Der Schweizer Jubel im St. Jakob-Park verstummte: Die Gastgeberinnen haben beim offiziellen Eröffnungsspiel der Fußball-EM einen empfindlichen Stimmungsdämpfer erhalten.
Herber EM-Rückschlag für die Schweiz
Das Team von Trainerikone Pia Sundhage ließ sich am Mittwochabend vor den eigenen Fans in Basel beim 1:2 (1:0) gegen Norwegen die Partie aus der Hand nehmen und verpasste damit den Sprung an die Spitze der Gruppe A, die Finnland vorerst besetzt.
Presse: „Mega-Frust statt Riesen-Party“
Nadine Riesen (28.) hatte für den umjubelten Führungstreffer vor stimmungsvoller Kulisse mit 34.063 Zuschauerinnen und Zuschauern gesorgt. Die Spielerin von Eintracht Frankfurt verwertete einen Abpraller unter Zuhilfenahme des Innenpfostens und ließ sich gebührend feiern.
In der zweiten Halbzeit kippte die Partie. Ada Hegerberg (54.) sorgte mit ihrem 50. Länderspieltor für den Ausgleich, ein Eigentor von Julia Stierli wenig später (58.) bedeutete die Führung für die Skandinavierinnen. Hegerberg verpasste bei einem verschossenen Handelfmeter das möglich 3:1 (70.).
Das Schweizer Radio und Fernsehen (SRF) sprach anschließend von „zwei verheerenden Fehlern“, die der Schweiz den Sieg kosteten. Die Tageszeitung Blick titelte: „Mega-Frust statt Riesen-Party" - und schob den Schweizer Spielerinnen die Schuld in die eigenen Schuhe. „Dass der Auftakt in die Heim-EM am Ende doch mit einer bitteren Pleite endet, haben sich die Schweizerinnen selbst zuzuschreiben.“
Auch die Basler Zeitung hielt nach der bitteren Auftaktpleite nicht zurück: „Enttäuschung nach einer beherzten Partie. Erst dominiert die Schweiz, doch innerhalb von vier Minuten ist alles anders“, titelte das Blatt.
Schweiz fortan unter Druck
Nachdem Finnland das erste Spiel des Turniers mit 1:0 (0:0) gegen Island für sich entschieden hatte, brannten auch die Schweizerinnen auf ihren Auftakt. Und das Team mit reichlich Bundesliga-Power nahm seine Fans von Beginn an mit. Norwegen konnte sich kaum befreien, bot immer wieder riesige Räume und lag zur Pause verdient zurück.
Doch im zweiten Durchgang war es plötzlich eine andere Partie, und es lief viel gegen die Schweizerinnen, die sich nun vehement gegen die drohende Niederlage stemmten. Doch die Gastgeberinnen ließen ihre Chancen liegen und stehen damit im Kampf um das Viertelfinale bereits unter Druck.
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Mit Sport-Informations-Dienst (SID)