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Die Liebe dieses DFB-Stars geht unter die Haut

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Diese Liebe geht unter die Haut

Laura Freigang verfolgt mit den DFB-Frauen große Ziele bei der anstehenden EM, doch ihre Rolle auf dem Platz ist noch ungewiss. Die Kielerin hat einen ungewöhnlichen Karriereweg hinter sich - ihre Liebe zu einer anderen Stadt geht sogar unter die Haut.
Nationalspielerin Laura Freigang gibt ihre Einschätzung zum Wirbel um Bundestrainer Christian Wück und spricht darüber, wie es das Team beeinflusst.
Laura Freigang verfolgt mit den DFB-Frauen große Ziele bei der anstehenden EM, doch ihre Rolle auf dem Platz ist noch ungewiss. Die Kielerin hat einen ungewöhnlichen Karriereweg hinter sich - ihre Liebe zu einer anderen Stadt geht sogar unter die Haut.

„Bronze, Silber und Gold, hab‘ ich nie gewollt“. Das ist nur einer der Hits von Wolfgang Petry, der im Mannschaftsbus der DFB-Frauen hoch- und runterläuft. Umso mehr freute sich Laura Freigang, als die Schlager-Ikone der deutschen Nationalmannschaft einen Besuch im Trainingslager in Herzogenaurach abstattete.

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Das Motto für die anstehende Europameisterschaft in der Schweiz (2. bis 27. Juli) dürfte dennoch sehr konträr lauten, denn Bronze, Silber oder am liebsten natürlich Gold würde sich Freigang am Ende der EM nur zu gerne um den Hals hängen lassen.

Frauen-EM: Freigang mit klarer Titelansage

„Ich möchte mit der Mannschaft Europameisterin werden und dazu so viel wie möglich auf dem Platz beitragen“, stellte Freigang im exklusiven SPORT1-Interview bei einem Event im Rahmen der „Never Stop Growing“-Initiative von EM-Partner Lidl klar.

Für die 27-Jährige wird es bereits das vierte große Turnier im DFB-Trikot - doch über eine Bankrolle kam sie selten hinaus.

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Geht es nach Freigang, soll sich das bei der kommenden EM ändern: „Jeder weiß von mir, dass ich mich in jeder Hinsicht absolut in den Dienst der Mannschaft stelle. Aber persönliche Erfolgserlebnisse bekräftigen einen natürlich immer in dem, was man tut. Natürlich würde ich gern einfach Spielzeit bekommen.“

DFB-Star kämpft um Stammplatz

Bislang konnte sich die gebürtige Kielerin allerdings auch unter Bundestrainer Christian Wück noch keinen Stammplatz erkämpfen.

Dabei schien sie anfangs noch optimistisch, als Wück das Cheftrainer-Amt von Horst Hrubesch übernahm: „Die klassische Zehnerrolle passt am besten zu mir. Ich sehe es sehr positiv, dass Christian mich da sieht. Das ist von Vorteil für mich.“

Doch auf der Zehnerposition herrscht große Konkurrenz – und auch bei dieser EM dürfte Linda Dallmann zumindest anfangs den Vorzug vor Freigang erhalten.

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Horst Hrubesch nahm im Sommer 2024 kein Blatt vor den Mund bei seiner Erklärung, warum Freigang meist nur auf der Bank Platz nehmen durfte. „Sie schießt zu wenig Tore“, stellte er knapp fest.

Ein Problem, das sich auch in der Rückrunde der abgelaufenen Saison mit Eintracht Frankfurt zeigte. Freigang legte stark los, steuerte zehn Tore in der Hinrunde bei und führte zwischendurch sogar die Torjägerinnen-Liste an – bis zum Saisonende kamen jedoch nur noch vier weitere Tore hinzu.

Stimmungskanone mit Vorliebe für Fotografie

Doch auch falls die Offensiv-Allrounderin entgegen ihren Ambitionen bei der EM wieder nicht regelmäßig auf dem Platz stehen sollte, spielt sie in der Mannschaft eine wichtige Rolle.

