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HSV-Frauen: Eine Entwicklung, die korrigiert werden musste

„Hat für viele nicht zusammengepasst“

Das Nordduell in der Frauen-Bundesliga findet vor einer Rekordkulisse statt. Marcell Jansen blickt stolz auf die Entwicklung des Frauenfußballs in Hamburg.
Marcell Jansen spielte jahrelang für den Hamburger SV und ist jetzt als Funktionär im Verein tätig. Im exklusiven SPORT1-Interview spricht er über die Sanierung des HSV und seine Zukunftspläne.
Das Nordduell in der Frauen-Bundesliga findet vor einer Rekordkulisse statt. Marcell Jansen blickt stolz auf die Entwicklung des Frauenfußballs in Hamburg.

Am Samstagabend steigt im Bremer Weserstadion das Bundesliga-Nordduell zwischen den Fußballerinnen von Werder Bremen und dem Hamburger SV (ab 17.45 Uhr im LIVETICKER).

Für die Partie wurden bereits mehr als 30.000 Tickets verkauft – eine Rekordkulisse für die Gastgeberinnen.

Während Werder als Favorit in die Partie geht, will der HSV als Aufsteiger im Duell der Nordrivalen für eine Überraschung sorgen.

HSV: Jansen über besondere Geschichte

Im Vorfeld der Begegnung sprach Marcell Jansen, ehemaliger HSV-Profi und früherer Präsident des HSV e.V., im Exklusiv-Interview mit SPORT1 über die Entwicklung des Frauenfußballs in Hamburg. Der heute 39-Jährige war in seiner sechsjährigen Amtszeit maßgeblich für den Bereich Frauenfußball zuständig und blickt mit Stolz auf die Fortschritte der vergangenen Jahre zurück.

„Die Geschichte des HSV im Frauenfußball ist besonders – und hat zum Glück ein gutes Ende gefunden“, erklärt Jansen.

Er erinnert daran, dass der HSV die Frauenabteilung vor Jahren aus finanziellen Gründen aufgelöst hatte – eine Entscheidung, die ihn bereits als aktiven Spieler stark beschäftigt habe.

Jansen: „In die Mitte des Vereins“

„Wir Profis spielten damals in der Bundesliga, und es wurden teure Transfers getätigt. Dass gleichzeitig beim Frauenfußball gespart wurde, hat für viele nicht zusammengepasst.“

Als Jansen später selbst Verantwortung im Verein übernahm, war für ihn klar, dass diese Entwicklung korrigiert werden musste. „Wir wollten den Frauenfußball wieder dorthin bringen, wo er hingehört – in die Mitte des Vereins“, betont er.

Der Wiederaufbau sei viel Arbeit, aber vor allem eine Herzensangelegenheit gewesen. Gemeinsam mit engagierten Mitgliedern, Ehrenamtlichen und in enger Zusammenarbeit mit der HSV Fußball AG sei es gelungen, den Frauenfußball beim HSV wieder fest zu etablieren.

„Heute stehen die HSV-Frauen wieder da, wo sie hingehören – sichtbar, erfolgreich und mit großer Strahlkraft“, meint Jansen.

Positive Entwicklung der HSV-Frauen

Mit dieser positiven Entwicklung im Rücken reist der HSV nun zum prestigeträchtigen Derby nach Bremen – und will dort nicht nur sportlich, sondern auch symbolisch zeigen, wie stark der Frauenfußball im Norden wieder geworden ist.

Jansen wird den HSV-Frauen selbstverständlich die Daumen drücken.

„Ich bin gerade in Polen – wir spielen hier am Sonntag gegen Polen, zusammen mit einigen Ex-Nationalspielern. Das Spiel wird auch im polnischen Fernsehen übertragen. Wird auf jeden Fall eine coole Sache hier im Stadion in Kattowitz", sagt Jansen.