Hallo Fußball-Fans,
DFB-Debakel: Das ist schon heftig
die deutsche Niederlage im letzten Gruppenspiel gegen Schweden war besorgniserregend.
Die Mannschaft von Bundestrainer Christian Wück zeigte sich sehr anfällig bei Kontern, besonders auf den Außenbahnen klafften große Lücken in der Defensive. An diesem Punkt muss der Bundestrainer ansetzen und dringend Verbesserung erzielen. Vier Gegentore sind einfach zu viel - das ist schon heftig!
Wück verwies nach dem 1:4 gegen Schweden auf das fehlende „Quäntchen Glück“, was auch eine Art Selbstschutz sein kann. Jetzt zählt es, alles gut zu analysieren und sich auch mal selbst zu hinterfragen. Die Mannschaft hat vier Gegentore bekommen. Das darf nicht noch mal passieren.
Wück gehen die Optionen aus
Auf der Rechtsverteidigerposition gehen dem DFB-Team allmählich die Optionen aus. Dort ist eigentlich Giulia Gwinn gesetzt, die Kapitänin wird die restliche EM aber wegen einer Innenbandverletzung im linken Knie verpassen.
Vertreterin Carlotta Wamser verschuldete gegen Schweden einen Handelfmeter, wurde mit glatt Rot vom Platz gestellt und fehlt daher gegen Frankreich gesperrt.
Jetzt stellt sich die Frage, wer Wamser im Viertelfinale ersetzt. Ich finde nicht, dass die gelernte Innenverteidigerin Kathrin Hendrich auf die rechte Seite ausweichen sollte. Franziska Kett als Linksfuß rüberzuziehen halte ich für suboptimal, damit bringt man in sie in eine sehr unvorteilhafte Situation.
Als erste Option bietet sich daher Sophia Kleinherne an, sie wäre auch meine erste Wahl. Wück sollte es zumindest mal mit ihr versuchen.
Berger muss sich hinterfragen
Auch im Tor stellt sich die Frage, ob Ann-Kathrin Berger weiterhin das Vertrauen geschenkt werden sollte. Wück hatte das riskante Spiel der Nationaltorhüterin schon nach der Partie gegen Dänemark öffentlich kritisiert und damit für reichlich Aufregung gesorgt.
Gegen Schweden erlebte die Torfrau einen unglücklichen Abend, agierte teilweise Harakiri. Beim 1:4 wurden die DFB-Frauen um Berger regelrecht vorgeführt.
Ich kann mir dennoch nicht vorstellen, dass Wück die Torhüterin wechselt. Das wäre schon krass. Falls ja, dann würde ich meinen Hut vor ihm ziehen. Aber Ann-Kathrin Berger sollte sich kritisch hinterfragen.
Ins Gesamtbild passte auch die Leistung von Offensiv-Star Jule Brand. Die hat gearbeitet, die hat geackert, die hat es versucht – aber da ist nichts bei rumgekommen!
Keine Experimente mehr
Sorgen muss man sich um die DFB-Frauen zwar noch nicht, aber es muss auf jeden Fall eine Reaktion her. Im Viertelfinale wartet mit Frankreich eine echt große Herausforderung.
Es geht um alles und in der K.o.-Phase bleibt keine Zeit zum Ausprobieren. Gegen Frankreich muss die Mannschaft auf den Punkt da sein und mental bereit sein.
-----
Anja Mittag, 40 Jahre alt, ist eine der erfolgreichsten deutschen Nationalspielerinnen. Die Stürmerin lief 158-mal für die DFB-Frauen auf, damit steht sie auf Rang vier der deutschen Rekordliste. Mittag erzielte 50 Tore, darunter den 1:0-Siegtreffer im EM-Finale 2013. Sie ist dreimalige Europameisterin (2005, 2009, 2013), Weltmeisterin (2007) und Olympiasiegerin (2016).
Auf Vereinsebene lief Mittag unter anderem für Turbine Potsdam, den VfL Wolfsburg, Paris Saint-Germain und RB Leipzig auf und gewann zahlreiche Titel. Zu den Sachsen stieß sie 2019, bis zuletzt agierte sie bei RB als Co-Trainerin der ersten Frauenmannschaft. Jetzt wartet eine neue Herausforderung als Individualtrainerin im Ausland.