem Steilpass in den Strafraum geschickt wurde. Dort riss Pilsens Sampson Dweh von hinten an der Hose des 21-Jährigen.

Der kolumbianische Angreifer ging nach dem deutlich sichtbaren Kontakt zu Boden - ein Pfiff blieb allerdings aus: Schiedsrichter Allard Lindhout ließ zunächst weiterspielen.

„Skandalöse Entscheidung des Schiedsrichters“

Dann meldete sich jedoch der Videoassistent und bat den niederländischen Referee an den Bildschirm, um sich die diskussionswürdige Szene nochmal anzuschauen. Lindhout tat dies und blieb bei seiner ursprünglichen Entscheidung: kein Elfmeter.

Das Entsetzen bei den Fenerbahce-Profis, die ihren dritten Sieg im vierten Spiel verpassten, war groß. Die türkische Sportzeitung Fanatik schrieb von einer „skandalösen Entscheidung des Schiedsrichters“.

Bei RTL brachte auch Lothar Matthäus sein Unverständnis zum Ausdruck. Moderatorin Laura Papendick sagte, an die TV-Zuschauer gerichtet: „Das haben Sie leider nicht mitbekommen. Lothar, du hast laut gelacht, beim nicht gegebenen Elfmeter.“

Matthäus: „Dann sollte man dem Schiedsrichter die Pfeife wegnehmen“

Der Rekord-Nationalspieler erklärte daraufhin: „Wenn er ihn im Spiel nicht sieht - okay, pfeift er nicht. Aber wenn er rausgeschickt wird und immer noch nicht pfeift, dann sollte man diesem Schiedsrichter eigentlich die Pfeife wegnehmen. Dann hat die Pfeife nichts mehr auf dem Platz zu tun, nämlich der Schiedsrichter, die Pfeife. Das war ein tausendprozentiger Elfmeter.“

Papendick entgegnete: „Oh wei. Bevor Lothar sich in Rage redet...“. Doch Matthäus führte seine Kritik aus: „Nein, nicht in Rage. Aber wir diskutieren auch über unsere Schiedsrichter in Deutschland. Ich glaube, dass dieser Schiedsrichter jetzt erstmal eine lange Pause braucht.“

Tedesco hält sich zurück

Derweil sah Fenerbahce-Trainer Domenico Tedesco von verbalen Attacken auf den Unparteiischen ab.

„Ich sollte heute Abend besser nicht über den Schiedsrichter reden. Ich muss mich auf meine Mannschaft konzentrieren. Es wäre besser, den Schiedsrichter zu dieser Situation zu befragen. Wenn er keinen Elfmeter gegeben hat, war es wohl keiner“, meinte der frühere Bundesliga-Coach nach dem Spiel.