Es war ein bitteres Ausscheiden für Norwegen bei der Frauen-EM. Mit 1:2 unterlag die Mannschaft um Star-Stürmerin Ada Hegerberg gegen Italien und verpasste den Einzug ins Halbfinale.
Kurios! Regel erklärt Abseits-Elfmeter
Beim Stand von 0:1 aus Sicht der Norwegerinnen hatte Hegerberg nach einer kuriosen Szene jedoch die Chance, einen Treffer zu erzielen, der den Spielverlauf wohl stark verändert hätte. Nach einer Flanke in der 58. Minute war Hegerberg von Italiens Elena Linari zu Boden gerissen worden und bekam einen Elfmeter zugesprochen.
Regelwerk klärt auf: Darum gab es trotz Abseits Elfmeter
Doch trotz des klaren Foulspiels protestierte Italiens Nationaltrainer Andrea Soncin anschließend so lautstark, dass er die Gelbe Karte sah. Der Grund für den Ärger dürfte darin begründet sein, dass Hegerberg im Moment des Fouls im Abseits stand und Schiedsrichterin Stéphanie Frappart dennoch auf Strafstoß entschied.
Ein genauer Blick ins Regelwerk zeigt jedoch: Auch wenn sich die Stürmerin im Abseits befand, ist die Elfmeterentscheidung korrekt. „Wenn sich ein Spieler in einer Abseitsstellung mit der Absicht zum Ball bewegt, diesen zu spielen, und er gefoult wird, bevor er den Ball spielt oder zu spielen versucht oder bevor er mit einem Gegner einen Zweikampf um den Ball führt, wird das Foul geahndet, da es vor dem Abseitsvergehen geschehen ist“, steht die Regel im Kapitel „Abseitsvergehen“.
Trotz Treffer! Nächster Tiefpunkt für Hegerberg
Am Ende sollte die Szene den Spielverlauf aber nicht verändern, da Hegerberg zum zweiten Mal im laufenden Turnier vom Punkt scheiterte. Bereits beim 2:1-Auftaktsieg gegen die Schweiz hatte die 30 Jahre alte Kapitänin links vorbeigeschossen.
Gegen Italien erzielte Hegerberg zwar nur sechs Minuten nach ihrem Fehlschuss den Ausgleich, der vergebene Elfmeter wog nach dem späten Siegtreffer der Italienerinnen dennoch schwer und machte die Chancen auf den Einzug ins Halbfinale zunichte.
„Das ist der zweite Elfmeter, den ich verschossen habe. Das ist nicht gut genug. Es ist hart, mehr kann ich dazu jetzt nicht sagen“, sagte Hegerberg zu TV 2. Die Stürmerin war bereits im Vorfeld der Partie stark von den nationalen Medien kritisiert worden. Nach einem Wechselbad der Gefühle wurde die Weltfußballerin des Jahres 2018 zur tragischen Heldin.