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Freigang ist als Teamplayerin bekannt und sorgt mit ihrer extrovertierten Art stets für gute Laune. Nicht wenige Kolleginnen schreiben ihr sogar den Titel als beste Kabinen-DJane zu.

Abseits des Platzes ist Freigang zudem oft mit einer Kamera in der Hand anzutreffen – auch im Trainingslager in Herzogenaurach.

Die Nationalspielerin ist leidenschaftliche Fotografin. So teilt sie ihre Bilder regelmäßig auf einem eigens dafür eingerichteten Instagram-Account und brachte sogar schon ein eigenes Fotobuch heraus, in dem sie Bilder von der WM 2023 teilte – inklusive der bitteren Momente nach dem frühen Ausscheiden in der Vorrunde.

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College-Fußball in den USA als Sprungbrett

Aber nicht nur als Fotografin, sondern auch bezüglich ihrer Karriereplanung zeigt sich Freigangs Vorliebe für besondere Blickwinkel. So entschied sie sich - ausgestattet mit einem Sportstipendium - mit 18 Jahren in die USA zu gehen, wo sie an der Pennsylvania State University studierte.

„Es war ein ganz anderer kultureller Einfluss, nicht nur persönlich, sondern auch im Fußball. Ich fand es sehr bereichernd, diese andere Welt kennenzulernen“, schwärmt Freigang von ihrer Zeit am College. Dort lief sie für die Penn State Nittany Lions auf und zog mit einem Treffer im ersten Saisonspiel gleich mal die Aufmerksamkeit auf sich.

Auch die Professionalität in den Staaten beeindruckte sie damals sehr: „Die Amerikaner haben den Europäern teilweise im athletischen Bereich ein bisschen was voraus und auch unfassbare Möglichkeiten. Das war extrem spannend für mich.“

„Frankfurt wird immer ein besonderer Ort für mich sein“

Es sind Erfahrungen, von denen Freigang bis heute zehrt – auch in Frankfurt, wo Freigang nach ihrer Rückkehr nach Deutschland 2018 ihre neue sportliche Heimat fand.

Ihre Liebe zum Verein und der Stadt geht inzwischen unter die Haut – im wahrsten Sinne des Wortes. Die Zahlenfolge „069“, die Telefonvorwahl von Frankfurt, ziert in roter Farbe Freigangs rechten Oberarm.

„Ich habe mir das in dem Moment stechen lassen, als ich das Gefühl hatte: Egal, was in der Zukunft noch passiert, Frankfurt wird immer ein besonderer Ort für mich sein. Das war vor der Europapokalreise nach Sevilla, die wir mit den Männern zum Finale gemacht haben. (…) Das Tattoo wird für immer bleiben, egal, wo ich jemals wohnen werde.“

Zumindest die kommenden zwei Jahre soll Frankfurt in jedem Fall Freigangs Wohnort bleiben: Ihren Vertrag bei der Eintracht verlängerte sie bis 2027 - anders als ihre DFB-Kolleginnen Sophia Kleinherne und Carlotta Wamser, die sich für einen Klub-Wechsel entschieden.

Freigang: „Habe mein Ziel fest vor Augen“

Nun laufen sie aber noch einmal alle gemeinsam für das DFB-Team auf – ob als Stammspielerinnen oder von der Bank kommend wird sich zeigen.

Freigang gibt jedenfalls ehrgeizige Ziele aus: „Ich habe mein Ziel fest vor Augen, ich weiß, was ich kann, und freue mich jetzt auf das Turnier. (…) Wir fahren zu dem Turnier in dem festen Glauben, dass wir um den Titel mitspielen können und auch wollen. Das ist das absolute Ziel – und so gehen wir es an.“

Sollte dies gelingen, könnte bald ein neues Tattoo die Haut der Nationalspielerin zieren. Zwar verzichtete sie bei Olympia anders als bei den Turnieren zuvor darauf, weil sie eine Medaille mitgebracht hatte – doch diesmal könnte sie sich anders entscheiden.

„Ich kann nichts versprechen, aber solche Erinnerungen sind immer schöne Anlässe, um sie auf der Haut zu verewigen“, sagte Freigang. Ein EM-Titel wäre wohl der denkbar schönste Anlass.