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VAR-Drama bei FC-Bayern-Spiel: Im TV nicht aufgelöst, dieses Foto macht es klar

Bayern siegt nach VAR-Drama

Rund eine Woche nach dem Champions-League-Debakel beim FC Barcelona siegen die Bayern-Frauen nach einem dramatischen Ende. Der Siegtreffer ist dabei umstritten, in Italien reagiert man entsetzt.
War der Ball von Bayern-Star Lea Schüller wirklich komplett hinter der Linie?
War der Ball von Bayern-Star Lea Schüller wirklich komplett hinter der Linie?
© IMAGO/Oryk HAIST
Rund eine Woche nach dem Champions-League-Debakel beim FC Barcelona siegen die Bayern-Frauen nach einem dramatischen Ende. Der Siegtreffer ist dabei umstritten, in Italien reagiert man entsetzt.

Bayern Münchens Fußballerinnen haben sich in der Champions League durch ein umstrittenes Tor für ihren kapitalen Fehlstart in die Königsklasse rehabilitiert.

Acht Tage nach dem 1:7-Debakel beim FC Barcelona kam der deutsche Double-Gewinner gegen den italienischen Meister Juventus Turin erst nach Ablauf der angezeigten Nachspielzeit zu einem umjubelten 2:1 (1:1).

Pernille Harder (11.) und Lea Schüller (90.+6) trafen für München, Eva Schatzer (20.) hatte zwischenzeitlich für die Alte Dame ausgeglichen.

Aufregung um Bayern-Siegtor - Italien reagiert entsetzt

Der Siegtreffer der Münchnerinnen war dabei umstritten. Auch nach mehrmaligen Wiederholungen war zumindest anhand der TV-Bilder nicht eindeutig zu klären, ob der Ball von Schüller wirklich die Linie mit vollem Umfang überquert hatte.

Da es keine Torlinientechnologie gab, musste der Videobeweis entschieden. Dieser zog sich in die Länge, während die Spielerinnen einen Kreis um Schiedsrichterin Stéphanie Frappart bildeten. Diese bekam schließlich das Signal, dass der Klärungsversuch der Juve-Spielerin zu spät gekommen sei und das Tor daher zählen muss.

Bilder, die diese Annahme belegen, waren in der restlichen Spielzeit oder kurz danach bei der TV-Übertragung - hierzulande auf Disney Plus - nicht mehr zu sehen. Pressefotos aber stützen die Sicht der Unparteiischen, dass das Tor regulär war.

Unabhängig davon regte sich in Italien Entsetzen und Mitleid über die bittere Niederlage für Juve: „Viel Traurigkeit bei den Bianconeri, die in der 96. Minute von den Deutschen besiegt werden. Juve bleibt bei drei Punkten und wird in der Schlussphase wenige Sekunden vor dem Schlusspfiff verhöhnt“, schrieb Tuttosport.

Bayern-Trainer setzt auf fast identische Elf wie gegen Wolfsburg

Münchens Coach José Barcala vertraute den gleichen zehn Feldspielerinnen wie beim 3:1-Sieg am vergangenen Wochenende im Bundesliga-Topspiel beim VfL Wolfsburg. Lediglich im Tor rückte Maria Luisa Grohs für die verletzte Keeperin Ena Mahmutovic zwischen die Pfosten.

Die Gastgeberinnen ließen an ihrer Entschlossenheit zur Wiedergutmachung für das Auftaktdebakel in der Vorwoche von Anfang an keine Zweifel aufkommen. Konzentriert und engagiert erarbeite sich Barcalas Team ein Übergewicht und belohnte sich durch Harders Führungstreffer.

Turins glücklicher Ausgleich durch einen direkt verwandelten Freistoß hemmte Bayerns Spielfluss zunächst, doch angesichts von zwei Aluminiumtreffern der Münchnerinnen durch Momoko Tanikawa und Georgia Stanway sowie weiterer guter Chancen war das Remis zur Pause für Juve durchaus schmeichelhaft.

Oberdorf feiert ihr Comeback in der Champions League

Nach dem Seitenwechsel drängte München weiter auf den zweiten Treffer, ließ aber entweder weitere Gelegenheiten ungenutzt oder spielte vielversprechende Kombinationen nicht sauber zu Ende.

Turin geriet auch mit der eingewechselten Ex-Hoffenheimerin Paulina Krumbiegel immer stärker unter Druck, wehrte sich aber zunächst effektiv.

Die Bayern, deren lange verletzt gewesene Nationalspielerin Lena Oberdorf in der 65. Minute als Einwechselspielerin ihr Champions-League-Comeback feierte, erhöhten in der Schlussphase aber den Druck immer mehr und belohnten sich durch Schüllers Last-Minute-Tor.

Wir hätten es früher entscheiden können, aber wir sind dringeblieben. Das war ein hart erarbeitetet Sieg", sagte Bayerns Glódís Perla Viggósdóttir nach der Partie.

Das nächste Champions-League-Spiel steht für München erst in rund vier Wochen auf dem Programm. Am 12. November (Mittwoch/18.45 Uhr) gastiert der Londoner Spitzenklub FC Arsenal an der Isar.

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Mit Sport-Informations-Dienst (SID)